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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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losgeprasselt und hatte die Knickerbocker bis auf die Haut durchnäßt. Die vier traten in die Pedale, so fest sie nur konnten, und wollten auf dem schnellsten Weg nach Blackhall zurück. Da das Unwetter aber immer wilder tobte, schlug Axel vor, in einem alten Haus unweit der Landstraße Unterschlupf zu suchen. Das Haus, dessen schwarze Holzbalken und weiße Mauern im Regen glänzten, sah aus, als würde es sich in die Felder kauern wollen, um nicht weggeweht zu werden.
    Lilo klopfte, und nach einer Weile öffnete ein hageres Mädchen mit langem gekräuseltem Haar. Sie wollte die Knickerbocker zuerst nicht einlassen, führte die vier dann aber doch durch einen niederen Vorraum in ein kleines Zimmer mit einem offenen Kamin, in dem einige Scheite vor sich hin glosten.
    Das Mädchen schlug die Tür zu und ließ sich einfach nicht mehr blicken. Außer ihr schien niemand im Haus zu sein.
    Da Sturm und Regen nicht nachlassen wollten, hatten sich die Knickerbocker-Freunde zum Feuer gekauert, um sich aufzuwärmen und wieder trocken zu werden. Als Zeitvertreib erzählten Axel und Dominik Gruselgeschichten.
    „Ich finde, wir sollten langsam aufbrechen. Es ist schon halb fünf und fast finster draußen“, meinte Lieselotte.
    „Also wenigstens eine Tasse Tee hätte uns die blöde Kuh anbieten können“, empörte sich Dominik. „Falls jemals eine Miß Unfreundlich gewählt wird, gewinnt das Mädchen auf jeden Fall den ersten Preis.“
    „Vergiß sie! Sei froh, daß sie uns ins Haus gelassen hat“, meinte Lilo.
    Dominik war anderer Meinung: „Froh? Es stürmt noch immer. Wir werden gleich wieder naß sein, und außerdem erwartet uns bestimmt ein Donnerwetter von den Sauertöpfen!“
    Davor hatten auch die anderen schon ein wenig Angst.
    Gerade als die Knickerbocker sich erhoben, um aufzubrechen, schallte ein schriller Schrei durch das Haus. Das Mädchen, das ihnen die Tür geöffnet hatte, brüllte aus Leibeskräften, als ginge es um sein Leben.
    Lilo stürzte in den Vorraum und versuchte sich zu orientieren. „Hallo? Hallo, wo bist du? Was ist los?“ rief sie, erhielt aber als Antwort nur einen weiteren Schrei, der allen durch Mark und Bein ging.
    Axel zögerte nicht lange, sondern lief in den Gang, der sich hinter dem Vorraum erstreckte, und riß eine Tür nach der anderen auf. Hinter der vierten entdeckte er das Mädchen. Es stand einige Schritte vom Fenster entfernt, hielt die Hände vor das Gesicht und spähte durch die gespreizten Finger. Wie hypnotisiert starrte es durch die Scheibe in die Dunkelheit hinaus, zitterte am ganzen Körper und stieß immer wieder entsetzte Schreie aus.
    Etwas zögernd traten die Knickerbocker an das Mädchen heran, um einen Blick über seine Schulter zu werfen.
    „Das... was ist das?“ stammelte Poppi und klammerte sich an Lilo. Auf der Wiese hinter dem Haus stand ein Pferd samt Reiter. Der Mann trug einen langen Umhang und einen altmodischen Hut mit breiter Krempe. Das Rätselhafte aber war, daß von Pferd und Reiter ein gruseliges, grünliches Licht ausging.
    Der Mann hob seine Rechte, die in einem Handschuh steckte, ballte sie zur Faust und schwang diese drohend in Richtung Haus. Dann gab er dem Pferd die Sporen und galoppierte davon.
    Sprachlos starrten die Kinder in die Dunkelheit.
    „Mr. Saxon... das war Mr. Saxon...“, stammelte das Mädchen und brach in Tränen aus. „Mr. Saxon ist... tot! Er ist vor sechs Monaten gestorben und begraben worden!“
    Die Knickerbocker-Freunde spürten, wie ihnen das Blut in den Adern gefror.
    „Das war sein Geist...“, wimmerte das Mädchen.

 
     
Ein böser Scherz?
    Die Haustür wurde zugeschlagen, und die vier Mitglieder der Knickerbocker-Bande und das Mädchen hoben erschrocken die Köpfe.
    „Wer ist da gekommen?“ fragte Poppi mit zittriger Stimme.
    „Keiner von uns kann durch Wände schauen. Woher sollen wir denn das wissen?“ zischte Dominik gereizt.
    Langsame, aber sehr bestimmte Schritte durchquerten den Vorraum, betraten den Gang und näherten sich der offenen Zimmertür. Mit angehaltenem Atem starrten alle auf die Türöffnung.
    „O Paul... du bist das!“ seufzte das Mädchen erleichtert, als es den ziemlich großen Mann erblickte, der vor ihnen aufgetaucht war. Sein Gesicht war langgezogen und zerknittert. Die Backen hingen herab und erinnerten Poppi ein wenig an einen der Hunde, denen das Fell zu groß zu sein schien.
    „Warum starrt ihr mich alle wie einen Geist an?“ fragte der Mann.
    Das Wort Geist wirkte wie ein

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