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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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in weitem Bogen um das wilde Tier herum, damit es nicht glaubte, er wollte an dem Picknick teilhaben, bis er den Steinkrug erreicht hatte.
    Er kam gerade noch rechtzeitig. Eine dünne blaue Rauchschwade stieg langsam aus dem Krug, wie der Rauch einer nicht ganz ausgedrückten Zigarette. Das musste Akhenatens Geist sein, der sich halb erfroren aus dem Gefäß zu befreien versuchte. Aber wo war der Krugdeckel mit dem Paviankopf? Der weiße Kalksteinverschluss war auf dem verschneiten Boden nicht leicht zu entdecken.
    »Schnell, schnell«, trieb John sich an. Er musste den Deckel finden, bevor Akhenaten seinen Fluchtversuch vollenden konnte. Er riss sich den Astronautenhelm mit dem orange getönten Visier vom Kopf, um den Deckel besser entdecken zu können.
    Fieberhaft suchte er den Boden ab, als sich plötzlich vierzig oder fünfzig Meter weiter ein großer Schneehügel bewegte. Einige Sekunden lang dachte John, es wäre ein zweiter Eisbär. Doch dann tauchten aus dem Inneren des Schneegebildes, das sich als eine Art Iglu entpuppte, erst Mr   Rakshasas und hinter ihm Groanin auf.
    »Suchst du das hier?«, fragte Groanin und warf John den Deckel des Steinkrugs zu.
    Für jeden Menschen mit normalen Armen wäre der Wurf schwierig geworden, doch für Groanins muskulösen einen Arm war es ein Kinderspiel. Der Krugdeckel surrte wie eine übergroße Hockeyscheibe auf Johns ausgestreckten Handschuh zu.
    Noch im Auffangen hechtete John zum offenen Krug. Er erreichte das Gefäß gerade noch rechtzeitig und drückte den Deckel mit aller Wucht auf das Böse, das kräuselnd aus dem Krug emporstieg. Einen Augenblick lang spürte er Widerstand unter den Händen, doch dann rührte sich nichts mehr.
    Mr   Rakshasas und Groanin halfen ihm auf die Beine.
    »Gut gemacht«, lobte Groanin den Jungen. »Das war ein bemerkenswerter Fang. Du würdest einen guten Cricketspieler abgeben.«
    »Es war auch ein guter Wurf«, gab John zurück.
    »In meiner Jugend habe ich einige Cricketbälle geworfen«, sagte Groanin.
    »Gratuliere«, sagte Mr   Rakshasas. »Ich schätze, du kamst gerade noch rechtzeitig. Eine Sekunde später wäre Akhenaten frei gewesen.«
    »Was ist passiert, als der Eisbär auftauchte?«, fragte Philippa. »Wir haben uns Sorgen um euch gemacht.«
    »Als der Bär erschien«, sagte Mr   Rakshasas, »erschuf ich mit meinen sehr begrenzten Kräften ein Iglu um uns herum. Leider fiel mir nichts Besseres ein.«
    »Es war auch keine Sekunde zu früh«, fügte Groanin hinzu. »Ohne das Iglu lägen wir jetzt im Bauch des Bären.«
    Misstrauisch betrachteten die drei den Eisbären, der ihnen jedoch zum Glück weiterhin keine Beachtung schenkte. Stattdessen stürzte er sich auf den gekochten Lachs, das Leibgericht jedes Bären. Mit einem weiten Bogen um das Tier folgten sie Philippa und Nimrod zurück ins Lager.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte John seinen Onkel, als sie im Lager angekommen waren.
    »Ganz gut«, sagte Nimrod, »dank dir und Phil. Ihr seid die mutigste Nichte und der mutigste Neffe, die ein Onkel nur haben kann. Das Volk der Dschinn kann stolz auf euch sein.«
    »Was sollen wir jetzt mit ihm machen?«, fragte John und zeigte mit dem Kopf auf den Steinkrug, den er immer noch in beiden Händen hielt.
    »Ja, du hast Recht«, sagte Nimrod. »Ich werde erst dann ruhig sein, wenn dieser bestialische Geist sicher weggesperrt ist.«
     
    Ungefähr eine Stunde später, als Nimrods Dschinn-Kräfte sich im warmen Zelt wieder erholt hatten, verschnürte er den Krug mit einer dicken Schicht aus Titandraht und ließ das Gefäß in einem tiefen Loch verschwinden, das er in die Eissschicht direkt über dem arktischen Meer gebohrt hatte.
    »So«, sagte er. »Ich glaube, das ist das Letzte, was wir von Akhenatens Geist sehen werden.«
    »Hoffentlich«, sagte Philippa.
    »Und jetzt«, fuhr Nimrod fort, »ist es Zeit für mich, in Ihre Lampe zu schlüpfen, wenn Sie nichts dagegen haben, Mr   Rakshasas. Ich brauche dringend ein heißes Bad, eine Tasse Tee und einen ausgiebigen Schlaf. Ihr ahnt nicht, wie ermüdend es indiesem höllischen Krug für mich war. Ich habe Akhenatens bösen Geist rund um die Uhr bekämpft. Jetzt bin ich total erschöpft.«
    »Manche Leute haben es gut«, klagte Groanin, nachdem Nimrod und Mr   Rakshasas in der Messinglampe verschwunden waren. »Wirklich, manche haben es gut. Ich wünschte, ich könnte ebenfalls ein heißes Bad nehmen und eine gute Tasse Tee trinken.«
    John und Philippa sahen einander an und

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