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Die Kinder von Alpha Centauri

Die Kinder von Alpha Centauri

Titel: Die Kinder von Alpha Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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einer exakten Nachahmung
von Colonel Wessermans Sprechweise, der General Portneys Adjutant war. Er
legte einen Anflug von Argwohn und Anklage in seine Stimme. »Hat Corporal Swyley
bei der Formulierung Ihrer taktischen Bewertung eine Rolle gespielt?« Die Frage
würde sich stellen; die Bildanalyseabläufe im Brigade-Hauptquartier würden
nichts ergeben haben, was den Angriff rechtfertigte.
    »Nein, Sir«, erwiderte Colman steif und starrte geradeaus. »Corporal
Swyley bediente die Kom-Anlage. Er wird nicht zur ELINT-Analyse eingeteilt. Er
ist farbenblind.«
    »Wie erklären Sie dann Ihre ungewöhnlichen Schlußfolgerungen?«
    »Wir hatten wohl nur Glück, Sir.«
    Sirocco seufzte.
    »Ich muß es wohl schriftlich geben, daß ich den Angriff aus eigener
Initiative und ohne stützende Daten genehmigt habe.« Er legte den Kopf schief.
»Kennen Sie hier jemanden, der eine ordentliche Hose nähen kann?«
    Die Tür des VIP-Transporters öffnete sich vor der rundlichen Gestalt von
Colonel Wesserman. Sein rotes Gesicht war noch geröteter als sonst, am Hals
fast violett. Er schien vor unterdrückter
    Wut halb zu ersticken.
    »Er hat wohl keine Nase für den süßen Duft des Erfolgs«, murmelte Colman
bissig.
    Sirocco zwirbelte nachdenklich seine Schnurrbartspitzen.
    »Erfolg ist wie ein Furz«, sagte er. »Nur der eigene riecht gut.«
     
    2
     
    Eine plötzliche Veränderung in Format und Farben eines der im Monitorraum
des Subzentrums Antriebssteuerung dargebotenen Displays bannte Bernard Fallows
Blick und vertrieb andere Gedanken. Das Display war eines von mehreren für
Gruppe 5 des Treibstoff-Hauptführungssystems und stand in Verbindung mit einer
der Batterien riesiger Wasserstoff-Boosterpumpen im Heckteil des Schiffes,
fünf Meilen von der Stelle entfernt, wo Fallows saß.
    »Was ist mit Fünf E, Horace?« fragte er ins Leere hinein.
    »Trendprojektion Grundbereich«, erwiderte der Exekutivcomputer des
Subzentrums durch ein kleines Gitter an der Seite von Fallows Konsole. »Booster
Fünf-Sub-Drei scheint schon wieder heißlaufen zu wollen. Korrelationsintegral
siebenundsechzig, Funktionsprobe positiv, Ausdehnungsindex Acht-Null.«
    »Anzeige bei Index Sechs?«
    »Unbedeutend.«
    Den Rest der Information erfuhr Fallows vom Sichtschirm. Die von den
Computern entdeckten Veränderungen waren minimal, nur die Andeutung eines
Trends, der, wenn er sich im derzeitigen Tempo fortsetzte, noch einen Monat
oder länger keine ernsthaften Ausmaße annehmen würde. Da es nur noch drei
Monate dauern würde, bis das Schiff Chiron erreichte, bestand kein Grund zur
Aufregung, da die Pumpengruppe genug Konstruktionsreserven besaß, um den
Unterschied sogar ohne Hilfsanlagen auszugleichen. Aber trotzdem gab es keinen
Zweifel, daß Merrick darauf bestehen würde, die Hauptanlage zu demontieren,
die Lager neu zu schleifen, die Einstellung zu überprüfen und den Rotor neu
auszubalancieren. In den drei Monaten, seitdem der Hauptantrieb lief, hatten
sie das schon zweimal durchgemacht. Das bedeutete wieder eine Woche Arbeit bei
fast Null g und Herumwanken in schweren Schutzanzügen auf der falschen Seite
der Strahlungsabschirmung im Heck.
    »Dreckspumpe«, murrte Fallows gereizt.
    »Da eine Pumpe kein organisches System ist, nehme ich an, daß es sich bei
dem Ausdruck um eine Verwünschung handelt«, meinte Horace gesprächig.
    »Ach, halt den Mund.« Der Computer kehrte gehorsam zu seinen
Meditationen zurück.
    Fallows lehnte sich im Sessel zurück und schickte einen geübten Blick
durch den Monitorraum. An den bemannten Stationen auf der anderen Seite der
Glaswand hinter seiner Konsole schien alles glatt zu laufen, und die anderen
Displays bestätigten, daß alles andere so war, wie es sein sollte. Der
Reservetank für das Verniertriebwerk 2 war nach einer kleinen Kurskorrektur
zuvor neu geladen worden und zeigte wieder »Bereit« an. Alle Treibstoff-,
Kühl-, Primär- und Hilfsenergie-, hydraulischen, pneumatischen, Gas-, Öl-,
Lebenserhaltungs- und Instrumentierungs-Hilfssysteme des Antriebssektors
funktionierten beruhigend innerhalb der geltenden Grenzwerte. Weit hinten
Richtung Heck schluckten die Reihen gigantischer Fusionsreaktoren die 35
Millionen Tonnen Wasserstoff, die während der zwanzigjährigen Reise aus dem
Weltraum magnetisch angesaugt worden waren, und verwandelten in jeder Sekunde
mehr als zwei Tonnen seiner Masse in Energie, um den staunenerregenden Ausstoß
von Strahlung und Reaktionsprodukten mit eineinhalb Meilen

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