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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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„Umbauarbeiten? Die haben noch nicht einmal damit begonnen.“
    „Dann hätten Sie unsere Eltern ja informieren können, daß Blackhall noch immer einem Kerker gleicht!“ meinte Dominik halblaut.
    Lieselotte hatte die Frage aus einem bestimmten Grund gestellt. Mrs. Dexter wußte ganz genau, daß sie und ihr Mann Dreck am Stecken hatten. Die Eltern der Schüler hatten eine Menge für den Kurs bezahlt, und geboten wurde dafür fast nichts. Nun war die Besitzerin der Schule in die Enge getrieben worden und würde die nächste Frage nicht einfach vom Tisch wischen.
    „Ich hätte auch gerne gewußt, wer Mr. Saxon war“, sagte das Superhirn.
    Für den Bruchteil einer Sekunde schien die Frau die Fassung zu verlieren. Dann aber holte sie Luft und erwiderte sehr ruhig und sachlich: „Ich weiß, daß Ulrika behauptet, Mr. Saxons Geist gesehen zu haben. Mr. Gilles aber, dem der Geisterreiter auch begegnet ist, hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem Verstorbenen entdecken können.“
    „Aber wer war dieser Mr. Saxon?“ wiederholte Lilo.
    „Ein Künstler. Ein sehr kauziger Mann. Er trug stets Hut und Umhang und benahm sich wie ein Maler des 19. Jahrhunderts. Ich glaube, seine Bilder waren nie sehr erfolgreich. Jedenfalls hat sich Mr. Saxon in die Gemeinschaft von St. Martin nie recht eingefügt. Deshalb hatte er auch keine Freunde. Habe ich deine Frage damit beantwortet?“
    Lilo nickte.
    Mrs. Dexter begann mit dem Unterricht, der bis zwölf Uhr dauerte. Danach zog sie sich zurück, um das Mittagessen vorzubereiten. Die Knickerbocker-Bande aber beschloß, in der
    Stadt zu essen. Es gab dort ein Spaghetti-Restaurant, das sie testen wollten.
    Das Internat von Blackhall lag ein wenig außerhalb von St. Martin, und da sie nun keine Räder hatten, mußten die JuniorDetektive zu Fuß gehen. Es hatte zu regnen aufgehört, und der Sturm hatte sich gelegt. Der Himmel war allerdings noch immer tiefgrau.
    „He, seht mal... eine Kirche und ein kleiner Friedhof!“ machte Dominik seine Freunde aufmerksam.
    „Kommt, den sehen wir uns an!“ sagte Lieselotte und steuerte auf den Eingang zu. Die anderen wollten nicht mit. Ihr Hunger war zu groß. „Los, ich möchte etwas nachsehen!“ drängte das Superhirn. Da ihre Freunde noch immer zögerten, marschierte Lilo einfach los. Seufzend folgten Poppi, Dominik und Axel. „Was gibt es hier?“ wollten die Jungen fast gleichzeitig wissen.
    „Vielleicht ist Mr. Saxon hier bestattet. Haltet nach dem Grab Ausschau!“ trug das Mädchen den anderen auf.
    „Glaubst du... er hat Spuren hinterlassen, wie er aus dem Grab gestiegen ist?“ fragte Poppi leise.
    Axel und Dominik brachen in schallendes Gelächter aus. „Klar, bestimmt kann man erkennen, wo die vermoderten Hände aus der Erde gekommen sind“, krächzte Dominik mit verstellter Stimme. Er schnitt eine schaurige Grimasse und machte Krallenhände, mit denen er Poppi vor der Nase herumfuchtelte.
    „Hör auf, das ist ja ekelig!“ schimpfte das Mädchen, aber Dominik kam jetzt erst richtig in Fahrt.
    „Zuerst hat sich die Erde bewegt...“, hauchte er. „Und dann...!“
    Hinter den vier Junior-Detektiven knirschte der Kies. Sie drehten sich um und sahen ein kleines, hageres Männchen, das mindestens 70 Jahre alt sein mußte. Die Haut war faltig und von Wind und Wetter gegerbt. Während das Kinn von vielen weißen Bartstoppeln bedeckt war, wuchsen auf dem Kopf nur noch wenige gelbliche Haare. Der Mann hatte eine lehmverklebte Schaufel in der Hand.
    „Was habt ihr hier zu suchen?“ stieß er hervor, und jedes Wort klang wie das Kläffen eines Hundes.
    Lilo hielt sich die Hand vor den Mund und raunte den anderen zu: „Das muß der Totengräber sein.“
    Der Mann hatte etwas Furchteinflößendes und Strenges an sich. Als er Lilos Flüstern bemerkte, stieß er die Schaufel energisch in den Kies und blickte sie herausfordernd an. „Was habt ihr hier zu suchen? Das ist kein Spielplatz!“ zischte er.
    „Wir... wir suchen... ein Grab. Das Grab von Mr. Saxon!“ erklärte Lilo und mußte dabei allen Mut zusammennehmen.
    Der Totengräber schien sich auf die vier stürzen zu wollen. Erschrocken wichen die Knickerbocker zurück.
    „Was wollt ihr dort?“ fragte der Mann mißtrauisch.
    „Wir wollen es nur sehen!“ keuchte Lieselotte, die trotz der Kühle des Tages zu schwitzen begonnen hatte. Langsam aber sicher wurde ihr in dieser Gegend alles unheimlich.
    „Mr. Saxon hatte weder Verwandte noch Freunde hier. Wer seid ihr?“ forschte der

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