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Die Katze die Brahms spielte

Die Katze die Brahms spielte

Titel: Die Katze die Brahms spielte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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schreiben doch über Restaurants. Mein Cousin hat ein Pizzalokal in den Happy View Woods.«
Qwillerans Brummen ertönte aus den Eingeweiden des Wagens.
»Ich möchte Ihnen einen Wagen zeigen, der gerade hereingekommen ist. Wir haben ihn noch nicht mal saubergemacht. Ein Vorjahrsmodell – hat erst zweitausend Meilen drauf. Stammt aus einer Konkursmasse.«
Qwilleran folgte ihm in die Garage. Dort stand ein grünes, zweitüriges Auto, das noch nicht mit Spray behandelt worden war, damit es neu roch. Er zwängte sich mit seinem Maßband auf den Rücksitz. Dann schob er den Fahrersitz so weit zurück, wie es für seine langen Beine notwendig war, und maß nochmals. Fünfunddreißig mal vierzig , »Perfekt«, sagte er, »obwohl ich vielleicht die Griffe abschneiden muß. Wieviel?«
»Kommen Sie mit ins Büro, dann besprechen wir das Geschäftliche«, sagte der Verkäufer.
Bei einer Probefahrt um einen Häuserblock merkte der Journalist, daß der grüne Wagen weitaus weniger schlingerte, ruckelte, tuckerte und klapperte als alle Dienstautos, die er je gefahren war. Und der Preis war in Ordnung. Er machte eine Anzahlung, unterschrieb die Papiere und fuhr heim zum Maus Haus.
Wie erwartet, lag in seinem Postfach ein Brief von Robert Maus mit dem Briefkopf von Maus' Anwaltsbüro. Überaus zerknirscht erklärte der Anwalt, daß das Anwesen, das bisher unter dem Namen Maus Haus bekannt war, nach reiflicher Überlegung an ein Syndikat von auswärtigen Anlegern verkauft worden war. Diese würden umfangreiche Änderungen vornehmen, die bedauerlicherweise die Räumung der Wohnungen durch die derzeitigen Mieter bis spätestens 1. September erforderlich machten.
Qwilleran, der das Kuvert auf der Stelle aufgerissen hatte, zuckte die Achseln und stieg die Treppe zu seiner Wohnung am Balkon hinauf. Als er die Wohnungstür aufschloß, umgab ihn ein köstlicher Duft nach Truthahn, und eigentlich hätten ihn zwei hungrige Siamkatzen begrüßen, auf staksigen Beinen tänzelnd umkreisen, Achter-Schleifen ziehen und dabei in einem mißtönenden, erwartungsvollen Duett krähen und heulen müssen. Statt dessen saßen die beiden undankbaren Geschöpfe reglos in einem stummen Komplott auf dem weißen Bärenfell. Qwilleran wußte, warum. Sie spürten, daß Veränderungen bevorstanden. Obwohl Koko und seine Komplizin Yum Yum Experten im Ausdenken von Überraschungen waren, reagierten sie empört auf Änderungen, die von anderen kamen. Im Maus Haus waren sie vollkommen zufrieden mit dem breiten, sonnigen Fensterbrett, der ständigen Unterhaltung, die ihnen die Tauben aus der Nachbarschaft boten, und dem Luxus eines Bärenfells.
»Schon gut, ihr beiden«, sagte Qwilleran. »Ich weiß, daß ihr nicht gerne umzieht, aber wartet ab, bis ihr seht, wo wir hinfahren! Ich wünschte, wir könnten das Fell mitnehmen, aber es gehört uns nicht.«
Koko, der mit vollem Namen Kao K'o-Kung hieß, hatte die Würde eines orientalischen Potentaten. Aufrecht, in königlicher Haltung, saß er da, jedes einzelne Schnurrhaar ein Ausdruck der Mißbilligung. Sowohl er als auch Yum Yum waren sich vollkommen bewußt, wie prachtvoll sie auf dem flauschigen weißen Bärenfell wirkten. Sie hatten die klassische Färbung und Gestalt der Siamkatzen: blaue Augen in einem dunkelbraunen Gesicht, ein feines, sandfarbenes Fell, neben dem Nerz zweitklassig aussah, elegante, lange braune Beine und einen graziösen Schwanz.
Qwilleran schnitt ihnen das Truthahnfleisch klein. »Kommt schon und holt euch das Fleisch! Diesmal stammt es von einem echten Truthahn.« Die beiden Katzen verharrten in ihrer frostigen Zurückhaltung.
Im nächsten Augenblick hob Qwilleran den Kopf und schnupperte. Er roch ein bekanntes Parfüm, und bald darauf klopfte Rosemary an die Tür. Er begrüßte sie mit einem Kuß, der mehr war als ein Begrüßungsküßchen unter Bekannten. Die Katzen saßen in steinerner Reglosigkeit da.
Sie füllten Gläser mit Eiswürfeln und schenkten Granatapfelsaft mit einem Schuß Klub-Soda ein. Dann tranken sie auf das Haus, das jetzt auf der Abrißliste stand, und auf alles, was hier geschehen war.
»Es war ein Lebensstil, den wir nie vergessen werden«, sagte Qwilleran.
»Es war ein Traum«, fügte Rosemary hinzu.
»Und manchmal ein Alptraum.«
»Vermutlich nimmst du jetzt das Angebot deiner Tante an. Wird dich der Fluxion gehen lassen?«
»Sicher. Sie werden mich vielleicht nicht zurückkommen lassen, aber gehen lassen sie mich. Hast du schon irgendwelche Pläne?«
»Ich gehe

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