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Die Katze in der Muelltonne

Die Katze in der Muelltonne

Titel: Die Katze in der Muelltonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Tanner
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dass sie Mäuse gesund pflegt, statt sie zu fressen. Und oft hat sie neben meinem Mauseloch gelegen und von Fisch geschwärmt. In den war sie ganz vernarrt. Und eines Tages kam sie und sagte, sie wüsste, wie sie an einen richtigen frischen Fisch herankäme. Sie hat einen Bauern beobachtet, der regelmäßig runter an den See geht und dort Fisch eimerweise herausholt. Sie wollte ihm einen von den Fischen stehlen. Doch seitdem kam sie nie wieder.“
    „Ja, der Bauer hat eine Angel nach ihr ausgeworfen. Der Haken hat sich in ihrem Fell verfangen. Aber sie konnte sich losreißen. Danach ist die Wunde immer schlimmer geworden. Und schließlich ging sie fort. Sie wollte mir nicht zur Last fallen.“
    „Das ist schlimm“, sagt die Maus. „Du hättest dich sicher um sie gekümmert.“
    „Natürlich.“
    Dann überlege ich.
    „Weißt du denn, wie der Bauer hieß, der dort geangelt hat?“
    „Ja. Das war der Bauer Michael.“
    „Der mit dem Motorrad?“
    „Ja. Ein verrückter Kerl, nicht wahr? Macht die ganze Gegend unsicher.“
    Ich atme tief durch. „Dem möchte ich mal eins auswischen.“
     

 

     
    Plötzlich hören wir von draußen ein Geräusch. Jemand rennt vor der Tonne hin und her. Es gruselt mich, weil ich nichts sehen kann, und ich möchte mich am liebsten im Müll verkriechen. Aber die Maus kann mich beruhigen:
    „Das ist nur Matti, der kleine Hund vom nächsten Hof. Hier spielt er immer mit seinem Ball.“ Sie schaut mich traurig an. „Er wird dir auch nicht helfen können. Er ist ja noch ein Kind.“
    „Ich kenne ihn. Er lebt bei der Familie mit dem großen grünen Auto. Eine richtige Bilderbuchfamilie.“
    „Dass du dich da mal nicht irrst“, sagt die Maus. „Der kleine Matti hat es dort auch nicht leicht. Das Mädchen aus dem Haus, Janet heißt sie, nimmt ihn immer mit ins Bett. Das ist ja soweit ganz schön. Aber sie darf das nicht. Der Vater hat es ihr streng verboten. Und wenn der Vater abends seine Runde durch das Haus dreht, und er findet den Matti in seinem Körbchen nicht, dann wird er ganz wild und schreit herum, ob er schon wieder unter irgendeiner Bettdecke steckt. Dann guckt er in jedes Zimmer. Und Janet sagt zu Matti, er muss jetzt ganz leise sein. Aber der Matti ist ja noch so klein. Und da fängt er an zu fiepen, ausgerechnet, wenn der Vater die Nase in die Tür hineinsteckt. Dann zerrt er den armen Matti unter der Decke hervor und wirft ihn aus dem Haus, sodass er draußen im Hof schlafen muss. Da liegt er dann und fiept vor sich hin. So hab ich ihn schon mehr als einmal gefunden. Ein sehr unglücklicher Hund. Und Janet macht drinnen einen Krach. Sie weint, dass es zum Herzzrreißen ist. Aber der Vater bleibt hart. Matti darf erst am nächsten Tag wieder ins Haus. Und die ganze Familie hat dann rote Augen, weil sie in der Nacht kaum geschlafen hat. So geht es zu in diesem Haus. Dort möchte ich auch nicht leben. Da lob ich mir meine Mülltonne.“
     
     

 

     
    Matti hat uns wohl gehört und veranstaltet draußen jetzt einen kleinen Radau. Er bellt die Tonne an. Es klingt hell und froh, wie von einem Blechhund aus dem Spielzeugladen.
    „Siehst du keinen Weg hier herauszukommen?“
    „Bisher hab ich mir noch keine Gedanken darum gemacht. Mir gefällt es ja hier drin.“
    „Mir aber nicht. Ich kann mir ein Leben hier nicht vorstellen.“
    „Dann brauchst du jemanden, der dich hier herausholt. Allein wirst du es niemals schaffen.“
    „Was ist denn, wenn der Müllwagen kommt. Dann wird doch die Tonne ausgekippt.“
    „Na dann gute Nacht. Willst du im Müllwagen landen? Da gibt es große Pressen drin, die dich auf der Stelle in die nächste Ecke drücken, so doll, dass du nicht mal mehr um Hilfe schreien kannst. Und dann landest du 20 Kilometer weit weg auf einer Müllkippe und kannst dich mit den riesigen Ratten herumschlagen, die dort leben.“
    Mich fröstelt es.
    „Das lassen wir dann mal lieber. Hoffentlich kommt der Müllwagen erst, nachdem ich hier draußen bin.“
    „Er kommt zweimal die Woche. Ich denke, morgen ist es wieder soweit.“
    „Was tun wir dann? Mir wird schon Angst und Bange.“
    „Also ich hab mir hier einen Gang gegraben. Der geht bis ganz nach unten auf den Grund. Und dort ist eine alte Schachtel, die klebt schon seit Monaten in der Tonne. Wenn die Arbeiter die Tonne ausschütten, dann bleibt die alte Schachtel am Boden kleben. Dort krieche ich also hinein und kann sicher sein, dass ich nicht im Müllwagen lande.“
    „Kann ich mit dir

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