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Die Katastrophen-Welt

Die Katastrophen-Welt

Titel: Die Katastrophen-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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lebend an. Schließlich kehrten wir an die Oberfläche und zu Ricias Schlitten zurück.
    »Wir fahren zuerst zum Haus, um uns mit dem Nötigsten zu versorgen, dann zur Küste, wo Ricias Boot noch vor Anker liegt. In zehn Tagen können wir zu Hause sein. Und danach?«
    »Omaha«, sagte der Admiral. »Ich nehme Gift drauf, daß unser Hauptquartier sich dort befindet und auch noch über einige Macht verfügt. Wieviel Truppen allerdings zur Verfügung stehen, weiß ich nicht. Aber sie werden bestimmt ausreichen.«
    »Wenn man uns überhaupt glaubt!« unkte ich.
    »Sie werden mir glauben!« sagte Hayle überzeugt. Wir schafften es in fünfzehn Tagen. Von den rauchschwarzen Wolken und dem häufigen Vulkanascheregen abgesehen, war das Wetter gut. Wir ruhten uns aus, aßen und unterhielten uns, und Ricia studierte eifrig die einbändige Enzyklopädie, die sie auf dem Boot entdeckt hatte.
    »Ich verstehe jetzt, weshalb sie meine Leute töteten«, murmelte Hayle. Wir saßen auf dem winzigen Achterdeck und beobachteten den düsteren Sonnenuntergang. »Wir sind auf ihr Versteck gestoßen. Aber weshalb verfolgten sie Ricia? Sie bedeutete keine Gefahr für sie.«
    »Ich nehme an, sie erkannten irgendwie, daß sie einer uralten Rasse angehörte, und wollten sie ausquetschen.«
    »Aber dann müßten sie ja gewußt haben ...«
    »Natürlich. Der Primär bediente sich ihrer Muttersprache.«
    »Ich glaube«, sagte Ricia zögernd, »daß er – einer von meinem Volk war. Unter dem aufgeschwemmten Körper erkannte ich doch die Ähnlichkeit.«
    »Sie – sie meint, er – er als Mensch – war Gott weiß wie viele Tausende von Jahren alt?« Hayle schnaubte abfällig. »Das ist doch lächerlich.«
    »Er war nicht älter als Ricia.« Ich grinste.
    »Das ist doch etwas anderes. Sie überlebte im Kälteschlaf. Wir von der Marine experimentieren mit ähnlichem schon seit Jahren.«
    »Sie sind nicht menschlich, sagten Sie das nicht selbst, Admiral? Sie benutzten Menschen. Der Schneckenwurm – ich glaube, das war der Primär, nicht das aufgeschwollene Ding, das ihm als Brutstätte diente.«
    »Weshalb gaben die anderen ihren Geist auf, als er starb?«
    »Auf irgendeine Weise waren sie alle mit ihm verbunden. Sie lebten, um ihm zu dienen.«
    »Und wofür lebte er?«
    »Für ihn galt der gleiche Überlebensinstinkt wie für die Menschheit. In unserem Fall besteht die Rasse aus Milliarden Individuen. In seinem – nun, ich glaube, er war die Rasse: Ein unsterbliches Einzelwesen, dem die Schößlinge dienten, wie die Arbeiterinnen der Bienenkönigin.«
    »Aber wozu? Sie lebten völlig abgeschlossen. Sie mußten schon seit undenklichen Zeiten in diesem Turm hausen. Sie hatten keinerlei Bequemlichkeiten. Sie existierten nur als Parasiten der menschlichen Rasse. Vielleicht hätten wir sie nie entdeckt, wenn die Erdkrustenverschiebungen nicht gewesen wären. Und wenn Ricia weitergeschlafen hätte, vielleicht nicht einmal dann.«
    »Ja, sie müssen schon unendlich lange unter uns sein«, murmelte ich. »Ich frage mich, woher sie kommen. Wie ihr Parasitentum begann.«
    »Vielleicht sind sie Invasoren von einer anderen Welt.« Hayle lächelte schwach. »Vielleicht landeten bereits vor einer halben Million Jahre Fliegende Untertassen auf der Erde. Aber vielleicht stammen sie auch von hier und sind ein Produkt des gleichen Urschlamms, aus dem wir gestiegen sind. Vielleicht benutzten sie uns bereits als Gastkörper, lange ehe wir wirklich zu Menschen wurden.«
    »Seltsam, eine ganze Geschichte fand ihr Ende, nur weil ein einziges Wesen starb.«
    Hayle verengte die Augen. Mit seinem gestutzten Bart und der frischen Gesichtsfarbe sah er schon fast aus wie damals auf Guam. »Sie taten ja alles, um ihn am Leben zu erhalten. Sie starben wie die Fliegen, nur um ihn zu schützen. Merkwürdige Kreaturen – gleichzeitig so tödlich und doch so unfähig. Mit der so hochentwickelten Technik der Stadt im Eis sollte man meinen, sie hätten eine bessere Überlebenschance finden können.«
    »Ich glaube, sie hatten keine eigene Intelligenz«, vermutete ich. »Sie benutzten die Gehirne der Körper, in denen sie sich eingenistet hatten, genau wie ihre Gliedmaßen. Und vergessen Sie nicht, Admiral, sie waren nicht menschlich, sie hatten andere Bedürfnisse als wir und auch ihre Ambitionen unterschieden sich von unseren. Sie wollten nichts weiter, als ein geschütztes dunkles Nest für ihren Primär.«
    »Und doch verließen sie es. Sie sahen sie doch selbst in Georgia, in

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