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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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vor das Zelt. Trotz des beißenden Nordwindes war ihnen wohlig warm.
    »Ein kleiner Schritt für den Menschen«, witzelte John, »ein großer Schritt für die Menschheit.«
    Er holte den Steinkrug aus dem Schnee und deutete in die Ferne. »Lasst uns ein Stück von den Zelten weggehen!«, rief er laut, damit die anderen ihn trotz seines Astronautenhelms verstanden. »Falls uns jemand hört.«
    Mit Philippa war die Verständigung einfacher, da ihre beiden Helme mit Funkmikrofonen ausgestattet waren.
    John hielt den Steinkrug in seinen orangefarbenen Raumfahrthandschuhen und entfernte sich hundert Meter vom Camp in Richtung Norden.
    »Diese Stelle sieht gut aus«, sagte er. Er blickte hoch, als etwas Leichtes und Weiches durch die Luft schwebte und auf dem Visier seines Helms landete. Es fing an zu schneien – dicke Schneeflocken, so groß wie Untertassen.
    John hoffte, ihre Mission beenden zu können, bevor ein Schneesturm aufkam, der alles zusätzlich erschweren würde. Er stellte den Steinkrug in den Schnee und trat einen Schritt zurück.
    Mr   Rakshasas kniete sich neben das Gefäß und legte seine behandschuhte Hand auf den Deckel mit dem Paviankopf. »Ich warte, bis ihr euch in Rauch verwandelt habt, bevor ich den Deckel abnehme!«, rief er, um den zunehmenden Wind zu übertönen. »Sollte Akhenaten versuchen, als Erster herauszuschlüpfen,mache ich den Krug sofort wieder zu. Habt ihr das verstanden?«
    »Aber woran merken Sie das?«, fragte Philippa.
    »Ein Käfer erkennt immer einen anderen Käfer«, sagte Mr   Rakshasas lächelnd. »Ich werde wissen, ob es Nimrod ist oder nicht.«
    John und Philippa hielten die Daumen hoch und fassten sich dann an den Händen.
    »Ihr müsst euch und Nimrod an der Hand nehmen, bevor ihr wieder aus dem Krug aufsteigt«, fuhr Mr   Rakshasas fort. »Und ihr dürft euch unter keinen Umständen in Rauch verwandeln, wenn Akhenaten euch berührt. Das wäre äußerst gefährlich für euch und Nimrod.«
    Wieder hielten die Zwillinge die Daumen hoch.
    »Ich zähle jetzt rückwärts«, sagte Mr   Rakshasas. »Drei – zwei – eins   –«
    »FABELHAFTIGANTISCH-«
    »ABECEDERISCH!«
    »WUNDERLICHERICH!«
    Die eiskalte Luft vor ihren Helmen verwandelte sich in Rauch. Mr   Rakshasas hob den Deckel des Steinkrugs hoch. Kurz bevor der Rauch die Zwillinge gegen den Uhrzeigersinn einhüllte und in das Steingefäß hineinzog, sahen sie einen riesengroßen Eisbär, der hungrig auf sie zutrottete.
     
    Irgendwo zwischen außerhalb und innerhalb des Steinkrugs sagte John: »Hast du das gesehen? Da war ein riesiger Eisbär! Der muss den Seehundeintopf gerochen haben.«
    »Na, wenigstens einer, dem das schmeckt«, sagte Philippa.
    »Was werden sie jetzt machen?«
    »Das hängt ganz davon ab, ob Mr   Rakshasas seine Dschinn-Kraft anwenden kann«, antwortete Philippa, während sich der Rauch auflöste und sie sich in dem halb gefrorenen Krug wiederfanden. »Vermutlich laufen sie einfach weg.«
    Nimrod saß mit angezogenen Knien auf dem Boden des Gefäßes und lehnte sich gegen die bauchige Wand aus Kalkstein. Er war in einen dicken Pelzmantel gehüllt und trug eine Mütze, Handschuhe und Stiefel. Seine Haare waren so steif wie Drahtborsten, und weder aus seinem Mund noch aus der Nase strömte Atemluft heraus. Ein Stück von ihm entfernt lag ein modernes Kunstwerk – zumindest schien es den Zwillingen auf den ersten Blick so. Es war die bläulich glänzende, halb durchsichtige Silhouette der grotesken Statue, die sie im Kairoer Museum gesehen hatten: Akhenatens gefrorener Geist.
    Die Zwillinge knieten sich neben ihren Onkel und sahen prüfend in sein frostig weißes Gesicht. Nimrod gab mit keinem Muskelzucken Anzeichen, dass er die Gegenwart der Zwillinge neben sich wahrnahm. Seine warmen, zwinkernden braunen Augen waren geöffnet, doch jetzt wirkten sie leer. Und als John seinen Onkel mit dem Handschuh berührte, war Nimrods Körper so hart, als sei er steif gefroren. Einen Augenblick lang schwiegen die Zwillinge.
    »Ist er tot?«, flüsterte John.
    »Wenn er kein Dschinn wäre, würde ich ja sagen«, erwiderte Philippa und biss sich voller Angst auf die Unterlippe. »Aber in einer Lampe oder Flasche befindet man sich in einem ähnlichenZustand wie dem der Bewusstlosigkeit. Und zudem außerhalb des normalen Zeitkontinuums – was bedeutet, dass wir alle hier drinnen nicht im üblichen Sinne lebendig sind. Und deswegen glaube ich nicht, dass er wirklich tot sein kann.«
    »Sag das noch einmal«,

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