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Die Jagd nach dem Vampir

Titel: Die Jagd nach dem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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denn nicht? Ein bisschen Regen hat noch keinem geschadet.« Und da Kit mich aufgefordert hatte, dafür zu beten, hoffte ich innerlich, dass er unseren Gang nach Aldercot Hall nicht eben deswegen absagen würde.
    »Ein wenig Regen?«, wiederholte Annelise, und ihr Tonfall sagte mir, dass sie jeden, der sich an einem solch trüben Tag freiwillig draußen aufhielt, für mindestens so verrückt hielt wie Lizzie Black.
    Wenn Annelise die Halskette aus Vogelbeeren gesehen hätte, die ich unter meiner Regenjacke trug, oder einen Blick auf die eher ungewöhnlichen Wanderutensilien in meinem Rucksack geworfen hätte, ich bin sicher, sie hätte Bill alarmiert – oder den nächsten Psychiater. Deshalb blieben Regenjacke und Rucksack auch zu, als wir die Jungen in den Range Rover packten.
    Es regnete so heftig, dass die Tropfen förmlich auf dem Teerbelag der Straße explodierten. Man konnte kaum erkennen, wo der Weg endete und die Hecke begann. Ich wäre wahrscheinlich umgekehrt, hätte ich fahren müssen, aber Annelise meisterte die Situation mit ihrer üblichen Gelassenheit, und wir erreichten Anscombe Manor unfallfrei.
    Auf dem Hof verabschiedeten wir uns. Annelise und die Jungen machten sich zum Ponystall auf, ich zum Hof. Kit erwartete mich bereits. Er stand im Schutz des Torwegs, der zu seiner spartanischen, im zweiten Stock des Haupthauses gelegenen Wohnung führte. Er hatte die Schultern hochgezogen und die Kapuze seiner Regenjacke so tief ins Gesicht geschoben, dass ich von weitem nur die Spitze seiner perfekt geformten Nase erkennen konnte.
    »Wenn ich je an der Kraft des Gebetes zweifeln sollte«, sagte er, als ich näher kam, »erinnere mich an den heutigen Tag.«
    »Das werde ich.« Er trat aus dem Torweg. »Hör zu, Lori, es tut mir leid, dass ich gestern so gereizt gewesen bin. Ich hätte nicht laut werden dürfen.«
    »Mach dir deswegen keine Vorwürfe«, sagte ich und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich finde es geradezu beruhigend, dass selbst du gereizt sein kannst.«
    Er warf einen kurzen Blick auf das Haupthaus und schaute verlegen zu Boden. »Ich weiß, dass du mich für eine Art Heiligen hältst, Lori, aber ich bin kein Heiliger. Ich bin ein Mensch mit vielen Makeln.«
    Um ein Haar wäre ich Dimitys Vorschlag gefolgt und hätte Kit gefragt, ob zu seinen Makeln auch die Unfähigkeit gehörte, in bestimmten intimen Situationen eine Leistung zu erbringen, aber ich schreckte davor zurück. Er schien in recht guter Stimmung zu sein, und ich wollte ihm die Laune nicht schon am frühen Morgen verderben.
    »Wenn du viele Makel hast, gibt es noch Hoffnung für den Rest von uns«, sagte ich aufmunternd. »Können wir jetzt los? Wenn ich noch länger hier rumstehe, setze ich Schimmel an.«
    Kit rang sich ein Lächeln ab und ging voran. Zu meiner großen Erleichterung schlug er nicht die Richtung zu dem absurd steilen Wildpfad ein, auf dem wir beim letzten Mal zu dem knorrigen Baum gelangt waren, sondern wählte einen wunderbar ebenen Weg, der an der Nordweide entlangführte. Auch der ähnelte einem Sumpfpfad, aber immerhin hatte er sich nicht in einen reißenden Bach verwandelt.
    »Kennst du eine Frau namens Lizzie Black?«, fragte ich, während der nasse Boden unter unseren Stiefeln quietschte.
    »Lizzie von der Hilltop-Farm?«, entgegnete Kit. »Ja, natürlich. Sie verfügt über außerordentliche Kenntnisse über alles, was mit dem Wald zu tun hat. Sie weiß, wann und wo man die besten Beeren, Pilze und Nüsse findet. Klar, sie hat nicht alle Tassen im Schrank – sie glaubt an Todesfeen, Werwölfe und dergleichen –, aber wie gesagt, wenn es um Beeren und Nüsse geht, ist sie sehr verlässlich. Warum fragst du?«
    Da Kits Meinung der Annelises etwas zu sehr ähnelte, erzählte ich ihm lieber nichts von meinem Besuch auf der Hilltop-Farm. Annelise hatte mir ja schon dargelegt, wie verrückt Lizzie war, da brauchte ich es von Kit nicht noch einmal zu hören. Tante Dimity hatte mich davon überzeugt, mich Lizzies Behauptungen ohne Vorurteile zu nähern, und so wollte ich es halten.
    »Reine Neugier«, erwiderte ich leichthin. »Irgendjemand hat ihren Namen erwähnt, und ich wollte nur wissen, ob du sie kennst. Gehen wir über Gypsy Hollow?«
    »Ja, der Weg nach Aldercot Hall führt dort vorbei«, antwortete Kit.
    »Gut«, sagte ich. »Ich würde gerne bei Leo vorbeischauen. An einem Tag wie heute macht es wahrscheinlich keinen Spaß, in einem kleinen Wohnmobil eingesperrt zu sein.«
    »Ich wollte auch

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