Die Kathedrale des Meeres
FRAMENORS
Kloster Framenors (Plaza del Duc de Medinaceli)
Das Kloster Framenors hat seinen Namen von den Franziskaner-Minoriten, die sich im 13. Jahrhundert dort ansiedelten. Das unmittelbar am Meer gelegene Kloster war das Zentrum des Viertels Framenors, das sich zwischen der Stadtmauer an der Rambla, Calle Boquería, Calle del Mar und Strand erstreckte.
Wie in allen europäischen Städten des Mittelalters gingen seit dem 13. Jahrhundert auch in Barcelona wichtige kulturelle und geistliche Impulse von den Orden der Dominikaner und der Franziskaner aus.
4. DAS SEEKONSULAT UND DER MITTELMEERHANDEL
Seehandelsbörse (Börse, Pia del Palau/Paseo Isabel II.)
Das Seekonsulat von Barcelona war ein unabhängiges Tribunal von Händlern und Seeleuten, das sich mit Streitfällen in der Seefahrt befasste. Grundlage der Urteile waren die in den Seehandelsgesetzen festgeschriebenen Regeln und Richtlinien.
In der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde auf einer kleinen Anhöhe direkt am Ufer, dem Puig de les Falzies, die Seehandelsbörse errichtet. Ende des Jahrhunderts erbaute Pere Arvey die Neue Börse, deren gotischer Kern trotz zahlreicher Umbauten, Restaurierungs- und Erweiterungsarbeiten erhalten blieb.
Im Zuge des Seehandels entstanden zahlreiche weitere Einrichtungen in Barcelona, die Handelshöfe etwa, die den Kaufleuten Unterkunft und Warenlager boten, der Pórtico de los Encantes, der Pórtico del Forment und die neue Werft.
5. HANDEL UND GESCHÄFTSWELT
Plaça dels Canvis (Ecke Canvis Vells/Canvis Nous)
Obwohl Barcelona keinen Hafen besaß, hatte sich die Stadt zu einem aufstrebenden, weltoffenen Zentrum am Mittelmeer entwickelt. Sie wurde von zahlreichen Reisenden und Händlern besucht, die fremde Sprachen sprachen und die verschiedensten Währungen mitbrachten. Die Geldwechsler tauschten Devisen, spekulierten mit den Wechselkursen und beteiligten sich an Geschäften und Warenlieferungen, die es ihnen ermöglichten, das Zinsverbot zu umgehen.
Die Geldwechsler siedelten sich in der Nähe des Hafens im sogenannten Canvis an, unweit der Börse. Nachdem sie die Kaution entrichtet hatten, die von den städtischen Behörden als Sicherheit verlangt wurde, stellten sie ihre Wechseltische entlang der Straße auf und statteten sie mit allem aus, was man für dieses Geschäft benötigte.
Die Entwicklung im Geldhandel führte 1401 zur Gründung der Taula de Canvi , der ersten öffentlichen Bank Barcelonas.
6. SANTA MARÍA DEL MAR
Basilika Santa María del Mar (Plaza de Santa María)
Die gotische Kirche Santa María del Mar, Mittelpunkt des Ribera-Viertels, ist ein Werk der Baumeister Berenguer de Montagu und Ramón Despuig und wurde in der beeindruckend kurzen Zeit von nur fünfundfünfzig Jahren erbaut.
Bereits am 15. August 1384 war die schmucklose, schlanke, lichtdurchflutete Kirche fertiggestellt. Die einzigartige Weite des Raumes und die harmonischen Proportionen machen aus ihr eines der vollkommensten Beispiele der katalanischen Gotik. Ermöglicht wurde der Bau durch die selbstlose Mitarbeit vieler Bewohner des Ribera-Viertels. Hier ist insbesondere die Zunft der Bastaixos zu nennen, der Lastenträger des Barceloneser Hafens, die auf ihren Schultern die Steine vom Montjuïc zur Baustelle schleppten. Die Zunft hatte strenge Aufnahme- und Verhaltensregeln für ihre Mitglieder, die zahlreiche Privilegien in der Kirche Santa María del Mar besaßen und an vielen Stellen der Kathedrale des Meeres dargestellt sind.
7. MARKTTAGE, VERGNÜGUNGEN UND FESTE
Plaça del Born ( Paseo del Born)
Das Ribera-Viertel war das am dichtesten bevölkerte Viertel des mittelalterlichen Barcelona und auch das Viertel mit der stärksten sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung. Mittelpunkt war die Plaça del Born, eine große Freifläche zwischen Rec Comtal und Pia d'en Llull.
Auf dem Born spielte sich das Leben des Viertels ab: Es wurde Markt gehalten, Handwerker arbeiteten im Freien, es gab Schänken, Bordelle, Glücksspiele, den alten und den neuen Fischmarkt. Seeleute und Besucher der Stadt mischten sich auf dem Born unters Volk, flanierten in einem steten Sehen und Gesehenwerden. Auch Prozessionen und religiöse Feste fanden dort statt, Spiele und Turniere, Aufführungen von Troubadouren und Volkstänze.
8. DAS HAFENVIERTEL
Die Uferhäuser (Calle Ribera und umliegende Straßen)
Viele Hafenarbeiter von Barcelona lebten in den letzten Häusern des Ribera-Viertels, kleine, einfache Häuschen, die direkt auf dem Strand standen.
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