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Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon

Titel: Die Kinder des Dschinn. Gefangen im Palast von Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B. Kerr
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hatte John gefragt, natürlich im Sommer, wenn die Temperaturen steigen und seine Dschinnkräfte wieder wirksam sein würden. Aber leider war auch das nicht möglich, wie er von seiner Mutter erfuhr, weil eine Verwandlung in ein Tier nur vom selben Dschinn rückgängig gemacht werden konnte, der sie ausgesprochen hatte. Damals hatte Philippa ihre Mutter gefragt, ob es denn überhaupt eine Situation geben könnte, in der sie ihre Dschinnkräfte wieder einsetzen würde.
    »Nur eine«, hatte sie gesagt. »Wenn euer Leben oder das eures Vaters bedroht wäre.«
    Mrs   Trump kam ins Wohnzimmer zurück und legte Kohlen nach. Mrs   Gaunt folgte unmittelbar mit einer Ladung Holz und bald loderte das Feuer hell auf. Die Zwillinge gähnten zufrieden wie zwei Katzen, als die Hitze ihre Körper durchdrang und das innere Feuer anfachte, das in allen Dschinn brannte, ob in jungen oder alten.
    Mrs   Gaunt griff nach dem Telefon und wählte.
    »Wen rufst du an?«, fragte Philippa.
    »Eine Dschinnärztin.«
    »Ist doch wirklich nicht nötig«, wehrte John ab, der weder Ärzte noch Zahnärzte ausstehen konnte.
    Aber Mrs   Gaunt sprach bereits mit der Person am anderen Ende der Leitung.
    »Wir haben Glück«, sagte sie nach Beendigung des Gesprächs. »Zufällig ist Jenny Sacstroker mit ihrem Sohn Dybbuk in New York.«
    »Wer ist Jenny Sacstroker?«, fragte John.
    »Mrs   Sacstroker ist Dschinnärztin. Sie betreibt eine auf ganzheitliche Medizin ausgerichtete Kurklinik in Palm Springs, die viel von Leuten aus Hollywood aufgesucht wird, wenn auch die meisten von Jennys Anwendungen speziell für Dschinn entwickelt wurden. Sie sagt, sie will eine neue Klinik hier in New York eröffnen. Deshalb sind die beiden hier. Außerdem soll Dybbuk die Feiertage bei seinem Vater verbringen, Mrs   Sacstroker lebt nicht mehr mit ihrem Mann zusammen. Seid also nett zu ihm. Ich denke, die ganze Sache hat ihn doch ein bisschen mitgenommen. Sie können übrigens jede Minute hier sein.«
    Noch während sie sprach, klingelte es.
    »Das war schnell«, sagte John.
    »Mrs   Sacstroker hält nichts von menschlichen Transportmitteln«, erklärte Mrs   Gaunt. »Sie reist noch auf die traditionelle Dschinnart.«
    »Und die wäre?«, sagte Philippa, aber Mrs   Gaunt war schon in den Flur gegangen und hörte die Frage nicht mehr.
    »Wahrscheinlich per Zauberteppich«, meinte John und streifte seinen Mantel ab, weil ihm jetzt etwas wärmer war.
    Zwei Fremde kamen zur Tür herein. Dicht hinter ihnen folgte Mrs   Gaunt, die bereits zu erklären begonnen hatte, dass die Zwillinge außer mit der Winterträgheit auch noch mit dem Versprechen fertig werden mussten, ihre Dschinnkräfte nicht ohne Erlaubnis anzuwenden. Mrs   Sacstroker nickte ernst, während sich ihr Sohn Dybbuk vergeblich bemühte, ein Kichern zu unterdrücken.
    »Kinder, das ist Mrs   Sacstroker, die Dschinnärztin, von der ich euch erzählt habe. Jenny, das sind John und Philippa.«
    Mrs   Sacstroker streifte ihre große schwarze Sonnenbrille ab und schenkte den Zwillingen ein herzliches Lächeln. Ihr langes welliges Haar war schwarz und glänzend, als sei es aus dem gleichen Kunststoff wie die Sonnenbrille. Sie trug einen von blauen Rheinkieseln übersäten blauen Hosenanzug und blaue hochhackige Schuhe. Ihre glanzvolle Erscheinung war viel aufdringlicher als die von Layla Gaunt: Jenny Sacstroker, med. Dj., sah aus, als käme sie geradewegs von einer Bühne in Las Vegas.
    »Schön, euch kennen zu lernen«, sagte sie. »Das ist mein Sohn Dybbuk. Er ist genauso alt wie ihr, lasst euch also nicht von ihm einreden, er sei älter. Dybbuk, sag John und Philippa Guten Tag.«
    Dybbuk gab einen Laut wie ein Fagott von sich und rollte die Augen bis fast unter den Ansatz seiner langhaarigen Frisur. Er trug ein Rocker-Shirt, Jeans, eine Lederjacke und Motorradstiefel, die aussahen, als wären sie schon auf der Daytona-Rennbahn dabei gewesen. Philippa fand, dass er älter aussah als zwölf. Aber sie hatte nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Mrs   Sacstroker hatte nämlich schon ihr Handgelenkergriffen und hielt ein kleines Pendel über ihren Puls. Das Gleiche tat sie bei John, wobei sie sorgfältig auf die Richtung achtete, in der sich das Pendel bewegte. Dann nickte sie.
    »Dschinn sind ein wenig wie Eidechsen«, sagte sie ruhig. »Sie brauchen die Einwirkung von Hitze. Ich gebe euch etwas zur Nahrungsergänzung, damit wir das Problem in den Griff bekommen. Eine Langzeitbehandlung. Aber erst mal

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