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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ist untergegangen. Die Jagd ist vorüber bis Mitternacht. Wir sollten besser dort hinuntergehen und sehen, was wir zu essen bekommen können.«
    Am Ende ihrer Kräfte, hielten sie auf die Lichter zu. Dane war sehr müde, und Rianna taumelte vor Erschöpfung; sogar Aratak zog seine Keule hinter sich her, anstatt sie kraftvoll über der Schulter zu tragen. Die Lichter schienen sehr weit entfernt zu sein, und selbst das Wissen, daß jenseits dieser Lichter die Sicherheit winkte, hielt Dane kaum in Bewegung. Er fragte sich, ob sie sie erreichen würden, bevor er auf dem Wege zusammenbrach.
    Die große, ziegelrote Scheibe der Welt der Jäger stand hoch über der Ruinenstadt, bevor sie das erste Licht erreichten. Das ganze Gebiet war von großen, runden Kugeln, die an hohen Metallpfählen aufgehängt waren, hell erleuchtet. Innerhalb des großen Kreises – hundert bis hundertfünfzig Ar mindestens –, der mit den Pfählen abgegrenzt war, bewegten sich gleichmütige Diener. Sie glitten hier zwischen Steinen, Moos und Unterholz so glatt vor und zurück wie in der Waffenkammer. In dem Lichterkreis gab es kein anderes Lebewesen außer einer riesigen protoursinen Kreatur, die in einem Fellknäuel schlief, die Reste einer reichhaltigen Mahlzeit neben sich.
    Natürlich. Es gibt noch andere neutrale Gebiete; andere Gefangene müssen sie gefunden haben. Wir werden sie auch finden, wenn wir lange genug leben, dachte Dane.
    Genau in der Mitte des Lichterkreises gab es ein Angebot an Nahrungsmitteln in großen Kästen – mit den gleichen Farbschlüsseln, wie das Essen auf dem Sklavenschiff der Mekhar bezeichnet war.
    Dane hielt es für ein Symbol dafür, wie sehr dieser Tag der Not sie zusammengeschweißt hatte, als sie sich alle zu ihm umwandten, ehe sie das Essen anrührten. Er sagte: »Eßt, soviel ihr könnt und schlaft eine Weile. Aber nicht zu lange. Ich möchte vor Mitternacht ein gutes Stück von hier entfernt sein – und das ist der Zeitpunkt, zu dem die Jagd fortgesetzt wird.«
    »Ich brauche Schlaf noch dringender als Essen«, sagte Dallith, aber sie ging pflichtbewußt hin und aß einige Früchte, bevor sie sich in ihren Umhang wickelte und auf das dicke Moos niederlegte. Die anderen folgten ihrem Beispiel.
    Dane sagte zu Aratak: »Schlaf ein paar Stunden, und dann bleibst du wach, während ich schlafe.«
    »Glaubst du nicht, daß wir hier in Sicherheit sind? Du traust den Jägern nicht?«
    »Ich traue ihnen zu, daß sie Jäger sind«, entgegnete Dane. »Ich glaube, daß wir hier sicher sind. Aber ich will draußen nicht genau in ihre Arme laufen. Schlaf ein bißchen, Aratak. Danach werde ich mit dir darüber sprechen.«
    Der riesige Saurier legte sich nieder und glühte bald über und über blau, als er schlief. Dane betrachtete ihn und dachte mißmutig über seine Pläne nach. Er ließ Aratak ein paar Stunden schlafen, dann weckte er ihn und legte sich selbst hin um auszuruhen. Als sei sein Plan im Schlaf gereift, wußte er genau, als er aufwachte, was zu tun war. Ruhig weckte er Cliff und die Frauen.
    »Jeder von euch macht sich ein kleines, tragbares Paket mit Nahrung für zwei oder drei Tage«, wies er sie an. »Vielleicht unterbrechen sie die Jagd wirklich jede Nacht bei Sonnenuntergang; möglich, daß sie den Schlaf der Ungerechten schlafen – oder sich an einem Lagerfeuer mit Singsang unterhalten –, drüben in ihren eigenen Ruhebereichen. Aber denkt daran, wie die Mekhar uns in dem Raumschiff darauf testeten, ob wir vorauszudenken in der Lage waren. Ich möchte wetten, daß es hier genauso ist. Vielleicht ist es in der ersten Nacht oder in den ersten zwei oder drei Nächten sicher, bis Mitternacht zu schlafen und dann hinauszugehen, aber ich wette, daß früher oder später, jeder, der sich an diese nette, sichere Routine gewöhnt und ihr vertraut, niedergeschlagen und zu Jägersuppe gemacht wird. Von jetzt an lagern wir im Freien – wobei wir abwechselnd Wache stehen – und kommen nur sehr kurz direkt nach Sonnenuntergang hier herein, und zwar einmal in zwei oder drei Tagen, um Nahrung zu holen.«
    »Das ergibt einen Sinn«, stimmte der Mekhar zu. »Ich habe auch ungefähr in diese Richtung gedacht.«
    »Gut.« Dane begann, Nahrungsmittel auszuwählen, die haltbar waren – Nüsse, getrocknete Früchte, harte Waffeln aus irgendeinem getrockneten Korn. Als er diese Dinge zwischen den verderblicheren Nahrungsmitteln ausgelegt gesehen hatte (und, wie er annahm, gab es Entsprechendes für nichtmenschliche

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