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Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Die Katze, die den Dieb vertrieb.

Titel: Die Katze, die den Dieb vertrieb. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Jackson Braun
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– in dieser Reihenfolge.
    »Mögen Sie diese Schranktüren?« fragte Wetherby und zeigte auf die Falttüren. Hinter den Türen, die sich über eine ganze Wand erstreckten, verbarg sich der Besenschrank, die Waschecke und die Speisekammer. »Jet-Boy kann sie mit der Nase öffnen. Er hat gelernt, wo genau er andrücken muß, damit sie sich zusammenfalten. Wenn ich nach Hause komme, steht jede Tür im Haus offen.«
    »Ich glaube, Don Exbridge hat einen Sonderpreis für Falttüren bekommen«, sagte Qwilleran. »Sie sind in jedem Zimmer und in jedem Gang im Haus!«
    »Nicht nur das, ihre Scharniere kreischen wie ein Huhn, dem der Hals umgedreht wird, und zwar gewöhnlich dann, wenn Jet-Boy seine nächtlichen Runden dreht.«
    »Reden wir nicht vor den Katzen darüber«, sagte Qwilleran. »Das bringt sie nur auf dumme Gedanken.«
    Sie gingen mit ihren Gläsern ins Wohnzimmer und unterhielten sich über die letzten Neuigkeiten: Nach einer Krisensitzung, die die ganze Nacht gedauert hatte, sahen sich die Veranstalter des Eisfestivals gezwungen, das Ereignis abzusagen. Es war eine schwere Entscheidung, doch der Schnee verwandelte sich in Wasser und das Eis in Matsch. Die Hütten der Eisfischer versanken im See. Es war für alle eine Enttäuschung, für viele eine finanzielle Einbuße und für die Gemeinde sehr unangenehm.
    Qwilleran sagte: »Die Zeitung hat sich verpflichtet, für die Kosten aufzukommen, aber Hixie Rice tut mir leid. Es war ihre Idee. Aber sie ist nicht der Typ, der sich schnell unterkriegen läßt. Wahrscheinlich hat sie bereits brillante Pläne geschmiedet, wie sie fünfzehntausend Eisbären-Buttons verwerten kann.«
    »Wollen Sie eine echte Sensation hören?« sagte Wetherby begeistert. »Der Bridgeclub hat herausgefunden, wer den anonymen Scheck geschickt hat, um die gestohlenen zweitausend Dollar zu ersetzen.«
    »Wer?« fragte Qwilleran, in der Erwartung, daß es Willard Carmichael war.
    »Eine nette kleine Dame, die in Indian Village wohnt und nicht einmal Bridge spielt. Sie stammt aus einer alten Familie und spendet viel für wohltätige Zwecke. Sarah Plensdorf.«
    »Die kenne ich! Wie haben Sie es herausbekommen?«
    »Das ist das Beste daran. Ihr Steuerberater ist Mac MacWhannell, und der ist Gastmitglied im Bridgeclub. Als er an ihrer Steuererklärung arbeitete, stieß er auf einen Betrag von zweitausend Dollar, der an den Bridgeclub gegangen war. Mac sagte, der Betrag war eine steuerabzugsfähige Spende an das Jugendzentrum.«
    »Schön für Big Mac!« sagte Qwilleran. »Darf ich Ihnen nachschenken?«
    Als er zurückkam, saß Yum Yum auf dem Schoß des Besuchers und machte ihm Avancen: sie schnurrte, rieb sich an ihm und sah ihm hingebungsvoll in die Augen.
    »Nette Katze«, sagte Wetherby. »Bekommen Sie noch immer Postkarten mit Katzennamen? Ich kenne ein Mädchen in Horseradish, die ihre Katzen Allegro und Adagio genannt hat. Die eine ist lebhaft, die andere ruhig. Was haben Sie mit den ganzen Postkarten vor?«
    »Ich trage mich mit dem Gedanken, auf dem Parkplatz der Zeitungsredaktion ein großes Feuer zu veranstalten.«
    »Hat schon jemand eine Postkarte von dem frisch verheirateten Paar bekommen?«
    »Das weiß ich nicht. Lynette hat Polly gestern nacht angerufen, sie freut sich schon aufs Heimkommen. Sie wird mit Carter Lee zusammenzuarbeiten und überall in der Gegend für Renovierungen zu werben.«
    Wetherby sagte: »Ich hoffe um ihretwillen, daß mit seinem Projekt alles gutgeht.«
    »Sie haben Zweifel?«
    »Ich bin ein überzeugter Zweifler. Anscheinend gibt es in Pickax viele Dummköpfe, die zwanzigtausend Dollar zum Rauswerfen haben. Das ist wahrscheinlich nicht viel, wenn man den Gesamtwert der Häuser auf dem heutigen Immobilienmarkt betrachtet, aber was bekommen sie für ihr Geld?«
    »Expertenberatung, Aufsicht über die Renovierungsarbeiten und eine Eintragung ins Register für historische Gebäude.«
    Wetherby war zu einer Dinnerparty eingeladen, und nachdem er gegangen war, nahm Qwilleran den amtlichen Computerausdruck heraus, den ihm Mitch Ogilvie geliehen hatte. Auseinandergefaltet und auf dem Boden aufgelegt, war er tatsächlich sechs Meter lang. Er las ihn von Anfang bis Ende durch, wobei er sich häufig über den Schnurrbart strich und ab und zu Koko wegscheuchte.
    Danach öffnete er den braunen Umschlag der Anwaltskanzlei, sah die Papiere, die er unterschreiben mußte, brummte protestierend und warf sie in die Ablage für ›ein andermal‹, da er nicht in Stimmung für

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