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Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi

Titel: Die Kinder des Dschinn. Entführt ins Reich der Dongxi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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»Wie?«
    »›Wie?‹ sagt er oft«, erklärte Philippa. »Er ist ein bisschen schwerhörig.«
    »Wie?«, sagte Mr   Gaunt.
    »Sehen Sie?«
    »Mmh. Und sehen kann der alte Knabe auch nicht gut.«
    »So alt ist er eigentlich noch gar nicht«, sagte John. »Ich hoffe, Sie nehmen mir das nicht übel, Mrs   Morrison. Er ist eigentlich erst fünfzig. Das ist alt genug für einen Menschen, nehme ich an. Aber so alt nun auch wieder nicht. Jedenfalls nicht so alt, wie er aussieht. Und normalerweise ist er auch nicht so streitlustig wie im Moment. Für einen Vater ist er wirklich sehr, sehr nett.«
    Das eine Auge auf ihren Patienten gerichtet, nahm die Dschinnpflegerin mit dem anderen John ins Visier und lächelte anerkennend. »Nett von dir, dass du das sagst«, sagte sie. »Der Mann kann froh sein, einen Jungen wie dich zu haben. Tatsache ist, auch ausgewachsene Männer brauchen Güte und Verständnis. Übrigens heißt es nicht Mrs und auf keinen Fall Marion. Also nenn mich am besten M. oder Doc.«
    »Wie?«, sagte Mr   Gaunt.
    »Und jetzt erzählt mir alles über die Fessel«, sagte sie.
    Nimrod klärte sie über die Beschaffenheit und das Timing der Fessel auf und über die Tatsache, dass die Kinder diese eigentlich hatten aufhalten sollen. Doc hörte ihm zu und steckte Mr   Gaunt dann den kleinen Finger in ein Ohr und einen anderen in ein Nasenloch, um seine Temperatur zu messen. Ihr zweites Auge wanderte zu einem Bonsai hinüber, der am anderen Ende des Zimmers auf einer Kommode stand. Es war ein knapp siebzig Zentimeter hoher japanischer Ahornbaum.
    »Ich vermute, er wird zwei bis drei Monate brauchen, um wieder ganz auf die Beine zu kommen«, sagte sie. »Bis dahin können wir nur die schlimmsten Symptome des Alters abschwächen. Ist der Bonsai da drüben ein echtes Exemplar aus Fernost oder nur so ein Mistding aus dem Katalog?«
    »Er ist wirklich echt«, sagte Philippa. »Dad hat ihn Mom zum Geburtstag geschenkt. Er hat ihn in Hongkong gekauft.«
    Marion stand auf und sah sich den Baum näher an. »Die Erde stammt also hundertprozentig aus China?«
    »Ich denke schon«, sagte Philippa. »Interessieren Sie sich für Bonsaibäume?«
    »Nein«, sagte Marion. »Kann die Dinger nicht ausstehen.«
    Sie holte ein wenig Erde aus dem Topf, roch daran, steckte sie in den Mund, spuckte sie wieder aus und nickte dann. Im nächsten Augenblick riss sie das jahrhundertealte Bäumchen aus seinem Topf und warf es in die Ecke.
    »He«, sagte Philippa. »Der Baum hat zwanzigtausend Dollar gekostet.«
    »Ich glaub nicht, dass die Größe des Geldbeutels was mit der Größe des Gehirns zu tun hat.« Marion spuckte auf eine Handvoll Erde und erhitzte die Mixtur in ihren Händen mit Dschinnkraft, um daraus eine Art Paste zu machen, die sie Mr   Gaunt auf die Augenlider schmierte.
    »Wie?«
    »Das wird seine Sehkraft ein bisschen aufpeppen«, erklärte sie. »So, dass er Zeitung lesen und fernsehen kann.«
    Den Rest der Paste erhitzte sie abermals in den Händen, bis sie sich in feinen Puder verwandelte. Diesen pustete sie Mr   Gaunt in die behaarten Gehörgänge und in die Nasenlöcher.
    »Damit wird er wohl wieder Radio hören können.«
    »Wie?«
    Marion grinste. »Dauert noch ’ne Minute.«
    »Wie funktioniert das?«, wollte Philippa wissen.
    »Dschinnspucke«, sagte Marion. »Sie enthält Heilkraft. Jedenfalls für Menschen. Mit chinesischer Erde vermischt, wird daraus eine mächtige Substanz, in der jede Menge vermeintlich übersinnliche Kräfte stecken.« Marion grinste. »War ein echter Glücksfall, hier einen Bonsai zu finden. Mir geht die chinesische Erde langsam aus.« Sie hob den Blumentopf auf und schüttete die restliche Erde in einen Plastikbeutel, den sie aus ihrer Hüfttasche zog. »Den Rest packe ich in meine Satteltaschen, wenn ihr nichts dagegen habt. Als Vorauszahlung auf mein Honorar.«
    »Davon habe ich noch nie gehört«, sagte Nimrod. »Von Dschinnspucke und Erde.«
    »Haben Sie noch nie von Adam gehört?«, sagte Marion.
    »Adam?«
    »Ein Typ aus der Bibel, der aus Ackererde gemacht wurde. Das bedeutet auch der Name: ›Der von der Erde Genommene‹.«
    Nimrod nickte. »Ja, natürlich«, sagte er.
    »Du bist nicht Layla«, sagte Mr   Gaunt zu Marion. Anscheinend hatte sich seine Sehkraft bereits erheblich verbessert.
    »Nur die Ruhe, alter Knabe«, sagte Marion. »Ich bin eine Heilerin. Wir versuchen, Sie wieder auf die Beine zu bekommen.«
    »Was ist mit seinem Geruch?«, fragte John. »Können Sie da

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