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Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition)

Titel: Liebes Glück - Ein Ashley Stockingdale Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Billerbeck
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1. Kapitel
    So habe ich mir mein Brautkleid schon vorgestellt, als ich noch ein kleines Mädchen war: Es ist ein elegantes Kleid aus Schantungseide, mit Flügelärmeln, einem Herzausschnitt und winzigen Saatperlen, die am engen Korsett angenäht sind … Saatperlen, ha! Jetzt, wo ich im Brautmodengeschäft stehe, hat es irgendwie „klick“ gemacht. Oh ja, ich will Satin! Meterweise! Ich will Pailletten und Kristalle und eine Schleife am Hintern, die so groß ist wie Brasilien, Keulenärmel und eine Schleppe, die praktisch auf der Bildfläche explodiert. Ich will etwas, das aus dem weißen Satin-Schneegestöber geradezu schreit: Ich bin die Braut! Her mit dem Winter, Baby! Ashley Stockingdale wird heiraten!
    Okay, in Wirklichkeit habe ich dieses Ding nur an, um meine zukünftige Schwägerin zu ärgern. Emily Novak, in Atlanta arbeitslos, ist hier im Silicon Valley, um sicherzugehen, dass am Tag der Hochzeit alles glattläuft. Sie hat natürlich keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet, aber das scheint sie nicht im Geringsten zu stören. Ihrer Ansicht nach ist sie eine Expertin, und anscheinend soll uns das als Qualifikation genügen. Das und eine Ausgabe von Martha Stewarts Wedding Planner . Drei Tage lang musste ich mit ihr nach dem perfekten „Tussy Mussy“ suchen. Vor drei Tagen wusste ich noch nicht einmal, was das überhaupt sein soll, aber offensichtlich ist es „eingeweihten Bräuten“ wie meinen viktorianischen Vorfahren – und jetzt auch mir – überaus wichtig. Es ist ein Straußhalter. Logischerweise hält man ihn in den Händen, und deswegen sieht sowieso niemand das Design. Lautet die erste Regel für Mode nicht, dass sie auf jeden Fall gesehen werden sollte? Oder liege ich da falsch?
    Ich höre, wie Emily in die Hände klatscht, und fühle, wie ich zusammenzucke, als sie den Raum betritt. „Nein, nein, nein. Wo hast du bloß dieses Kleid her? Es ist komplett falsch. Ab-scheu-lich! “ Das letzte Wort spricht sie gedehnt und betont jede Silbe einzeln, was mehr als nur eine zarte Andeutung der Sprechweise der Südstaaten ist.
    Ich drehe mich um. „Aber es hat eine Schleife am Hintern.“
    Sie seufzt ausgiebig. Ich scheine ihr eine Menge Seufzer zu bescheren. „Ashley“, sagt sie, als würde sie ausatmen. „Mein Bruder hat einen Ruf zu verlieren in Atlanta. Seine Braut wird in jedem Society-Blatt in Georgia für Furore sorgen. Das geht so einfach nicht.“
    „Aber ich mag es. Es sagt: Dieses Baby hat was zu bieten. Verstehst du, was ich meine?“
    „Ich habe keine Ahnung. Eine Novak-Braut sollte ta-del-los aussehen, und das Mindeste dafür ist Eleganz. Klassischer Stil. Denk an Jacqueline Kennedy, Lady Diana, Jennifer Aniston.“
    „Jennifer Aniston?“, frage ich, und höre dabei das alte Sesamstraßenlied, in dem es darum geht, dass eines der Dinge einfach nicht dazugehört.
    „Der Punkt ist, Ashley, du willst doch, dass Keh-vin bei deinem Anblick der Atem wegbleibt und er diesen Augenblick niemals vergisst. Dieses Kleid kann man total vergessen. Aber mach dir keine Gedanken. Ich habe mich schon um alles gekümmert.“
    Ich habe eigentlich einen einwandfreien Geschmack, was Kleidung angeht. Ich könnte problemlos als Stylistin statt als Patentanwältin arbeiten, aber es macht mir so viel Spaß, Emily zu ärgern, dass ich einfach nicht anders kann. Ich will die pinkfarbenen Kleider anprobieren, die blauen, vielleicht sogar das goldgelb schimmernde. Ich will, dass Emily sich vorstellt, wie ich als Satin-Osterei den Gang hinunterschwebe. Klar, Sie denken bestimmt gerade, dass ich unreif bin, aber verschwenden Sie doch mal drei Tage für die Suche nach einem Straußhalter und sagen Sie mir dann, ob Sie sich anders fühlen. Ich hatte schon Patentverfahren, die schneller vonstatten gingen als das.
    Sie klammert sich an dieses Martha-Stewart-Buch, als ob es alle Geheimnisse der Menschheit offenbaren würde. Sie hat es sogar in eine Ledermappe gesteckt und versucht, mich glauben zu machen, dass sie all diese brillanten Einfälle höchstpersönlich gehabt hätte, aber die Wahrheit ist: Bei der Hochzeitsplanung folgt sie dem Prinzip Malen-nach-Zahlen , und Martha gibt den Farbton an.
    Tatsache ist, ich will Brea. Meine beste Freundin sollte hier sein, aber mir ist bewusst, dass es so gut wie unmöglich ist, einen Babysitter für zwei Kinder unter zwei Jahren zu bekommen. Besonders im Silicon Valley, wo Kinder höchstens als Lärm verursachender Schmutz gelten. Ich weiß, Brea würde Spaß an meiner

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