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Die Katze in der Muelltonne

Die Katze in der Muelltonne

Titel: Die Katze in der Muelltonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Tanner
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zusammen in die Schachtel kriechen?“
    Die Maus schaut mich von oben bis unten an und schüttelt traurig den Kopf. „Du bist viel zu groß. Du kommst nicht in die Schachtel hinein. Wir müssen uns für dich etwas anderes ausdenken.“
    „Was könnte das sein?“
    „Dir muss jemand von außen helfen. Der Rabe sollte dir noch etwas schuldig sein. Schließlich hat er dich hier drin eingesperrt.“
    „Ja schon. Aber wie komme ich an den heran. Er wird sich hüten, hier wieder aufzukreuzen.“
    „So würde ich das nicht sehen. Er landet oft auf dieser Tonne.“
    „So, was tut er da oben?“
    „Ach, ich denke, ihm gefällt es, wenn er etwas höher sitzt. Für diesen dummen Vogel ist es, als säße er auf einem Thron.“
    „So dumm ist er nicht.“
    „Doch, ich halte ihn für dumm. Wie alle Leute, die sich für besonders klug halten, hat er auch seine Schwächen. Und seine größte Schwäche ist sein Drang nach Freiheit. Niemals würde er in Knechtschaft gehen. Nicht für Gold und nicht für Brot.“
    „Und daran willst du ihn packen?“
    „Ja. Das ist ganz einfach. Wenn er das nächste Mal auf der Tonne landet, dann rufst du nach ihm.“
    „Er wird mich nicht hören.“
    „Doch das wird er. Er wartet ja darauf. Schließlich hat er dich hier eingesperrt, und er möchte sich an deinem Unglück weiden.“
    „Dieser gemeine Vogel.“
    „So ist das nun mal. Er ist ein Rabe.“
    „Und was sage ich ihm?“
    „Du sagst ihm Folgendes“, sagt die Maus. Und dann erklärt sie mir, wie ich den Raben gefügig machen kann.
    „Ich weiß nicht“, sage ich, als die Maus geendet hat. „Wenn du so sprichst, dann kannst du einem ganz schön Angst machen. Aber ich denke, das könnte klappen. Der Rabe ist zwar nicht blöd. Aber wir sollten es zumindest versuchen.“
    „Eben“, sagt die Maus. „Jetzt müssen wir nur noch warten, dass der Rabe auf dieser Tonne landet.“
     

 

     
    Draußen hören wir ein leises Zischen. Die Maus zuckt mit den Schultern.
    „Matti macht jetzt sein Geschäft.“
    „Was soll das denn sein?“, frage ich.
    „Nun, er macht Pipi an die Tonne. Damit markiert er die Tonne als sein Eigentum. Das ist natürlich völliger Unsinn. Die Tonne gehört dem Bürgermeister, also dem Dorf. Aber das weiß dieser kleine Pullermann natürlich nicht.“
    „Wo bin ich hier bloß hingeraten“, seufze ich.
    „Ich finde, du hättest es schlimmer treffen können“, sagt die Maus.
    „So?“, frage ich. „Wie denn zum Beispiel?“
    „Kennst du das Krankenhaus in der Stadt? Dort habe ich zwei Jahre lang im Keller gewohnt.“
    „Ich habe davon gehört. Es soll schön warm sein.“
    „Das stimmt wohl. Aber auch sehr gefährlich. Ich dachte, man könne gemütlich dort unten herumwandern. Aber in den Gängen rasen die Leute mit riesigen Elektrokarren herum. Man hört nicht, wenn sie kommen und man muss sich eng an die Wand drücken, wenn sie vorbeifahren, sonst machen sie dich platt.“
    „Aber zu essen gibt es dort genug?“
    „Na ja. Ich hab mich immer aufgehalten, wo die Küchenabfälle landeten. Das waren ja riesige Mengen, die weggeschüttet wurden. Aber andere wussten auch Bescheid. Und für eine kleine Maus bleibt am Ende nicht viel übrig.“
    „Da lebten auch noch andere?“
    „Wo es zu fressen gibt, ist immer jemand, der zehnmal so gierig ist wie du. Da waren Ratten, so groß wie ein Scheunentor. Gut, das war jetzt ein wenig übertrieben. Aber Angst konnten sie einem schon machen, die Viecher. Aber am schlimmsten war der blonde Rudi. Als die Ratten es übertrieben mit dem Fressen und anfingen die Abfalleimer umzustoßen, da wurde der blonde Rudi zur Wache eingeteilt. Die Abfalleimer standen ja nur ein paar Stunden dort und wurden dann weggebracht. Und damit die Ratten in der Zeit keinen Schaden anrichteten, wurde also der Rudi zur Wache eingeteilt. Und das war einer von der ganz schlimmen Sorte. Der hatte einen riesigen Katapult in der Hosentasche, und jedes Mal, wenn wir uns den Tonnen nähern wollten, dann hat er damit auf uns geschossen. Da sind sogar die großen Ratten um die Wette gelaufen. Denn so eine Bleikugel aufs Fell zu kriege, da war keiner scharf drauf.“
    „Also habt ihr nichts mehr zu essen bekommen?“
    Die Maus grinst. „Doch. Wir haben ihn ausgetrickst. Dort war eine Ratte, sie hieß Pat, die konnte wunderschöne Melodien pfeifen. Wenn du es hören würdest, du würdest es kaum glauben. Jedenfalls hat Pat sich, wenn die Abfalleimer voll waren, hundert Meter weiter im Gang

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