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Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan

Titel: Die Kinder des Dschinn Bd. 7 - Die Kristalle des Khan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. Kerr
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davonzufliegen, weil die Kamele nicht aufhörten, sie immer wieder zu vertreiben.
    Während sie über den Köpfen der laut schreienden Tiere schwebten, fragte er sich, wie sie weiter vorgehen sollten.
    »Vielleicht sollten Sie einfach ein Stück weiter weg landen«, schlug Groanin vor.
    »Das ist leichter gesagt als getan, Groanin«, erwiderte Nimrod. »Ich würde vermuten, dass hier mehr als zehntausend Kamele auf sechs oder sieben Quadratkilometern verteilt sind.«
    Von dem über ihnen fliegenden Teppich erschreckt, liefen einige Kamele erst in die eine Richtung und dann in die andere und wirbelten dabei große Mengen Staub auf, der zu einem nicht unbeträchtlichen Teil aus Kameldung bestand.
    »Die stinken wirklich gewaltig«, sagte Groanin und hielt sich die Nase zu. »Sie hatten recht, Jimmy.«
    »Ich schätze, der Gestank einer Kamelherde kommt dem Zeug, das ihr gestern Abend gegessen habt, schon ziemlich nahe«, meinte Charlie.
    »Dem
Kæstur hákarl
?
«
, fragte der Professor. »Der ist zweifellos gewöhnungsbedürftig. Was meinen Sie, Nimrod? Ihnen scheint es geschmeckt zu haben.«
    Nimrod hörte gar nicht zu. »Wenn ich dort unten lande und den fliegenden Teppich verlasse, um in den Kopf eines dieser Tiere zu schlüpfen«, sagte er, »ist niemand da, der uns in Sicherheit bringen kann, wenn der Rest der Herde durchdreht.«
    »Das lässt sich nur auf eine Art lösen«, sagte John. »Phil oder ich müssen runter.«
    »Warum gehen wir nicht beide?«, schlug Philippa vor. »Wenn jeder von uns die Gedanken der Kamele liest, dürfte es nur halb so lange dauern, als wenn es nur einer tut. Und wenn wir unsere Körper hier auf dem Teppich zurücklassen und hinunterschweben, müssen wir nicht einmal landen.«
    »Gute Idee«, sagte Nimrod. »Einverstanden. Das ist also unser Plan. Ihr beiden schwebt hinunter und übernehmt die Sache. Und ich werde weiter über der Herde schweben und die Augen offen halten. Aber passt auf: Wenn ihr im Geist eines Kamels nach dem Brunnen des Ahnengedächtnisses sucht, müsst ihr tief ins Unterbewusstsein des Tiers eindringen.«
    »Und wo finden wir das?«, fragte John.
    »Nun, der Geist besteht überwiegend aus Unbewusstem«, sagte Nimrod. »Zu gut fünfundneunzig Prozent. Nur fünf bis zehn Prozent sind mit dem beschäftigt, was man den normalen Geschäftsbetrieb nennen könnte.«
    »Ja, aber wo sitzt es?«, ließ John nicht locker. »Ich meine, wo muss ich im Kopf des Kamels danach suchen?«
    »Das ist nicht ganz leicht zu erklären«, sagte Nimrod. »Das Unterbewusstsein ist nicht unbedingt an einem bestimmten Ort zu finden, wie vorn oder hinten oder in der Nähe eines Ohrs. Es befindet sich unterhalb der bewussten Wahrnehmung, wenn man so will. Am besten sucht ihr das Unterbewusstsein, indem ihr nach tiefen Gedanken und Gefühlen Ausschau haltet, die das Tier mit seinen Eltern verbindet, möglicherweise auch mit seinen Großeltern. Diese Gedanken und Gefühle sind wahrscheinlich genau dort anzutreffen, wo sie sich in eurem Geist auch befänden. Wenn ihr zum Beispiel anfangen würdet, an ein Weihnachtsfest mit eurer Familie vor fünf oder zehn Jahren zu denken, würde euch das vermutlich mühelos zum Brunnen eures eigenen Ahnengedächtnisses führen. Und dann taucht ihr einfach ein.«
    »Gedanken an Mom und Dad«, sagte John. »Gut. Jetzt kann ich mir ungefähr vorstellen, wie es funktioniert.«
    »Aber seid auf der Hut«, fügte Nimrod hinzu. »Ich fürchte, ihrseid dabei mehr oder weniger auf euch selbst gestellt. Wenn ihr euren Körper in Geistergestalt verlasst, seid ihr für uns auf dem Teppich unsichtbar, und ich werde keine Ahnung haben, in welche Kamele ihr einfahrt. Versteht ihr?«
    Die Zwillinge nickten.
    »Und vergesst nicht, dass ihr, während ihr euch im Unterbewusstsein eines Kamels aufhaltet, keine Kontrolle über dessen Bewusstsein habt. Das Kamel kann also weiter tun und lassen, was es will: wegrennen, sich auf einen Kampf einlassen, was auch immer. Und natürlich werdet ihr, solange ihr im Unterbewusstsein des Kamels seid, nicht wissen, was in der Welt draußen vor sich geht. Ihr könnt weder sehen noch riechen noch hören. Mit anderen Worten, ihr werdet beim Verlassen des Kamels höchstwahrscheinlich an einem anderen Ort sein als dort, wo ihr eingedrungen seid. Es ist also nicht ganz ungefährlich. Ich muss euch nicht erzählen, was einem Dschinn widerfahren kann, der nicht zu seinem Körper zurückgelangt, falls ihr euch verirrt. Wenn das passieren sollte, bleibt

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