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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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John.
    »Kein Zweifel.« Geistesabwesend zupfte Nimrod etwas vom Mund der Figur. Erst hielt er es für Schmutz, aber dann erkannte er es als Insekt. Ein offenbar in Schokolade getauchtes Insekt.
    »Was ist das?«, fragte Philippa.
    Argwöhnisch schnupperte Nimrod an dem Insekt. »Scheint eine mit Schokolade überzogene Ameise zu sein«, sagte er. »Sehr wahrscheinlich enthält sie ein Diminuendo. Eine essbare Dschinnfessel, die einen kleiner macht und in eine solche Puppe verwandelt.«
    »Der arme Junge«, sagte Philippa. »Nimrod! Mutter! Wir müssen ihm helfen.«
    »Was sollen wir machen?«, sagte Mrs   Gaunt. »Es ist Iblis’ Werk. Seine Kräfte. Seine Fessel. Die kann kein anderer lösen als er selbst. So funktionieren diese Dinge nun mal, Philippa.«
    Fragend sah Philippa ihren Onkel an, aber auch der schüttelte nur müde den Kopf. »Deine Mutter hat Recht. Es ist eine Gemeinheit ganz von der Sorte, wie sie Iblis demjenigen antun würde, der ihn befreit hat. Nicht etwa ihm drei Wünsche gewähren. Nein, sondern ihn in eine lebendige Puppe verwandeln.«
    »Lebendig?«, rief Mr   Groanin. »Sie wollen doch nicht sagen, dass er uns sehen und hören kann?«
    »Leider will ich genau das sagen.«
    »Aber es muss doch eine Möglichkeit geben, wie wir ihm helfen können!«, sagte John.
    »Nicht, ohne dass wir Iblis in unserer Gewalt haben«, erklärte Nimrod. »Verstehst du, es ist die gleiche Situation wie damals, John, als du den armen Finlay in einen Falken verwandelt hattest. Nur du konntest den Bann rückgängig machen.«
    Plötzlich war ein Schrei zu hören, und sie sahen mehrere der Müllplatz-Kinder heranstürmen. Eines von ihnen schwenkte die kleine antike Kristallflasche, in die Nimrod damals in Kairo Iblis eingesperrt hatte. Der Stöpsel fehlte und im Flaschenhals steckte ein Zettel. Es war eine an Nimrod gerichtete Nachricht.
    »Mein lieber Nimrod«,
las Nimrod vor.
»Wenn du diese Zeilen liest, bin ich längst über alle Berge. Doch keine Angst. Du und diese grässlichen Zwillinge, ihr werdet mich bald wiedersehen. Vielleicht eher, als du denkst. Man sagt, Kinder lieben Puppen. Ich lasse also John und Philippa ein besonderes Spielzeug
da. Damit sie sich immer daran erinnern, was sie bei unserem Wiedersehen zu erwarten haben. Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk sozusagen, von ihrem Onkel Iblis.«
    »Wir nehmen diesen Jungen mit nach New York«, erklärte Mrs   Gaunt.
    »Du hast doch gesagt, wir können ihm nicht helfen«, sagte Philippa.
    »Da wusste ich noch nicht, dass Iblis vorhat, uns in New York zu besuchen. Wenn er tatsächlich auftaucht, werden wir gut vorbereitet sein. Und sobald wir ihn da haben, wo wir ihn haben wollen, nämlich in einer leeren Putzmittelflasche, werden wir ja sehen, ob er nicht sofort etwas für den armen Galibi tun kann.« Wütend biss sich Mrs   Gaunt auf die Lippe. »Und wenn diese Aktion meine letzte ist, bevor ich   …« Sie unterbrach sich. Als sie Nimrods Blick auffing, fügte sie hinzu: »Iblis soll es noch bereuen, dass er meine Kinder bedroht hat.«
     
    Nach Französisch-Guayana, Jordanien und dem Irak war die Kälte in New York ein Schock. Selbst die Menschen klagten, wie kalt der Januar sei. Am Tag nach ihrer Rückkehr betrug die Temperatur 27   Grad unter null, und das sei, so sagte der Nachrichtensprecher im Fernsehen, die kälteste Temperatur, die je im Central Park gemessen worden sei. Wenn John und Philippa sich überhaupt einmal vor die Tür wagten, trugen sie in ihren Rucksäcken die heißen Salamandersteine bei sich, die ihnen Mrs   Sacstroker gegeben hatte, um so die Hitze in ihrem Inneren zu halten. Und wenn sie das Verlangen verspürten, sich wieder einmal wie echte Dschinn zu fühlen, dann gab es immer noch die Sauna zu Hause im Keller.
    Für John war es das Erste nach seiner Heimkehr, seinem Dad um den Hals zu fallen und sich zu überzeugen, dass er wirklich und wahrhaftig lebte. Noch immer verfolgte ihn der Gedanke, wie er den siebten Wächter unter dem Turm von Samarra hatte töten müssen.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte Mister Gaunt, als John mit seinen Umarmungen gar kein Ende fand.
    »Nichts«, grinste John. »Gar nichts. Ist einfach so schön, dich wiederzusehen, Dad.« Und nachdem er gebeichtet hatte, dass er die kleine goldene Freiheitsstatue beschädigt hatte und Mister Gaunt ihm daraufhin für vier Wochen das Taschengeld sperrte, grinste er noch mehr.
    »Das ist nicht lustig, John«, sagte Mister Gaunt. »Du könntest ruhig

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