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Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn

Titel: Die Kenlyn-Chroniken 01 - Drachenschiffe ueber Kenlyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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jetzt?«, fragte Nelen und setzte sich auf Endriels Schulter.
    »Was wohl?« Endriel wandte sich ihr lächelnd zu. »Wir suchen uns den nächstbesten Kunden und dann schwingen wir uns zurück in den Himmel, wo wir hingehören. Korona-Transport ist wieder eröffnet!«
    Die anderen begrüßten diese Entscheidung mit Jubel (abgesehen von Keru natürlich). Und keine drei Stunden später befand sich die Korona auf dem Weg nach Xarul, an Bord einen dicken Draxyll-Kaufmann, seine beiden Töchter und den letzten Rest seiner Waren, auf denen er nach dem Großen Basar sitzen geblieben war. Endriel befand sich mit Nelen auf der Brücke und genoss es, endlich wieder hinter dem Steuer ihres Schiffes zu stehen.
    »Bist du gar nicht mehr traurig?«, fragte Nelen, die auf ihrer Schulter saß und neugierig mit den Flügeln zuckte.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich weiß, dass Kai und ich uns bald wiedersehen werden.« Endriel holte tief Luft und stellte fest, dass sie wirklich keine Trauer mehr verspürte; vielleicht ein bisschen Wehmut, aber mehr als das Hoffnung. »Es ist ja nicht so, dass er gestorben wäre. Wir sind nur eine Weile getrennt. Aber nicht für lange.«
    »Aber du weißt doch gar nicht, wo sich die anderen Portale zum Saphirstern befinden.«
    Endriel zuckte behutsam mit den Achseln, um Nelen nicht abzuwerfen. »Die Armschiene wird sie mir zeigen. Da drin befinden sich die Erinnerungen von Kais Meister. Und der wird es ja wohl wissen.«
    Nelen sah neugierig auf das Artefakt um Endriels Arm, dann hob sie den Blick. »Hast du denn das Passwort schon knacken können?«
    »Nein. Ich hab’s versucht. Nichts hat funktioniert. Aber ich kenne jemanden, der mir dabei helfen kann. Wenn wir diesen Jemand finden – und mit ein bisschen Anstrengung und einem eigenen Schiff sollte das kein Problem sein –, dann können wir auch Kai zurückholen. So einfach ist das.«
    »Ach ja? Und wer soll dieser Jemand sein?«
    »Der Mensch, der Kai sehr viel besser kennt, als ich.« Endriel schenkte ihr ein Lächeln. »Liyen Tela.«

Ein neues Spiel
    »Vergiss die Vergangenheit nicht. Sie wird dich in der Zukunft heimsuchen.«
    –Sprichwort
    Galet hatte die Nachricht als erster entgegengenommen: Die Rul’Kshura war mit allen Lebewesen an Bord vernichtet worden. Ebenso Elinn, seine Vorgängerin. Und das bedeutete, dass er nun zum Adlatus des Gebieters, zur rechten Hand des Schattenkaisers aufgestiegen war. Die Beförderung machte ihn nicht glücklich. Wie alle im Kult, hatte auch Galet darauf gehofft, dass Elinns Mission von Erfolg gekrönt sein würde.
    Darüber hinaus lag es jetzt an ihm, dem Gebieter die schlechte Nachricht zu überbringen.
    Der Schattenkaiser saß auf seinem Kristallthron, er hielt die Fingerspitzen aneinandergelegt und starrte Galet mit rotglühendem Blick an, als dieser die weißen Türen passierte. Die Lanzettfenster zeigten tiefste Nacht. Die allgegenwärtigen Staubschleier des Niemandslandes verschluckten das Licht der Sterne.
    Galet, ein dunkelhäutiger Mensch mit kurzgeschorenem Haar und einem jugendlichen, gut aussehenden Gesicht, das normalerweise eine Spur Arroganz zeigte, ging demütig vor seinem Herrn und Meister auf die Knie. »Gebieter ...«
    » Steh auf! «, tönte die verzerrte Stimme des Kaisers.
    Galet gehorchte. Als er stand, senkte er den Blick vor dem Wesen in der schwarzen Rüstung. »Gebieter, Elinn und ...«
    » Das weiß ich längst« , donnerte der Kaiser. Seine verzerrte Stimme ließ die Knochen seines Adlatus vibrieren. Galets Gebieter stand in einer fließenden Bewegung auf und näherte sich ihm. Der nachtschwarze Umhang schleifte über den Boden, Teile der Rüstung klingelten bei jedem Schritt. » Sie hat versagt! Sie und die anderen auf der Dragulia! Sie haben Novus entkommen lassen! «
    Galet schluckte. Er wagte es nicht, aufzublicken. »Ja, Gebieter.«
    Der Kaiser schlug ihm ins Gesicht, die Stahldornen auf seinem Handschuh hinterließen blutige Striemen. Galet akzeptierte es. Während der Gebieter zu den Fenstern schritt, beeilte sich der Adlatus, den Bericht zu vervollständigen: »Die Weißmäntel haben diesen Berg in Xida-Ma ... was davon übrig ist ... bereits hermetisch abgeriegelt und suchen nach Überresten der Sha Yang-Technologie. Admiral Telios hat unsere Leute von der Dragulia festnehmen lassen. Sie werden nach Sar-Nemion geschickt und sollen dort mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhört werden. Das Schiff wird in drei Stunden dort eintreffen und –«
    »

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