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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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es keine sichere Methode gab, aus der
Kompanie D wieder herauszukommen, geschweige denn aus dem normalen Dienst
überhaupt, dachte Colman, während er in die Dunkelheit starrte und auf Swyleys
Urteil wartete. Und so sprach nicht viel dafür, daß Colman die beantragte
Versetzung zur Technik erleben würde.
    Es erschien ihm selbstverständlich, daß niemand, der bei Verstand war,
getötet oder von Leuten, die er nie zu Gesicht bekam, zu Orten geschickt werden
wollte, von denen er nie gehört hatte, um andere Leute umzubringen, die er
nicht kannte. Aus diesem Grund war niemand, der seinen Verstand beisammen
hatte, in der Armee. Da aber die Armee voller Leute war, die sie als angemessen
vernünftig und normal beurteilte, schien daraus zu folgen, daß die
Vorstellungen der Armee von dem, was vernünftig war, überaus seltsame sein
mußten. Sich nun in einen Bereich wie die Technik versetzen lassen zu wollen,
schien auf den ersten Blick eine völlig natürliche, vernünftige, konstruktive
und wünschenswerte Sache zu sein. Und das schien auszureichen für eine
Garantie, daß die Armee die Bitte als unvernünftig und ihn als ungeeignet
betrachten würde.
    Auf der anderen Seite war ein wichtiger Teil der Beurteilung die
psychiatrische Einschätzung und Empfehlung, und im Verlauf der Sitzungen, die
er mit Pendrey, dem Brigade-Psychiater verbracht hatte, war in Colman der
ständig wachsende Verdacht entstanden, daß Pendrey verrückt sei. Er fragte
sich, ob ein verrückter Psychiater mit verrückten Grundvorstellungen
vielleicht auf dieselbe Weise zu vernünftigen Antworten gelangen mochte, wie
zwei logische Umkehrungen hintereinander die Wahrheit einer Behauptung nicht
veränderten; wenn aber Pendrey nach den Maßstäben der Armee normal war, hatte
der Vergleich keine Gültigkeit.
    Sirocco hatte den Antrag befürwortet, gewiß, aber Colman war nicht
sicher, ob das etwas zählte, weil Sirocco die Kompanie D befehligte und alles,
was er sagte, irgendwo auf dem Dienstweg ganz selbstverständlich auf den Kopf
gestellt wurde. Vielleicht hätte er Sirocco dazu bewegen sollen, den Antrag
nicht zu befürworten. Wenn andererseits alles, was Sirocco befürwortete, von
Anfang an auf den Kopf gestellt wurde, und wenn Pendrey verrückt, nach den
Maßstäben der Armee aber normal war, und wenn auch die Voraussetzungen, von denen
Pendrey ausging, verrückt waren, dann mochte die Entscheidung am Ende doch zu
Colmans Gunsten ausfallen. Oder doch nicht? Sein Versuch, die verquerte Logik
der Situation noch einmal nachzuvollziehen, wurde endlich von Swyley
unterbrochen, der sich zurücklehnte und das Gesicht vom Bildschirm abwandte.
    »Sie haben praktisch ihre gesamten Kräfte auf beiden Seiten die Schlucht
entlang an den Flanken postiert«, erklärte Swyley. »Ein paar Einheiten kommen
den gegenüberliegenden Hang herunter, aber es dauert noch dreißig Minuten, bis
die an ihrem Platz sind.« Der Widerschein des Sichtschirms betonte den
verblüfften Ausdruck, der über sein Gesicht huschte. Er zog die Schultern
hoch. »Im Augenblick sind sie ganz entblößt, direkt unter uns.«
    »Hier haben sie nichts?« Colman berührte den Schirm mit dem Finger, um
die Stelle anzuzeigen, wo die Wegsohle am Rand einer ebenen Wiese und nur
hundert Meter vom Feindbunker entfernt aus einem kleinen Wald herauskam. Das
Display zeigte auf beiden Seiten des Weges, genau dort, wo man
Verteidigungsformationen
    erwartet hätte, ein schwaches Muster von Flecken.Swyley schüttelte den
Kopf.
    »Das sind Scheintruppen. Wie ich schon sagte, sie haben praktisch alle
Kräfte auf die Flanken hinaus verlegt« - er tippte mit dem Finger mehrmals auf
den Schirm - »da, da und da.«
    »Sie wollen Kompanie B umgehen und über Höhe Vier-neun- drei hinauf«,
meinte Colman, während er die Anzeige studierte.
    »Möglich«, sagte Swyley, ohne sich festzulegen.
    »Da unten scheint mir alles mausetot zu sein«, warf Maddock ein, ohne den
Blick vom Verstärkerokular zu nehmen.
    »Was sagen Seismos und Schnüffler zu Swyleys Scheintruppen?« fragte
Colman und wendete den Kopf zu Driscoll um.
    Driscoll übertrug die Frage in einem Computerbefehl und starrte auf die
Datenübersicht auf einem der Kom-Schirme.
    »Unbedeutende Seismik über Schwellenwert bei achthundert Meter.
Verhältnis in Windrichtung unter fünf Punkte bei vierhundert. Negative
Bestätigung durch Akustik-Hintergrundüberflutung.« Die Computer konnten
Schwingungsdaten im Zusammenhang mit menschlichem Einsatz in den

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