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Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer

Titel: Die Kinder des Dschinn. Das Akhenaten-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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Zwillingskinder. Die dunkelhaarige Layla mit der Figur einer Sportlerin war sogar ohne Absätze über einen Meter achtzig groß, während ihr Mann Edward, der eine Brille mit getönten Gläsern trug und sein graues Haar nicht zu kurz schneiden ließ, selbst in seinen feinen italienischen Schuhen kaum einen Meter fünfzig überschritt. Wenn Layla einen Raum betrat, nahmen die Leute sie sofort wahr, doch Edward wurde meistens übersehen. Glücklicherweise war ihm das ganz recht, denn er war eher der schüchterne und zurückhaltende Typ und damit zufrieden, seiner Frau das Heim in der 77 th Street als Bühne zu überlassen.
    Das Haus der Gaunts auf der feinen Upper East Side in New York wurde oft in allen möglichen eleganten Zeitschriften gezeigt, da Edward und Layla sehr viel Geschmack besaßen. DieHaustür bestand aus massivem Ebenholz, und innen waren alle Wände mit bestem Mahagoni getäfelt. Das Haus war mit vielen wertvollen französischen Gemälden, antiken englischen Möbeln, seltenen Perserteppichen und teuren chinesischen Vasen ausgestattet. Manchmal glaubte Philippa, ihren Eltern seien die Möbel wichtiger als ihre Kinder – doch sie wusste, dass es nicht wahr war, und sie sagte es auch nur, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen; genauso wie ihr Zwillingsbruder John seinem Vater gern vorwarf, ihr Haus würde mehr einer Kunstgalerie ähneln als einem Zuhause, das sich für zwei zwölfjährige Kinder eignete. Immer wenn John das bemerkte – meist wenn sein Vater mit einem weiteren altmodischen Gemälde nach Hause kam   –, lachte Mr   Gaunt und sagte zu seinem Sohn, wenn dies eine Kunstgalerie wäre, würden ihre beiden Hunde sofort das Gebäude verlassen müssen.
    Alan und Neil waren zwei große Rottweiler und bemerkenswerte Tiere – nicht zuletzt deswegen, weil sie alles zu verstehen schienen, was man ihnen sagte, solange es auf Englisch war. Einmal, als John zu faul gewesen war, aufzustehen und die Fernbedienung des Fernsehers zu suchen, hatte er Alan befohlen, einen anderen Sender einzuschalten – und zu seinem Erstaunen hatte Alan es tatsächlich getan. Neil war genauso intelligent wie Alan: Beide Hunde kannten den Unterschied zwischen dem Kinderkanal, dem Disney-Sender, Nickelodeon und CNN. Sie begleiteten John und Philippa oft auf ihren Wegen in New York, und die Zwillinge waren sicher die einzigen Kinder in der Großstadt, die ohne Angst nach Anbruch der Dunkelheit durch den nahe gelegenen Central Park spazierten.Dass zwei so schlaue Hunde so gewöhnliche Namen haben sollten, fand John äußerst irritierend.
    »Schon die alten Römer züchteten Rottweiler«, erzählte er seinen Eltern kurz vor Beginn der Sommerferien eines Morgens beim Frühstück. »Und zwar als Wachhunde. Sie sind so ziemlich die einzigen Haustiere, vor denen der Gesundheitsminister warnt. Ihr Biss ist stärker als der aller anderen Rassen, vielleicht mal abgesehen von diesem dreiköpfigen Hund, der den Hades bewacht.«
    »Zerberus«, murmelte Mr   Gaunt. Er nahm seine
New York Times
und las den Artikel über das Erdbeben in Kairo, der auf der Titelseite von einem großen Foto begleitet wurde.
    »Das weiß ich, Dad«, sagte John. »Jedenfalls werden Rottweiler aus diesem Grund von der Armee und der Polizei bevorzugt eingesetzt. Und deswegen finde ich es irgendwie lächerlich, sie Alan und Neil zu rufen.«
    »Warum?«, fragte Mr   Gaunt. »So hießen sie doch schon immer.«
    »Das weiß ich. Aber wenn ich zwei Rottweilern Namen geben sollte, würde ich mir etwas Passenderes einfallen lassen. Vielleicht Nero und Tiberius. Nach den beiden römischen Kaisern.«
    »Nero und Tiberius waren keine besonders netten Leute, Liebling«, sagte Johns Mutter.
    »Das stimmt«, pflichtete sein Vater ihr bei. »Tiberius hatte kein freundliches Wesen –
civile ingenium
. Er war ein grässlicher Mensch. Und Nero war total verrückt. Dazu kommt, dass er seine Mutter Agrippina ermordete. Und seine Frau Octavia.Und er hat die Stadt bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Odisse coepi, postquam parricida matris et uxoris, auriga et histrio et incendiarius extitisti
.« Der Vater lachte grausam. »Ich frage dich: Was für ein Vorbild ist das für einen Hund?«
    John biss sich auf die Lippe; es fiel ihm schwer, sich mit seinem Vater zu streiten, wenn er lateinisch redete. Mit Leuten, die Latein sprachen – wie Richter und Päpste   –, konnte man sich grundsätzlich nicht streiten.
    »Also gut«, sagte er. »Vielleicht nicht gerade Nero.«
    »Und

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