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Die Jagd nach dem Meteore

Die Jagd nach dem Meteore

Titel: Die Jagd nach dem Meteore Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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liegenden Dampfer und Kriegsschiffe die Anker und steuerten südlicheren Himmelsstrichen zu. Von allen Neugierigen, die kurze Zeit die hochnördliche Insel so außerordentlich belebt gemacht hatten, blieben, da sie die Rückkehr des »Atlantic« abwarten mußten, nur Herr Lecoeur und sein Pseudo-Neffe noch zurück. Die Jacht traf schon am nächsten Tage ein, und Herr Lecoeur und Zephyrin Xirdal gingen sofort an Bord. Sie hatten gerade genug an dem um vierundzwanzig Stunden verlängerten Aufenthalt in Upernivik.
    Da die Blockhütte durch die auf die Explosion folgende Riesenwoge zerstört worden war, hatten sie die Nacht unter freiem Himmel in recht kläglichen Verhältnissen zubringen müssen. Das Meer hatte sich nicht nur damit begnügt, ihr Häuschen fortzuspülen, sondern hatte sie auch bis auf die Knochen durchnäßt. Durch die bleich Sonne der Polargegenden nur notdürftig getrocknet, fehlte es ihnen obendrein an einer Decke, sich gegen die Kälte der Stunden der Dunkelheit zu schützen.
    Bei dem furchtbaren Wassereinbruch war alles zugrunde gegangen bis auf das geringste Ausrüstungsstück ihrer Wohnung, bis auf die Reisekoffer und die Instrumente Zephyrin Xirdals. Begraben das getreue Fernrohr, womit er das Meteor so oft beobachtet hatte, und ebenso begraben die Maschine, die es ihm ermöglicht hatte, dieses Meteor, bevor er es ins Wasser stürzte, auf die Erde herabzuziehen.
    Herr Lecoeur konnte sich über die Vernichtung eines so wunderbaren Apparates gar nicht trösten, während Xirdal darüber nur lachte. Da er die eine Maschine hergestellt hatte, war er ja gewiß imstande, sich auch noch eine zweite, bessere und noch mächtigere herzustellen.
    Natürlich wäre ihm das gelungen, daran ist nicht zu zweifeln, leider dachte er aber niemals daran. Sein Pate drängte ihn vergeblich, diese Arbeit vorzunehmen, er verschob das jedoch immer von einem Tag zum andern, bis er, schon in vorgerücktem Alter, sein Geheimnis ins Grab mitnahm.
    Man muß also auf sie verzichten: diese wunderbare Maschine ist für die Menschheit für immer verloren und ihr Prinzip wird unbekannt bleiben, solang nicht ein zweiter Zephyrin Xirdal auf Erden wandelt.
    Der jetzige kehrte von Grönland tatsächlich ärmer zurück, als er dahin gegangen war. Ohne die Instrumente und seine reiche persönliche Ausstattung zu rechnen, hinterließ er hier auch ein umfängliches Landgebiet, das um so schwieriger wieder zu veräußern sein mußte, als jetzt der größte Teil dieses Eigentums im Meere versunken war.
    Wie viele Millionen hatte dagegen sein Pate im Verlaufe dieser Reise gewonnen! Diese Millionen fand er bei der Heimkehr in die Rue Drouot und sie bildeten die Grundlage des ungeheuern Vermögens, das das Bankhaus Lecoeur in gleiches Niveau mit den mächtigsten Geldinstituten der Erde setzte.
    Zephyrin Xirdal war ja an dem Wachstume dieser kolossalen Macht nicht unbeteiligt, und Herr Lecoeur, der sich jetzt überzeugt hatte, was sein Patenkind leisten konnte, wußte das bestens auszunützen. Alle Erfindungen, die dem genialen Gehirn entsprangen, brachte die Bank zur praktischen Ausführung. Das hatte sie niemals zu bereuen: statt des Goldes vom Himmel sammelte sie dabei einen beträchtlichen Teil des Goldes der Erde in ihren Panzerschränken an.
    Herr Lecoeur war übrigens kein Shylock. Von dem Vermögen, das doch eigentlich Zephyrin Xirdals Werk war, hätte sich dieser leicht sein Teil, und auch das größte, nehmen können, wenn das sein Wunsch gewesen wäre. Wenn aber auf so etwas die Rede kam, sah einen Zephyrin Xirdal so blöde an, daß man ein solches Gespräch gern abbrach. Geld?… Geld? Was hätte er damit anfangen sollen? In unregelmäßigen Zwischenräumen die bescheidenen, seinen Bedürfnissen genügenden Summen abzuheben, nun ja, dagegen hatte er nichts einzuwenden. Bis ans Ende seines Lebens suchte er zu diesem Zwecke denn auch, doch stets zu Fuß, seinen »Onkel« und »Bankier« auf, ließ sich indes nie dazu bewegen, seine sechste Etage in der Rue Cassette zu verlassen oder der Witwe Thibaud, der Fleischersfrau, zu kündigen, die bis zu seinem Ende als plauderlustige Dienerin bei ihm blieb.
    Sieben Tage nach dem erwähnten Auftrage Lecoeurs an seinen Korrespondenten in Paris war der endgültige Verlust der Feuerkugel auf dem ganzen Erdenrund bekannt. Der französische Kreuzer war es gewesen, der auf der Rückfahrt von Upernivik der ersten Semaphorstation davon Mitteilung gemacht hatte und von der aus verbreitete sich die

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