Die Jangada
längeren Getrenntseins getrübt werden. Manoel reichte bald seinen Abschied ein, um bei der ganzen Familie in Iquitos zu bleiben, wo ihm auch als Civilarzt ein weites Feld nützlicher Thätigkeit offen stand.
Natürlich zögerte auch das neuvermählte andere Paar keinen Augenblick, bei denen zu bleiben, die ihnen mehr Freunde als Herren waren.
Madame Valdez erhob keinen Einspruch, daß ihr Sohn mit der neugewonnenen Tochter fortzog, aber sie knüpfte daran die eine Bedingung, daß die jungen Leute sie in Belem öfter besuchten.
Das war in Zukunft leicht genug. Bildete der große Strom nicht schon zwischen Belem und Iquitos ein Band das niemals zerreißen konnte? Dazu begann in einigen Tagen das erste Dampfboot seine regelmäßigen schnellen Fahrten, bei denen es nur acht Tage brauchte, um den Amazonenstrom hinauf zu segeln, während die Thalfahrt der Jangada so viele Monate in Anspruch genommen hatte.
Die von Benito besorgten umfänglichen Handelsgeschäfte fanden einen sehr günstigen Abschluß, und bald war von der Jangada, das heißt von einem, einen ganzen Wald von Iquitos umfassenden Holzfloße – nichts mehr übrig.
Einen Monat später reisten der Fazender, seine Gattin, Manoel und Minha Valdez, Lina und Fragoso auf einem der Dampfboote des Amazonenstromes zurück nach der ausgedehnten Ansiedlung in Iquitos, deren Leitung Benito übernahm.
Diesmal trat Joam Dacosta frei erhobenen Hauptes in seine Besitzung ein und führte eine ganze glückliche Familie über die brasilianische Grenze zurück.
Fragoso aber hörte man wohl zwanzigmal des Tages rufen:
»Ja – aber ohne die Liane!«
Zuletzt gab er diesen hübschen Namen sogar der jungen Mulattin, die ihn durch ihre treue Anhänglichkeit an den wackeren Mann rechtfertigte.
»Bis auf einen einzigen winzigen Buchstaben, sagte er, ist ja Lina und Liane so wie so gleich!«
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