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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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zurückgelegt. Ron hob seine Machete und sagte leise zu Katie, sie solle, wenn es ihr möglich sei, zurücktreten und abhauen. Katie machte einen Schritt zurück, und damit hatte es sich.
    Die Front stand wie ein Mann. Die Sprinter spürten, dass ihre Beute nicht weichen würde. Der irrsinnige Glanz in ihren Augen wurde stärker. In zehn Sekunden würden sie aufeinanderprallen.
    » Macht ihnen die Hölle heiß, Brüder und Schwestern«, sagte Sherman. » Präsentiert ihnen die Rechnung!«
    Finger legten sich um Abzugshebel, doch bevor die erste Kugel flog, zog ein kreischender Ton die Beachtung aller auf der Straße Versammelten auf sich– auch die der Infizierten. Zwei Scheinwerfer waren hinter der Überträgermeute aufgetaucht. Das Geräusch eines aufbrüllenden Motors zerschnitt die Luft. Mit einem übelkeiterzeugenden Klatschen pflügte sich ein Fahrzeug durch den Mob und warf die Überträger nach rechts und links. Einige wurden von den Rädern verschluckt und mit gebrochenen und verdrehten Gliedern ausgespuckt. Der Wagen rammte sich eine Gasse durch den Aufmarsch, raste auf die Überlebenden zu und kam mit qualmenden Reifen auf ihrer Höhe zum Stehen. Ein vertraut aussehendes Gesicht beugte sich aus dem Fenster an der Fahrerseite.
    » Ich dachte schon, wir hätten euch auf ewig verloren!«, rief Mbutu Ngasy. Sein Gesicht zeigte ein breites Grinsen. » Jetzt aber nichts wie eingestiegen! Dalli, dalli!«
    Sherman machte große Augen. Seine Kinnlade klappte ein Stück herunter. Mbutus Worte waren jedoch nicht zu überhören, und deswegen handelte er. Er war im Nu am Führerhaus, riss die Beifahrertür auf und schwang sich mit eingezogenem Kopf hinein. Der Rest der Gruppe sprang auf die Ladefläche, die nun so voll war, dass der eine auf dem Fuß des anderen stand. Es war den Leuten egal. Sie hatten gerade ein Wunder erlebt.
    » Bleifuß!«, schrie Brewster von hinten. » Alle sind an Bord!«
    Mbutu legte den Gang ein und gab Gas. Die Reifen griffen in den Asphalt. Der Laster schoss genau in dem Moment vorwärts, in dem die Spitze der auf die Hälfte reduzierten Überträger-Meute die Stoßstange erreichte. Schüsse krachten. Die Soldaten auf der Ladefläche schalteten einige zu nahe gekommene Sprinter mit Kopfschüssen aus.
    » Woher, beim Heiligen Geist und Satans Keksen, kommen Sie jetzt, Ngasy? Wir haben gedacht, Sie wären bei dem Hinterhalt draufgegangen!«
    » Sind wir ja auch«, rief Mbutu, um das Dröhnen des Motors und das Krachen der Schüsse zu übertönen. » Wir haben kehrtgemacht, als wir Sie verloren hatten. Wir haben uns in dem Lagerhaus verkrochen, an dem wir am Anfang waren. Der Typ da war diesmal etwas hilfsbereiter als an dem Tag, an dem Ihre Leute versucht haben, das Tor aus den Scharnieren zu heben! Seitdem verstecken wir uns da!«
    » Und wieso kommen Sie gerade jetzt hierher?«, rief Sherman zurück.
    » Hab die Schüsse gehört!«, erklärte Mbutu. » Hab gesehen, wie die Verfluchten rauskamen! Da wussten wir, dass da was kocht! Wir hätten gefunkt, aber in meiner Karre saß niemand mit einem Gerät, in dem noch volle Batterien waren!« Er war während ihrer Unterhaltung an der nächsten Ecke rechts und dann links abgebogen und fuhr nun wieder nach links, um die Meute abzuschütteln. Dann ging es wieder scharf nach rechts und auf die Straße zurück, auf der sie losgefahren waren. Einige Überträger waren noch da, einen Häuserblock hinter ihnen, doch die Mehrheit hatte die Köderstraße genommen und sah sie nicht mehr.
    » Gut mitgedacht!«, sagte Sherman, als ihm bewusst wurde, was Mbutu getan hatte.
    » Tja, ich bin Fluglotse, haben Sie’s vergessen? Ich habe eine Nase für Richtungen und die richtige Zeit. Das entwickelt man in meinem Beruf. Hätte ich etwas langsamer gemacht, würde man vom Rest allerdings jetzt auch nichts mehr sehen.«
    » Es reicht, mein Freund, es reicht«, sagte Sherman. » Ein Dutzend ist besser als nichts.« Er klopfte Mbutu herzlich auf den Oberarm und schaute sich im Rückspiegel die kleiner werdenden Gestalten der Überträger an.
    Sie passierten das Ortsausgangsschild, das noch immer fröhlich rief: Danke für Ihren Besuch des geschichtsträchtigen Hyattsburg! Kommen Sie bald wieder!
    Sherman bezweifelte ernsthaft, dass er je hierher zurückkehren würde. Er leistete sich ein hämisches Grinsen.
    Wir haben es geschafft, dachte er, als die Gebäude und Straßenlaternen durch Bäume und Büsche ersetzt wurden.
    » Oh, verflucht nochmal«, sagte er dann und

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