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Die Kinder Paxias

Die Kinder Paxias

Titel: Die Kinder Paxias Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Feder
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mich als Gleichgesinnte mitzunehmen?“
    Die Frage war berechtigt.
    Seit der Erwähnung Kaelis, ebenfalls dem Weg zur Herrscherin der Dämonen folgen zu wollen, tat Saya nichts anderes, als Überlegungen für oder wider Kaelis Begleitung zu erwägen.
    Die Jugend und Unerfahrenheit des Mädchens bildeten eine klare Gefahr für deren Sicherheit und Gesundheit. Auch kampferprobt war sie nicht – falls es zu einem solchen im Ernstfall kommen sollte.
    Aber sie hatte Talent, wie sie vergangene Nacht unter Beweis stellen konnte und brauchte nur noch wenig Hilfestellung oder Anleitung. Dafür umso mehr Übung.
    Und Erfahrung war einzig im Kampf selbst zu gewinnen.
    Außerdem war Kaeli zäh und besaß eine ausgeprägte Willenskraft. Nicht ein einzige Mal war eine Beschwerde oder ein Flehen um eine Rast über ihre Lippen gekommen, während der anstrengenden Wanderung nach Resus.
    Sie selbst hatte trotz ihres guten Trainingszustandes mit heftigen Schmerzattacken in den beanspruchten Beinen zu kämpfen gehabt.
    Wie viel mehr musste die Schwerkraft ungewohnte Kaeli gelitten haben. Dennoch hatte sie alle Widrigkeiten stumm ertragen und mit gleichbleibender Geschwindigkeit unbeirrt ihren Weg verfolgt.
    Sie konnte die Beweggründe des tapferen Wesens nachvollziehen.
    Und ihre Interaktion mit anderen Bewohnern dieser Welt erfolgte wesentlich talentierter, als Sayas eigene Fähigkeiten reichten. Eine Stärke, die sich bereits als äußerst nützlich erwiesen hatte.
    Ihr, Saya, erwuchsen mit der potentiellen Begleitung keine Nachteile, von der Verantwortung einer schützenden Hand abgesehen, die sie über Kaeli zu breiten gedachte. Wenigstens in der Anfangszeit.
    Da die Vorteile offensichtlich überwogen, oblag es ihr nicht Einwände zu erheben.
    „Ich bin einverstanden.“
    „Ich hoffe, ihr nehmt mein Angebot an, euch in der Waffenkammer ausreichend zu rüsten.“
    „Sehr gern, wir danken Euch, Maya und auch Euch, Cedric. Für alles.“
    „Solltet Ihr in Zukunft Hilfe brauchen oder vier starke Hände, die in der Kriegsführung vertraut sind, wendet Euch an uns. Wir werden Euch nicht allein lassen.“
    Saya umfasste verabschiedend die Arme des Paares und wandte sich Richtung verborgener Treppe zur Waffenkammer. Erst als Kaeli sie einholte, blickte sie noch einmal zurück.
    „Ihr hattet euren Kampf. Dies ist unsere Geschichte.“

Kapitel 3
    Er hatte recht behalten.
    Und doch hätte er seinen Irrtum bevorzugt, denn sein hoffnungsloses Scheitern.
    Arn seufzte leise und ratlos und verschränkte die Arme müde unter dem Kopf. Hinter den Lidern seiner geschlossenen Augen spürte er die gleißende Röte und tröstliche Wärme der strahlenden Sonne am wolkenlosen Himmel.
    Trotzdem fröstelte er bis in sein innerstes Mark und Herz zugleich hinein.
    Inmitten einer Wildwiese liegend – einige Tagesreisen von seiner Heimat entfernt – zeigte er weder Anstalten sich dorthin auf den Weg zu machen, noch ein anderes Ziel anzustreben.
    Welches denn auch?
    Welcher Ort sollte ihm neuere Perspektiven eröffnen, als die, die er in den zwei paxianischen Städten vergebens gesucht hatte?
    Kein einziges Segeltuch war in Resus auszumachen gewesen – geschweige denn jemand zu finden, der sich bereit erklärt hätte, es ihm exklusiv anzufertigen, ohne horrende Tauschware als Gegengeschäft in Aussicht.
    Von allen Händlern war ihm zwar freundlich, aber unnachgiebig erklärt worden, dass in ganz Paxia kein Segeltuch mehr erhältlich wäre seit Einbrechen der unvorhersehbaren Wetterkatastrophen. Und die Hersteller kämen seit Monaten mit den Lieferungen wenigstens in die kleinen Fischerdörfer kaum mehr nach.
    Auch das Material war nur noch unter erheblichen Mühen zu beschaffen.
    Bei dem Versuch in einem eben dieser Fischerdörfer erfolgreich fündig zu werden, war er mit einem Transportschiff übergesetzt und unmittelbar nach seiner unbeschadeten Ankunft mit den zerstörerischen Ausmaßen eines Meeressturmes konfrontiert worden.
    Mit eigenen Augen hatte er binnen Momenten die Wolken am Horizont zu einem schwarzen Ungetüm verdichten sehen, das schäumende Wasser, das den tosenden Wellengang der hohen See an die Strände gebracht hatte, die eiskalten Regenströme, die sich flutenartig aus dem düsteren Himmel ergossen und die orkanartigen Böen, die nicht nur die Segel der Fischerboote zerrissen, sondern auch die erfahrensten Männer auf ihnen mit tödlichem Kentern bedroht hatten.
    Wie Spielzeug waren die sonst so wendigen Schiffe auf der

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