Die Kanonen von Dambanor II
drei Sonnen von Triple Sun 2244 ab. Ein Jet-Stream hatte sich gebildet. Interplanetare Gasmassen wurden ebenso aufgesaugt wie Dutzende Asteroiden.
»Die Intensität des 5-D-Feldes nimmt zu«, stellte Björn Soldo fest. »Das gefällt mir gar nicht.«
Dieses Feld sorgte gegenwärtig dafür, dass im überwiegenden Teil des Systems weder Überlichtflug noch Bergstromfunk möglich waren.
»Meinen Sie, dass es zu einem zweiten 5-D-Blitz kommen könnte, der unsere Systeme lahmlegt?«, fragte Leslie.
»Die Resonanzen, die uns aus dem Bergstromraum geworfen haben, hatten eine spezifische Struktur, die hier nicht zu erkennen ist«, stellte Soldo klar. »Allerdings könnte ein plötzlicher Strahlungsausbruch schwere Schäden an den Instrumenten bewirken und sogar viele technische Einrichtungen auf den Xabong-Welten dauerhaft zerstören.«
»Dann behalten Sie dieses Phänomen im Auge, I.O.«
Bruder Patrick meldete sich über Interkom.
»Captain, die Kshagir-Wissenschaftler scheinen tatsächlich kaum Kenntnisse über die Explosion des Großen Quaders zu besitzen. Ich glaube nicht, dass es Sinn ergibt, sie weiter zu befragen. Davon abgesehen wird Hoch-General Makan'ran ziemlich ungeduldig. Er will wissen, wie es zu der Verzögerung kommt.«
»Sagen Sie ihm, das hätte mit den Auswirkungen des fünfdimensionalen Resonanzfeldes zu tun, das sich in der Umgebung des Black Hole gebildet hat.«
»Wie Sie meinen, Captain. Ich hoffe nur, dass er uns das auch abkauft.«
Lieutenant Wu ergriff das Wort. »Wir bekommen nach und nach Meldungen im Unterlichtfrequenzbereich herein!«
»Das bedeutet, sie sind bereits mehrere Stunden alt«, schloss Soldo.
»Es handelt sich um besorgniserregende Notrufe. Auf Xabonga werden katastrophale Klimakapriolen gemeldet, obwohl der Planet seine Bahn erst seit wenigen Stunden verändert hat.«
Richard Leslie nickte düster. Es wird ihnen nichts anderes übrig bleiben, als einen Exodus zu wagen – wohin auch immer. Wenn sie das nicht tun, werden sie ein Opfer der Kridan, die bereits im Hintergrund lauern.
Sie erreichten den Rendezvouspunkt Stunden später. Ein Kshagir-Schiff übernahm den Hoch-General und seine Begleiter, nachdem man sie mit der von Pilot Moss Triffler geflogenen L-2 ausgeschleust hatte. Rudenko bemühte sich derweil um einen Kontakt zum Oberkommando. Da die STERNENFAUST sich gegenwärtig innerhalb jener Zone befand, in der weder Überlichtfunk noch Antrieb funktionierten, konnte auch keine Verbindung zum Oberkommando und zur politischen Führung hergestellt werden.
Rudenko saß allein im Konferenzraum und verhandelte um die Entsendung einer Verstärkungsflottille. Über eine geschützte Bergstrom-Funkverbindung war er mit dem Oberkommando des Star Corps verbunden. Das Ebenbild von Admiral Kevin Müller nahm einen Großteil des Wandbildschirms ein. Die Übertragung vermittelte einen dreidimensionalen Eindruck; Rudenko glaubte fast, sich zusammen mit Müller in ein und demselben Raum zu befinden.
Müller war als einer der Gründungsväter des Star Corps eine fast schon legendäre Gestalt.
»Die Kridan haben sich zwar zurückgezogen und durch die Entstehung des Black Holes starke Verluste erlitten, aber diese Verluste treffen die Kridan aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit viel weniger stark als die Verteidiger. Davon abgesehen sind sich noch nicht einmal die Kshagir und Xabong einig. Gegenwärtig gibt es zu allem Überfluss auch noch eine Führungskrise bei den Xabong.«
»Das klingt beinahe so, als wäre die Allianz mit ihnen ein Fehler gewesen«, sagte Müller.
Rudenko hob die Brauen. »Leider ist die Lage so, dass sich das Star Corps seine Alliierten nicht aussuchen kann.«
»Was ist mit diesem Nashrabong. Ihrer letzten Meldung nach hat er sich zum Alpha-Dominanten der Xabong aufgeschwungen.«
»Wegen der Störungen des Bergstrom-Funks durch das 5-D-Resonanzfeld erhalten wir fast ausschließlich Meldungen im Normalfunkspektrum.«
»Das heißt, mit erheblicher Verspätung!«
»Was sich derzeit wirklich auf Xabonga abspielt, lässt sich nicht klar sagen. Es scheint aber so zu sein, dass Nashrabong keineswegs unangefochten an der Spitze steht. Ehrlich gesagt bin ich mir nicht einmal sicher, ob er noch lebt.«
»Sie möchten, dass die Solaren Welten mit einer starken Entsatzflotte eingreifen.«
»Um die Kridan aufzuhalten, die schon sehr bald an den Grenzen unseres eigenen Territoriums auftauchen werden!«, bestätigte Rudenko mit ungewohnter
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