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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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der den Weltkörper an einer anderen Stelle des Himmels beobachten konnte? Würde Dean Forsyth, der den Weltraumwandrer so wenig vor seinem Teleskop gehabt hatte, dennoch ausersehen sein, seinen Namen an dessen Entdeckung zu heften, oder würde die Ehre dafür einem jener Gelehrten der Alten oder der Neuen Welt zufallen, einem der Berufsastronomen, die Tag und Nacht den Himmel durchstöbern?
    »Diese Ramscher! wetterte Dean Forsyth. Diese schrecklichen Himmelspiraten!«
    Am ganzen Vormittag des 21. März hatte es weder Dean Forsyth noch Omikron über sich gewinnen können, trotz der ungünstigen Witterung von dem nach Norden gelegenen Fenster zu weichen. Ihr Unmut hatte, je mehr die Stunden verstrichen, desto mehr zugenommen. Dean Forsyth ließ die Blicke über den weiten Horizont hin schweifen, der an dieser Stelle vom unregelmäßigen Profil der Hügel von Serbor begrenzt wurde, über die der steife Wind die hellgrauen Wolken hinjagte. Omikron erhob sich auf die Fußspitzen, um sich den infolge seiner Kleinheit beschränkten Gesichtskreis zu erweitern. Der eine hatte die Arme gekreuzt und preßte die geballten Fäuste gegen die Brust; der andre hämmerte mit seinen etwas runzligen Fingern auf das Fensterbrett. Einzelne Vögel flatterten mit lautem Gekreisch vorüber, als wollten sie den Herrn und den Diener verspotten, die sich als Zweifüßer nicht von der Erde erheben konnten. O, wenn die hätten den Vögeln in ihrem Fluge folgen können, wie bald hätten sie die Dunstschichten durchmessen und dann vielleicht auch den Asteroiden gesehen, wie er seinen Lauf im blendenden Licht der Sonne fortsetzte.
    Eben jetzt klopfte es an die Tür.
    Dean Forsyth und Omikron hörten es nicht.
    Da öffnete sich die Tür und Francis Gordon erschien auf der Schwelle.
    Dean Forsyth und Omikron wendeten sich auch jetzt nicht um.
    Der Neffe näherte sich dem Onkel und berührte ihn leicht am Arm.
    Mr. Dean Forsyth warf seinem Neffen einen so »entfernten« Blick zu, als käme dieser vom Sirius oder mindestens vom Monde.
    »Was ist denn los? fragte er.
    – Lieber Onkel, das Frühstück wartet auf dich.
    – Ah, wirklich, erwiderte Dean Forsyth, es wartet also, das Frühstück’?… Na, wir, wir beide hier oben warten ebenfalls.
    – Ihr wartet?… Worauf denn?
    – Auf die Sonne, erklärte Omikron, der durch ein beifälliges Kopfnicken seines Herrn belohnt wurde.
    – Doch, lieber Onkel, du hast doch, meine ich, die Sonne nicht zum Frühstück eingeladen und man kann sich doch recht gut auch ohne sie zu Tisch setzen.«
    Was war darauf zu antworten? Wenn sich das Strahlengestirn nun den ganzen Tag nicht zeigte, würde Dean Forsyth starrsinnig genug sein, das Frühstück erst am Abend zu verzehren?
    Höchst wahrscheinlich, denn der Astronom erschien wenig geneigt, der Aufforderung seines Neffen nachzukommen.
    »Lieber Onkel, fuhr dieser fort, Mitz wird ungeduldig; bitte, laß dir das gesagt sein!«
    Sofort wurde sich Mr. Dean Forsyth der Sachlage bewußt: die Ungeduld der guten Mitz, die kannte er schon lange. Daß sie ihm einen besonderen Boten geschickt hatte, sprach zu deutlich für den Ernst der Lage, daß er sich ohne Zögern fügen mußte.
    »Welch’ Zeit ist’s denn eigentlich? fragte er nur.
    – Elf Uhr sechsundvierzig Minuten,« antwortete Francis Gordon.
    Tatsächlich zeigte die große Pendeluhr diese Zeit, während Onkel und Neffe einander sonst pünktlich um elf Uhr am Tische gegenübersaßen.
    »Elf Uhr sechsundvierzig! rief Mr. Dean Forsyth, eine starke Unzufriedenheit heuchelnd, um seine Unruhe nicht zu verraten. Ich begreife nicht, daß Mitz sich so vergessen kann!
    – Aber, liebster Onkel, das war vorhin schon das dritte Mal, daß wir hier an die Tür gepocht hatten.«
    Ohne weiter zu antworten, ging Mr. Dean Forsyth die Treppe hinunter, während Omikron, der sonst gewöhnlich den Tisch besorgte, oben zurückblieb, um eine Wiederkehr des Sonnenscheins nicht zu verfehlen.
    Der Onkel und der Neffe traten ins Speisezimmer ein.
    Mitz befand sich darin. Sie sah ihren Herrn, der den Kopf sinken ließ, scharf an.
    »Nun… und Freund Krone? fragte sie, denn so sprach sie (franz.
Ami Krone
. Der Übersetzer) den fünften Vokal des griechischen Alphabetes aus.
    – Der ist noch im Turmzimmer beschäftigt, antwortete Francis Gordon. Wir werden heute schon einmal ohne ihn auskommen.
    – Mit Vergnügen! erklärte Mitz nicht gerade seinen Tones. Der mag in seinem Observatorium bleiben, so lange es ihm gefällt; da wird hier

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