Die Kampagne
Anklage ist.«
»Mr. Creel baut ein Waisenhaus in unserer Stadt«, sagte der Polizeihauptmann, »und wir alle sind ihm sehr dank ...«
»Mir ist scheißegal, ob er Ihre Straßen mit Gold pflastert!«, brüllte Frank. »Wir nehmen diesen Hurensohn mit!«
Creel blickte zu dem italienischen Polizeihauptmann. »Ich werde hierbleiben, auf meiner Jacht, in Ordnung? Dann verständige ich meinen Anwalt, und man wird diese Angelegenheit auf ganz legale Art und Weise bereinigen.«
»Er hat ein U-Boot an Bord«, warnte Shaw.
Creel verdrehte die Augen. »Ja, sicher, ich fliehe mit einem U-Boot. Wie bei James Bond.« Er musterte Shaw von Kopf bis Fuß. »Ich denke, es wird sich herausstellen, dass sich tatsächlich ein Gewaltverbrecher an Bord befindet. Dieser Mann hat meinen Leibwächter ermordet! Sehen Sie sich das Blut an seinen Händen und auf dem Hemd an.«
Shaw war tatsächlich über und über mit Caesars Blut bedeckt.
Creel blickte die italienischen Polizisten an. »Gehen Sie zur Brücke hinauf und überzeugen Sie sich selbst.«
Einer der Polizisten eilte auf die Brücke und kam sofort wieder zurück. Er war grün im Gesicht und bekreuzigte sich. »Mein Gott, der Mann ist regelrecht zerstückelt!«
Der Polizeihauptmann schaute zu Shaw. »Haben Sie den Mann getötet?«
»Ja.«
Creel rief triumphierend: »Na bitte! Ein Geständnis.«
»Es war Notwehr«, gab Shaw zurück. »Ihr sogenannter Leibwächter war ein verdammter Killer.«
»Das zu entscheiden ist Sache eines italienischen Gerichts«, erklärte Creel und wandte sich an den Polizeihauptmann. »Schaffen Sie diesen Mörder von meinem Schiff.«
Die italienischen Polizisten zogen ihre Waffen. Frank und die FBI-Agenten taten das Gleiche.
»Steckt die Waffen wag, Leute«, rief Shaw. »Ich werde mit ihnen gehen.« Er schaute zu Creel. »Die Sache ist noch nicht vorbei.«
»Natürlich nicht. Sie werden Ihre lächerlichen Anschuldigungen vorbringen, und meine Anwälte werden jede einzelne davon zerpflücken. Und wenn das alles vorbei ist, wird die Welt mich noch immer lieben, während Sie im Knast verrotten. Das nenne ich Gerechtigkeit.«
Shaw stürzte sich auf Creel. Er wurde sofort von ihm weggerissen, doch die wenigen Augenblicke reichten aus, Creel unbemerkt etwas in die Tasche zu stecken, ohne dass jemand es gesehen hatte.
»Und damit ...«, keuchte Creel und blickte den Polizeihauptmann an, »können Sie den Anklagepunkten auch noch versuchte Körperverletzung hinzufügen ...«
»Komm schon, Shaw«, sagte Frank. »Wir kriegen das schon hin. Und wenn Sie versuchen«, er starrte Creel an, »in einem U-Boot, einem Hubschrauber oder meinetwegen auch in einem gottverdammten Raumschiff zu fliehen, sind Sie Geschichte.«
»Auf Wiedersehen, Gentlemen. Ich freue mich schon darauf, das alles vor Gericht zur Sprache zu bringen und Sie angemessen bestraft zu sehen«, sagte Creel hämisch. Dann drehte er sich noch einmal zu Shaw um und lächelte. »Und an Sie werde ich jedes Mal denken, wenn ich auf meiner Jacht bin.«
Nachdem der Hubschrauber und das Boot die Jacht verlassen hatten, zog Creel sich in seine Suite zurück. Er würde zahlreiche Anrufe tätigen müssen, um dieses Chaos zu bereinigen, wobei der erste Anruf an die Männern gehen musste, die gerade dabei waren, seine vierte Ehefrau in der italienischen Erde zu versenken. Creel lächelte zuversichtlich. Er würde alles geregelt bekommen, so wie immer. Dazu brauchte man nur Zeit, Geld, ein paar gute Ideen, gesunde Nerven und vor allem Köpfchen. Und das alles hatte er.
Creel nahm sich eine Zigarre aus dem Humidor und tastete in der Tasche nach einem Feuerzeug. Seine Hand schloss sich um einen kleinen Gegenstand aus Metall, aber ein Feuerzeug war das nicht. Verdutzt zog Creel den Gegenstand aus der Tasche. Er war schmal und flach. Wie war das Ding, was immer es sein mochte, in seine Tasche gekommen?
Creel schaute sich den Gegenstand genauer an. Er verströmte irgendeinen Geruch, der Creel entfernt vertraut vorkam.
Nicolas Creel konnte nicht wissen, dass Shaw genau in diesem Augenblick eine kleine Fernsteuerung in der Hand hielt. Seine Hände waren für die Fahrt mit dem Polizeiboot gefesselt. Er drehte sich zu Katie um, die neben ihm stand. Sie schaute ihn an - oder genauer sein zerrissenes Hemd. Nur Katie schien zu bemerken, dass die Fäden fehlten, mit denen Leona Bartaroma, die Reiseführerin/Chirurgin, Shaws Wunde vernäht hatte. Dann beäugte Katie das kleine Gerät in Shaws Hand, ehe sie ihm in
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