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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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ganz sicher einen Weg Maya zu überwältigen, musste es geben. Und es war nun an ihr, ihn zu finden.
    Oder auch nicht.
    Ein hölzernes Geschoss surrte dicht an Sayas Hüfte vorbei und nagelte Maya mit dem Ärmel ihrer führenden Hand, in der noch ein spitzer Dolch wurfbereit ruhte, an den Baumstamm, der eben noch Sayas Gestalt verborgen hatte.
    Der empörte Aufschrei Mayas verriet ihren Unglauben. Auch Saya fuhr mit einem fassungslosen Ruck zu der Angreiferin herum und fixierte diese in einer Mischung aus Schock, Verärgerung und Anerkennung.
    Ruhig und völlig entspannt lächelte Kaeli die beiden Kontrahentinnen an.
    Ursprünglich hatten sie dem Mädchen eine Baumgruppe zugewiesen, an der sie sich im Zielen mit der an beiden Enden gespitzten Harpune üben sollte. Doch offensichtlich war sie inzwischen zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen.
    Unbeeindruckt von den entgeisterten Mienen der erfahrenen Kämpferinnen, erklärte sie munter ihr Eingreifen.
    „Der Morgen graut. Ich dachte, ich beende euer Duell, um endlich unsere Rückkehr einzuleiten, bevor uns andere Stadtbewohner in diesem Aufzug entdecken.
    Da Maya ohnehin Siegerin nach Punkten ist, hielt ich es für angebracht, ihr Einhalt zu gebieten.“
    Lachend zog Maya die Waffe heraus und warf sie Kaeli geschickt zu. Sie wirkte angespannt, aber bar jeder Ruhe suchenden Erschöpfung.
    „Ich bin beeindruckt und gestehe, dass ich dich wirklich unterschätzt habe. Auch deine Kampfkunst scheint mir eine interessante Herausforderung zu sein.“
    „Verrate mir, wie du Maya aufspüren konntest“, forderte Saya lediglich barsch. Ein Zugeständnis ihrer Unfähigkeit dennoch, wie Kaeli erkannte.
    „Es war ganz leicht“, kam sie dann auch der Gelehrten bereitwillig entgegen. „Mayas Technik – gleichgültig wie perfektioniert – ist nur für einen Gegner konzipiert. Was deinem Auge verborgen blieb, war mir von meiner Position klar ersichtlich.
    Du siehst, im umgekehrten Falle, hättest du sie binnen Momenten überwältigen können.“
    „Ich verstehe.“
    „Das ist die Schwäche meiner Technik“, stimmte Maya Kaelis einfacher Analyse zu und nickte in Sayas Richtung. „Aus diesem Grund habe ich sie lediglich im Zweikampf oder, bei höherer Gegnerzahl, immer in einer Gruppe eingesetzt.“
    Die ersten schwachen Strahlen des beginnenden Sonnenaufgangs tauchten den Himmel in ein sattes Orange, bis es sich in aufhellenden Schattierungen in ein gleißendes Weiß am Horizont verlor, das die Schwärze der endenden Nacht vertrieb und die drei Gefährtinnen zu einem eiligen Aufbruch mahnte.
    Maya war eine sichere Führerin, die geschickt die ersten Feldarbeiter und Fallensteller zu umgehen wusste und die beiden Sagenwesen wohlbehalten durch einen verborgenen Gang unterhalb der Stadtmauer direkt in die Waffenkammer leitete.
    „Begebt euch zur Ruhe“, empfahl Maya, nachdem sie sich umgezogen und den Wohnraum aufgesucht hatten.
    „Auch ich werde mich zurückziehen und meiner Gedankenwelt überlassen. Eine folgenschwere Entscheidung wird zur Abenddämmerung von mir erwartet.“
    Mit einer angedeuteten Verbeugung wollte sie der Treppe zu ihren Gemächern entgegenstreben, aber Saya unterbrach ihr Vorhaben mit einem ungewöhnlich behutsamen Griff an die Schulter der Paxianerin. Einigermaßen verdutzt, aber bar jeder Sorge blickte sie die Gelehrte an.
    Saya nickte Maya in offener Hochachtung zu.
    „Ich danke Euch für Eure Lektion, Maya, ich habe viel gelernt vergangene Nacht.“
    Die Ehrerbietung in Sayas Stimme, die die Paxianerin eindeutig als Ranghöhere markierte, ließ Kaeli leise aufkeuchen.
    Beide beobachteten Mayas stolzen, aufrechten Gang, mit dem sie sich entfernte, bevor sie ebenfalls ihr Gästezimmer aufsuchten. In ihrem Fall allerdings, um erholsamen Schlaf zu finden.
     
     
    Auch ihre nächste Begegnung mit Maya erfolgte im weitläufigen Wohnraum.
    Die Paxianerin saß am Tisch, ihren Kopf auf die gefalteten Hände gestützt. Zwei schlaflose Tage und eine durchwachte Nacht forderten nun erkennbar ihren Tribut. Auch wenn die Spannung ihres Körpers noch nicht nachgelassen hatte, zeichnete die Müdigkeit deutlich Spuren in ihre Züge. Vor allem in ihre Augen. Sie waren gerötet, die Lider leicht geschwollen, ihr Blick längst nicht mehr so wach wie bei ihrem Abschied am Morgen.
    Hinter ihrem Stuhl stand Cedric, die Schultern seiner Gemahlin sanft massierend und ihr durch seine Berührungen von seiner Kraft abgebend.
    Er begrüßte die beiden Ankommenden mit

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