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Die Katze in der Muelltonne

Die Katze in der Muelltonne

Titel: Die Katze in der Muelltonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Tanner
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Witze.“
    „Nein. Im Kühlschrank liegt ein frischer Fisch. Ich weiß nicht mal, wo er herkommt. Bisher hat ihn niemand angerührt. Wenn du willst, kannst du ihn haben.“
    „Hat er noch Schuppen dran?“
    „Seltsame Frage. Ich denke schon.“
    „Wie riecht er?“
    „Wie Fisch eben.“
    „Das ist alles?“
    „Warte mal. Wenn ich mich so recht erinnere, dann würde ich sagen, er riecht nach Seewasser. Irgendwie frisch und würzig. Sehr angenehm, schon, wenn man den Kühlschrank aufmacht.“
    „Gebongt. Wir sollten sofort in die Wanne gehen.“
    „Mit Shampoo und allem Drum und Dran?“
    „Was ist das denn schon wieder?“
    „Eine Art Seife, die wunderbar schäumt.“
    „Meinetwegen. Solange ich das Zeug nicht fressen muss.“
     
     

 

     
    Wenig später sitzen wir in der Badewanne. Toni hat dafür gesorgt, dass eine Menge Schaum darin ist, und so haben wir eine Menge Spaß.
    Ich muss schon sagen, es hat etwas für sich, wenn dieser Schaum in alle Poren dringt. Man fühlt sich so, als wäre man nie in einer Mülltonne gewesen. Das ist also die berühmte Sauberkeit, von der ich bisher nur gehört habe. So ist nun mal das Leben als Straßenkatze. Es stehen nicht sehr viele Badewannen auf den Hinterhöfen herum. Und wenn doch, dann hat niemand ein Schaumbad eingelassen, sondern es liegt das Laub von den Bäumen darin und irgendwelche Käfer krabbeln darunter hervor. Deshalb schien mir die Badewanne bisher nicht gerade ein Ort der Reinlichkeit zu sein.
    „Hast du dir schon mal die Pfoten geleckt, Toni?“
    „So wie ihr Katzen das macht?“
    Ich nicke und mache im Wasser eine kleine Rolle. Dann pruste ich das Wasser aus Nase und Gesicht.
    „Du solltest es mal versuchen. Es ist ungefähr so, als würdest du in dieser Wanne sitzen. Nur dass es richtig Arbeit macht. Von daher gefällt mir das Baden schon besser.“
    „Da bin ich aber froh. Denn wir werden das ab jetzt öfter machen.“
    „Nichts dagegen. Solange in der Küche eine ordentliche Mahlzeit wartet.“
    „Davon kannst du ausgehen.“
     

 

     
    Und er hat nicht zu viel versprochen. Als wir endlich am Küchentisch sitzen und Toni den Fisch aus dem Kühlschrank holt, spielt mein Herz Purzelbaum. Er ist tatsächlich so blau wie klares Seewasser und seine Schuppen glänzen, wie kleine Spiegel im Sonnenlicht. Er riecht wie ein kräftiges Schilfrohr, das am Ufer steht und sich in einer leichten Brise wiegt. Und er schmeckt wie tausend Wurstbrote, die eine liebe Mama geschmiert hat und mit einer schönen Schleife in deinen Beutel legt, mit dem du heute vielleicht auf Reisen gehst. Ich weiß nicht wohin. Aber es kann sehr weit sein. Solch eine Mahlzeit hält lange vor.
    Dann kommt Tonis Vater herein. Ein großer dürrer Kerl mit viel zu langen Haaren. Er beäugt mich kurz und pikst dann einen seiner langen Finger in mein Fell. Ich glaube, er hat schon lange keine Katze mehr gestreichelt. Toni sagte doch, er mag Katzen. Aber so wie er mich anschaut, würde er mich am liebsten hinauswerfen. Dann lässt er sich in seinen Küchenstuhl fallen.
    „Kati“, brüllt er dann aus Leibeskräften. „Kati, kommst du endlich?!“
    „Ja, natürlich.“ Sie poltert die Treppe herunter und betritt fast atemlos die Küche.
    „Johann, was machst du denn schon hier?“
    „Red nicht!“, ruft der. „Ich habe Hunger. Was gibt´s zu essen? Ich hoffe nicht, dass diese Katze da herhalten soll. Denn an der ist überhaupt nichts dran.“
    Dabei zeigt er auf mich. Und ich weiß gar nicht, ob ich das komisch finden soll. Heißt das, wenn ich etwas fetter wäre, würde er mich essen? Wo bin ich denn hierhin geraten?
    „Aber Johann, wo denkst du hin. Ich habe Blumenkohl gekocht. Mit etwas Butter und Kartoffeln. So wie du es magst.“
    Johann grunzt.
    „Könnte sein. Muss mir den Kram erst ansehen.“
    Dann legt er sein linkes Bein auf einen Stuhl.
    „Befrei mich erst mal von diesem Ungetüm.“
    Er hat Stiefel an, die sind beinahe bis zum oberen Rand voller Schlamm. Der ist zwar angetrocknet, stinkt aber erbärmlich. Einmal bin ich an einem Kuhstall vorbeigelaufen, da hatte ich ähnliche Gerüche in der Nase und konnte gar nicht schnell genug davon wegkommen.
    Die liebe Kati zerrt also an den Stiefeln herum und schimpft:
    „Kannst du denn die Dinger nicht im Stall ausziehen? Jetzt stinkt es bis zum nächsten Morgen, als würden wir Kühe in der Küche halten. Nie können wir jemanden einladen.“
    Doch Johann achtet nicht darauf. Und als Kati ihn endlich befreit hat von

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