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Die Kinder von Erin (German Edition)

Die Kinder von Erin (German Edition)

Titel: Die Kinder von Erin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut W. Pesch
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Fischteich, dem man ansah, dass er ziemlich tief war, sodass man ihn vermutlich nur schwimmend durchqueren konnte. Das würde sie einiges von ihrem Vorsprung kosten. Zudem war in den Büschen, die den Teich wie einen Halbmond umgaben, bereits das Knacken und Brechen von Gezweig zu vernehmen, und wenn sie nun versuchten, den Teich schwimmend zu durchqueren, brauchten die Jäger nur am Ufer zu warten, dass ihre Beute ihnen direkt in die Arme lief.
    Gunhild wandte sich um. Die Situation erschien ausweglos. In ihrem Rücken der Teich, von den Seiten und von vorn ihre Verfolger. Mondlicht blinkte auf bronzenen Waffen, brach sich auf schuppiger Haut und in großen, ausdruckslosen dunklen Augen.
    »Hier kommen wir nicht mehr raus!«, entfuhr es Gunhild. »Das war’s!«
    »Noch nicht ganz«, flüsterte ihr Hagen zu, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Willst du etwa kämpfen?«, fragte Gunhild entgeistert.
    »Das glaubst du doch wohl selbst nicht!«, entgegnete Hagen. »Ich schwinge keinen Kriegshammer.«
    Damit spielte er auf Siggi an, der sich in der Anderswelt als großer Krieger erwiesen hatte.
    »Und was willst du tun?«, fragte Gunhild. »Sie wegzaubern.«
    »Nein«, entgegnete Hagen mit einem freudlosen Lächeln. »Wir werden sie austricksen. Du wirst sehen.«
    »Wie denn? Wohin denn?« Gunhild war zwar vom Herzen optimistisch, aber der Sinn für Realität war ihr nicht verloren gegangen.
    »Ich kenn da einen Trick. Bleib mir dicht auf den Fersen, wenn ich das Kommando gebe.«
    Wilde Hoffnung erfüllte das Mädchen. Hagen hatte keinen Grund sie zu belügen, und wenn das trübe Wasser des Teiches etwas barg, das ihnen ein Weiterkommen ermöglichte, dann wollte sie es wagen.
    Gunhild straffte die Schultern. Sie wurde innerlich ganz kalt, und sie sah ihren Jägern mehr mit gespannter Erwartung als mit Furcht entgegen. Sollte es ihnen gelingen, hier ihren Verfolgern ein Schnippchen zu schlagen, dann hatten sie vielleicht doch noch eine Chance zu entkommen und den anderen im Schloss Hilfe aus dem Dorf zu bringen.
    Die grünen, einäugigen Monster – Gunhild zählte ein Dutzend, aber es mochten noch mehr sein – kamen unaufhaltsam näher. Sie beeilten sich nicht mehr, schienen daran zu glauben, dass sich ihre Opfer in das Unvermeidliche ergeben hatten.
    Als sie nur noch fünf oder sechs Meter entfernt waren, warf sich Hagen herum.
    » Run! «, befahl er und lief los.
    Gunhild folgte ihm, ohne eine Sekunde zu zögern.
    Hagen rannte direkt auf den Teich zu – in das Wasser hinein! Aber er versank nicht, nicht mal bis zu den Knien. Und Gunhild, die hinter ihm herplatschte, erkannte sofort, warum dem so war. Eine Mauer aus Stein, die sich unter der Wasseroberfläche entlangzog, glitschig und von Algen bewachsen, aber breit genug, dass man darauf gehen konnte.
    »Eine alte Trennwand«, erklärte Hagen im Laufen. »Früher hat ein Vorfahr … meiner Tante … dort Fische gezogen. Und mit der Mauer hat er das Becken abgetrennt, damit die alten die jungen nicht fressen.«
    Das Wasser war eisig kalt, und Gunhilds nackte Füße waren nach wenigen Schritten bereits gefühllos, aber sie folgte dem Freund, blieb genau in seiner Spur. Einmal wäre sie fast ausgerutscht, aber sie konnte das Gleichgewicht halten, ohne den Rhythmus ihrer Schritte zu verlieren. Doch dieses Missgeschick machte ihr klar, dass diese Flucht mit einem hohen Risiko verbunden war. Wenn sie stürzte, hatte Hagen nicht die Zeit, sie zu retten. Sie musste auf jeden ihrer Schritte Acht geben. Zum Glück führte die Mauer schnurstracks geradeaus.
    Dann hatten sie das andere Ufer erreicht. Ihre Verfolger hatten sich anscheinend erst jetzt von der Überraschung erholt. Gunhild hörte ein Aufplatschen und riskierte einen Blick zurück. Zwei der Einäugigen hatten ihnen über den Teich folgen wollen, aber die Mauer verfehlt. Prustend und ziemlich hilflos paddelten sie im Wasser und versuchten wieder an Land zu gelangen. Das Mädchen konnte eine gewisse Genugtuung nicht verbergen. Aber es war zu früh, um sich zu freuen. Die anderen hatten bereits begonnen, den Teich zu umrunden.
    Aber Hagen hatte mit seiner List einen ziemlichen Vorsprung herausgeholt, der so groß war wie seit Beginn ihrer Flucht nicht mehr. Nun war der Weg zur Mauer frei.
    Hagen bahnte sich seinen Weg durch die Büsche, und Gunhild folgte ihm. Es mochten noch hundert Meter bis zur Mauer sein. Das war zu schaffen.
    Ihrer beider Atem ging keuchend, aber sie holten das Letzte aus sich heraus, was sie an

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