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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Schmerzen aufheulten.
    » Weitere Kontakte, Sir, hinter uns! Da haben es sich wohl einige von denen, die hinter Stiles her waren, anders überlegt!«
    Sherman schaute nach hinten. Sieben oder acht Gestalten kamen zurück und auf ihn und seine Leute zu. Es waren allesamt Watschler, die sich langsam, aber zielbewusst bewegten. Wenn man einem in die Kniescheibe oder den Brustkorb schoss, würde es ihn nicht aufhalten.
    » Gewehrschützen nach hinten!«, bellte Sherman. » Erledigt die Watschler da mit Kopfschüssen. Macht uns einen Weg frei! Pistolenschützen, Schrotschützen– bleibt an den Sprintern dran!«
    Die Soldaten reagierten sofort. Sherman sah beeindruckt, dass auch Jack der Schweißer zur Verteidigung herbeieilte. Er feuerte neben den ausgebildeten Infanteristen wie der Teufel und lud sehr schnell nach.
    » Noch mehr Kontakte, Sir!«, rief ein Corporal, der pausenlos mit seiner Beretta Schüsse abgab. » Es kommen immer mehr!« Zwischen den Schüssen gestikulierte er mit der freien Hand. Aus dem Stadtzentrum kamen weitere Sprinter auf sie zu. Es schien der gleiche Mob zu sein, der ihnen beim Betreten der Stadt in der Nähe des Gebrauchtwagenhändlers aufgelauert hatte. Und tatsächlich– als Sherman die Meute um eine Ecke auf die Kinostraße abbiegen sah, erkannte er einen Überträger in einem hässlichen karierten Flanellnachthemd, dem er in die Schulter geschossen hatte. Wenn dies die gleichen Leute waren wie zuvor, hielten sich wahrscheinlich noch hundert weitere Gestalten hinter der Straßenecke auf, von denen die Hälfte Sprinter waren.
    » Abbrechen und abhauen!«, befahl Sherman. Er spürte, dass ihm die Galle hochkam. Auch wenn sie jede Menge Munition hatten– vielleicht sogar genug für alle hiesigen Überträger–, würde man sie überrennen und kaltmachen, bevor sie dazu kamen, ihre Geschosse abzufeuern. Sherman rief noch einmal den Befehl, der ihm am wenigsten gefiel: » Alle Mann Rückzug! Kampfgruppe auflösen und zurückziehen!«
    Jeder Soldat gab noch einen Schuss ab, dann fuhren alle auf dem Absatz herum und rannten fort. Die Gewehrschützen nieteten noch ein paar Watschler um, die sich mitten auf der Straße befanden, und bahnten der Gruppe so eine sichere Gasse. Alle wichen den allmählich verwesenden Überträgern aus und liefen zum Treffpunkt, an dem, wie Sherman hoffte, der gestohlene Versorgungslaster auf sie wartete, um sie schnellstens aus der Reichweite der Infizierten zu bringen.
    » Es muss schneller gehen, viel schneller!«, keuchte Brewster beim Laufen wie ein Mantra vor sich hin. Er hing zurück, weil er langsamer war als der Langsamste, denn das war zufällig der Japaner Mitsui, der mehr als nur leicht pummelig war. » Gib Gas, Mann! Du schaffst es! Wir schaffen es!«
    Brewsters Worte schienen den Mann anzutreiben. Er wurde schneller, aber es reichte nicht. Die Verfolger holten auf, und die Infizierten rannten mit fieberhafter Entschlossenheit, während die Gruppe der Überlebenden erschöpft und schwach war, weil alle nur knappe Rationen erhalten hatten und jede Menge schleppen mussten.
    Nach dem vierten Block riskierte Denton einen Blick über die Schulter. Noch fünf Straßen, dann waren sie aus dem Ort heraus– aber nun sah er, dass sie es nicht schaffen würden. Die Läufer hatten die Hälfte der sie ursprünglich trennenden Strecke aufgeholt.
    Sherman wusste es ebenfalls. Wenn sie jetzt anhielten, wurden sie überrannt. Doch wenn sie weiter liefen, würde man einen nach dem anderen von hinten packen. Das war für Soldaten keine wünschenswerte Todesart– und auch für keinen anderen Menschen.
    Sherman hörte die Worte in seinem Kopf, und ihm wurde bewusst, wie seine nächsten Befehle lauten mussten. Er blieb spontan stehen.
    » Was ist Leben?«, sagte er, zog seine Pistole und zeigte den näher kommenden Überträgern sein Gesicht. » Ein Schatten, der vorüberstreicht.« Die anderen verlangsamten, drehten sich um, schauten ihn an. Sie wussten alle, dass sie erledigt waren. » Ein armer Gaukler, der eine Stunde lang sich auf der Bühne zerquält und tobt…«
    » Dann hört man ihn nicht mehr«, sagte Denton.
    » Ein Märchen ist es, das ein Tor erzählt, voll Wortschwall– und bedeutet nichts«, endete Sherman.
    » Freu dich, dass du eine Weile auf die Bühne gehen und toben darfst, General«, sagte Denton.
    » Ich freu mich auch«, sagte Jack und baute sich neben ihnen auf. Der Rest der Gruppe kam mit schussbereiten Waffen zu ihnen. Sicherungshebel wurden

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