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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Miami, im Mittelmeerraum. Dann der Palast unter Wasser – ich nehme an, sie hausten schon seit langer Zeit dort.«
    »Ricias Volk kannte sie«, erklärte ich ihm. »Das Haus wurde zweifellos auf dem Land gebaut und irgendwie versiegelt, ehe es versank.«
    »Diese Gonwonder hatten eine erstaunliche Technik.« Hayle schüttelte den Kopf. »Nicht wie unsere, aber in mancher Beziehung übertraf sie unsere sogar – die großartigen Miniaturkommunikationsinstrumente, beispielsweise, die Ricia mir zeigte. Wie konnte ein solches Wissen nur völlig verlorengehen?«
    »Eine sehr lange Zeit verging, Admiral. Das Eis sank herab und zermalmte alles. Das Wetter und Kriege und Plünderungen sind vermutlich für den Rest verantwortlich.«
    »Und als die menschlichen Städte fielen«, warf Ricia ein, »erinnerten sich allein die Untermänner, die so lange in ihren Schlupfwinkeln gelebt hatten, an die uralte Weisheit – an das, was ihr Technik und Wissenschaft nennt. Es machte sie zu Königen unter den primitiven Völkern. Und zweifellos zerstörten sie alles, was an die frühere Größe der Menschheit erinnern konnte.«
    »Hmm ...« murmelte Hayle und sog an seiner Pfeife. »Was wir von den alten Herrschern wissen, paßt genau in das Bild – sie kannten gewöhnlich keine Gefühle, außer der Grausamkeit, lebten lange, und wurden als Götter verehrt – und alle hatten einen gewaltigen Harem und betrachteten die Frauen als minderwertig und nur zur Fortpflanzung brauchbar.«
    »Eine Zivilisation, die Städte wie Ricias baute, müßte doch irgendeine Spur hinterlassen«, protestierte ich. »Zumindest irgendwelche Legenden müssen von ihr geblieben sein, irgendein Wissen, das nicht in die Zeit der primitiven Völker paßte.«
    Hayle runzelte überlegend die Stirn. »Es gibt Anomalien«, sagte er schließlich. »Die alten Araber benutzten Akkus, um ihren Schmuck zu vergolden; die Griechen hatten Astronomiecomputer; und denken Sie an die Buschmänner und ihre Bumerangs.«
    »Da ist noch etwas«, meinte Ricia. »Die Minerale, die ihr als kostbar erachtet – die Metalle und Steine. Ich glaube, das hängt mit der Rassenerinnerung an eine verlorene Technologie zusammen. Silber hat gute elektrische Leitfähigkeit, eine bessere als Kupfer. Der Diamant ist ein Schneidewerkzeug, und der Rubin ist für die Lasertechnik erforderlich. Ihr Wert kann nicht allein durch ihre Seltenheit erklärt werden.«
    »Das ist alles Theorie«, brummte Hayle. »Wenn wir erst wieder einigermaßen Ordnung auf diesem von Katastrophen heimgesuchten Planeten hergestellt haben, werden wir die Stadt unter dem Eis sorgfältig unter die Lupe nehmen. Vielleicht erfahren wir dann die Antworten.«
    »Vielleicht – vielleicht aber auch nicht. In mancher Hinsicht ist es bedauerlich, daß der Primär tot ist und seine Schößlinge mit ihm. Wir hätten vielleicht doch einen Weg gefunden, ihn zum Sprechen zu bringen.«
    »Es ist besser, wir sind das Ungeheuer mitsamt seiner Brut los«, sagte Hayle brüsk. »Wir haben genügend andere Probleme.« Er blickte zum zerrissenen Himmel hoch.
    Zwei Tage später war die Küste Louisianas in Sicht. Wir landeten westlich einer kleinen Stadt namens Iowa und eigneten uns einen herrenlosen Wagen an, nachdem wir ihn aus einem Sumpf gezogen hatten. Ein paar Stunden später erreichten wir die Ruinen Omahas, von wo ab Hayle die Führung übernahm. Wir fuhren um die Innenstadt herum, hinaus auf eine Ebene, wo ein Stacheldraht und Wachtürme ein Militärlager umgaben. Ein Trupp Marineinfanteristen beobachtete uns, als wir aus dem Wagen kletterten und zum Tor stapften. Hayle gab die Losung. Der Posten ließ einen Offizier herbeiholen, der uns unter Bewachung zu der größten der Baracken brachte.
    Hayle schien ungeduldig, behielt jedoch die Ruhe. Man hatte mir meine .45er gelassen, also war wohl alles Routine. In dem Gebäude kam ein fetter Kommodore Hayle mit ausgestreckten Armen entgegen. Er schäumte vor Fragen geradezu über, aber Hayle meinte, er würde mit seinem Bericht warten, bis der Stab vollständig sei, sonst müßte er noch einmal alles erzählen.
    Der Kommodore nahm uns mit in ein komfortabel ausgestattetes Büro, dann bot er uns Drinks an und drückte auf einen Knopf. Kurz darauf betraten drei hohe Offiziere den Raum. Sie waren alle schon älteren Jahrgangs, grauhaarig und nicht ausgesprochen schlank.
    »Gentlemen«, begann der Kommodore und machte uns miteinander bekannt.
    Ricia zwickte mich in den Arm. »Malcolm!« wisperte sie

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