Die Knickerbocker Bande 34 - Das Geheimnis der gelben Kapuzen
machen, und seine Absichten stehen irgendwie mit SAFE in Zusammenhang. Herr Shant kann es nicht gewesen sein...“
Lieselotte stöhnte abermals auf und drehte sich zur Seite. „Laß mich schlafen!“ murmelte sie und schnarchte weiter. Axel ging aus dem Zimmer und schloß die Tür. Er lief zu Tante Fee, um ihr die freudige Nachricht zu überbringen, daß Lilo aus der Betäubung erwacht war. Von Poppi erfuhr er, daß auch Dominik für ein paar Minuten zu sich gekommen war.
„Meine Zucker-Kinder, das war pfui, pfui, pfui!“ sagte Tante Fee zu den beiden Knickerbockern. „Wie konntet ihr euch nur in eine solche Gefahr begeben? Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, daß bei euch im Oberstübchen nicht alles stimmt.“ Onkel Harry kam ins Wohnzimmer gewieselt, wo die Tante mit den beiden Freunden saß und berichtete: „Die Polizei hat mich gerade verständigt, daß alle eure Angaben stimmen. Sie haben diese Halle entdeckt. Sie befindet sich in der Tiefgarage eines Vergnügungsparks, der nie fertiggebaut wurde, weil den Bauherren das Geld ausging. Sie haben diesen künstlichen Wald errichten lassen, um Leute von ihrer Kreditwürdigkeit zu überzeugen. Aber das ist ihnen nicht gelungen. Wer die Ruine zu diesem ,Druiden’-Treffpunkt umgebaut und die technischen Geräte bedient hat, ist unbekannt. Auf jeden Fall hat der Anführer begriffen, daß er nicht mehr sicher war. Er hat nämlich alle Spuren verwischt und ist untergetaucht.“
Axel schlug mit der Faust in seine flache Hand, so daß es laut klatschte. „Mist!“ schimpfte er. „Dann ist das Herrchen der ,Drui- den’ noch immer auf freiem Fuß. Das Dumme ist, daß er die einzige Verbindung zum wahren Auftraggeber ist. Ich werde das Gefühl nicht los, daß dieser etwas Größeres plant!“
Tante Fee machte eine beschwichtigende Handbewegung und sagte: „Bitte reg dich ab. Ich glaube, jetzt geht deine Phantasie mit dir durch. Wir haben es mit einer Sekte zu tun, die nun glücklicherweise aufgeflogen ist. Bitte ab jetzt keine weiteren Ermittlungen! Schont meine Nerven!“
„Jaja, Tante Fee!“ erwiderte Axel wenig überzeugend. „Mein Zucker-Junge, du mußt mir versprechen, daß ihr ab jetzt nur noch Ferien macht!“ drängte ihn seine Tante. „Versprochen!“ antwortete Axel wie aus der Pistole geschossen.
Tante Fee blickte ihn erstaunt an. Damit hatte sie nicht gerechnet, aber sie war über das Versprechen sehr erleichtert. Allerdings hatte sie die Finger hinter Axels Rücken nicht gesehen. Irgend jemand hatte ihm einmal erzählt, daß Versprechen nichts galten, wenn man dabei Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand kreuzte. Der Junior-Detektiv war ziemlich sicher, daß er sein Versprechen nicht halten konnte...
Am nächsten Tag waren Lieselotte und Dominik noch immer so geschafft, daß sie den ganzen Tag nur unter einem Sonnenschirm am Swimmingpool verbrachten. Das Betäubungsmittel mußte eine ungeheure Wirkung haben. Das Superhirn ließ sich einen Eisbeutel nach dem anderen bringen.
Axel und Poppi versuchten wiederholt, mit dem Oberhaupt der Bande zu besprechen, was geschehen war, aber Lieselotte schaffte es nicht, einen klaren Gedanken zu fassen. „Diesen Tag trage ich rot im Kalender ein. Lilo außer Betrieb!“ spottete Axel.
„Genug in Betrieb, um dich in den Swimmingpool zu werfen!“ zischte Lilo und fügte noch „Kleiner“ hinzu, was Axel besonders haßte. „Fang nicht schon wieder an, mir auf die Nerven zu gehen. Poppi und ich haben euch gestern gerettet!“ knurrte der Junge. „Ohne uns könnte man euch heute als Eislutscher verkaufen.“ „Spiel dich nicht so auf! Ihr ward beide zu feig, durch die gelbe Tür zu gehen. Und ausnahmsweise war eure Feigheit einmal für etwas gut!“ brummte Dominik.
Zwischen den vier Knickerbockern knisterte es gefährlich. Am liebsten hätte Axel zu toben begonnen, aber aus Rücksicht auf Tante Fee ließ er es bleiben.
„Komm Poppi, so viel gesiebten Quatsch müssen wir uns nicht anhören!“ sagte er und fügte zu Lilo und Dominik gewandt hinzu: „Außerdem müssen wir uns um einiges kümmern, was diese beiden Schnarchnasen gestern verbockt haben!“
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Er wußte, daß Lieselotte nun den ganzen Nachmittag im eigenen Saft schmoren würde. Bestimmt grübelte sie jetzt angestrengt darüber nach, was Axel wohl wußte, das sie nicht wußte.
„Was hast du damit gemeint?“ fragte Poppi, die Axel gefolgt war. „Naja, diese gelben Kapuzen wissen doch
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