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Die kalte Nacht des Hasses

Die kalte Nacht des Hasses

Titel: Die kalte Nacht des Hasses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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den Highway 54, und bretterte in Richtung der nächstgelegenen Brücke. Bud war aus Atlanta, sah aus wie Rhett Butler und verfügte über einen tollen Akzent aus Georgia und bemerkenswerte graue Augen – insgesamt eine wahre Freude für die Ladys. Und er wusste das auch.
    Ich sagte: »Schießt gut. Ich nehm sie nie ab. Das habe ich auf die harte Tour gelernt.« Ich konnte auch jetzt das Gewicht der .38er spüren, die unter meiner eigenen Bootcut-Levi’s an meinem rechten Knöchel klebte, knapp oberhalb meiner schwarz-orangenen Nike-Stiefel.
    Ja, mein bester Freund und ehemaliger Partner draußen in L.A., Harve Lester, hatte mir zu Weihnachten diese süße kleine .38er Smith & Wesson spendiert, mit einem erstklassigen braunen ledernen Knöchelholster, und die war mir sofort gut zupass gekommen. Genau genommen hatte sie mir das Leben gerettet, als ich an einem ziemlich gruseligen, dunklen Ort in der Tinte gesessen hatte, also nehme ich sie nicht mehr ab, außer um zu duschen und zu schlafen, und selbst dann bleibt sie in der Nähe. Auch meine gute alte Glock 9 mm Halbautomatik lege ich nur selten zur Seite. Die steckt schön in ihrem Schulterholster unter meinem linken Arm und wartet bloß auf Ärger. Heute musste sie nicht mehr lange warten.
    Buds Handy meldete sich mit einer nervtötenden Klimperversion von Beethovens Fünfter, da kann er manchmal affig sein, aber ich wette, er hatte seinen bisherigen Klingelton »Friends in Low Places«, der mir viel lieber gewesen war, nur ausgewechselt, um seine Freundin Brianna Swensen zu beeindrucken. Er fischte das Handy aus der Tasche seiner schwarzen Windjacke, schaute auf das Display, und an seinem klebrigen selbstzufriedenen Grinsen konnte ich sofort erkennen, wer anrief.
    »Oh, sieht so aus, als würde Brianna mich vermissen, die Arme.«
    Brianna war seine neueste Eroberung, und er eroberte sie gern und häufig. Ich hatte sie anfangs Finn genannt, weil sie aussah, als hätte sie Miss Finnland beim Miss-Universum-Wettbewerb sein können, überhaupt hätte sie den ganzen galaktischen Humbug mühelos gewinnen können, wenn es nach mir ging. Sie kennen den Typ – lange, glatte Beine, von Natur aus blondes, wallendes Haar, ein Gesicht wie eine Schaufensterpuppe vom Rodeo Drive, die nach einer größeren, schlankeren Jessica Simpson geformt ist. Ja, Bud lungerte im Moment meistens in den Hallen Walhallas herum, grinste und trommelte sich mit den Fäusten auf die Brust.
    Er meldete sich am Telefon wie ein echter Vollidiot. »Hi, Baby, du fehlst mir auch.«
    Kotz. Und noch mal kotz. Ich versuchte, mich auf das Fahren zu konzentrieren. Genau genommen wusste ich, wie er sich fühlte, samt blödem Grinsen und so. Ich selber grinste in letzter Zeit oft ähnlich, seit ich mich mit dem berühmten Nicholas Black eingelassen hatte, einem ziemlich toll aussehenden Psychiater der Stars, der wiederum mich gern mal eroberte. Wenn wir zusammen ins Bett hopsten, ließen wir es auch richtig krachen.
    Ich fuhr über die Brücke und bewunderte den spektakulären Ausblick auf den Ozarks-See zu meiner Linken. Das Wasser glitzerte und glimmerte wie eine mit Diamanten besetzte Decke unter dem wolkenlos blauen Himmel. Es war ein wundervoller, sonniger Morgen, einigermaßen warm, aber die Luft war trotzdem frisch. Überall begannen Blumen zu sprießen, Azaleen, Narzissen, Tulpen, Hartriegel. Da wollte sogar ich losziehen und mir eine Gartenschaufel kaufen. Aber seit Neujahr hatte in unserem Gebiet keiner mehr jemanden umgebracht, und wir, die beiden einzigen Detectives der hiesigen Mordkommission, fühlten uns ziemlich prima in diesem kleinen, sauberen Eckchen der Welt. Mit häuslicher Gewalt und Einbrüchen und Ladendiebstählen kamen wir klar, bis an die Zähne bewaffnet, wie wir waren. Null problemo.
    Bud sagte: »Was?«
    Aufgrund seines besorgten Tonfalls warf ich ihm einen fragenden Blick zu. Er runzelte die Stirn. Oh-oh. Ärger. Vielleicht war ich zu voreilig gewesen.
    Dann sagte er: »Du machst Witze.« Nicht, dass ich ihn belauschte oder so – dann lachte er, wurde aber ziemlich schnell wieder still. »Okay, verstanden. Ich bin mit Claire unterwegs. Wir kommen gleich. Beruhig die anderen.«
    »Was?«, fragte ich, schließlich wollte ich keine Zeit damit verschwenden, allzu lange selber nachzudenken, was los war, und hoffte durchaus auch auf ein bisschen Aufregung, um uns in Schwung zu halten. »Und was soll das heißen: ›Beruhig die anderen‹ ?«
    »In Mr Races Schönheitssalon gibt’s

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