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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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auch euch ihre neuesten Schauergeschichten aufgetischt.“
    Lieselotte berichtete von einigen Vorwürfen, die Ulrika gegen ihre Pflegeeltern erhoben hatte.
    Mrs. Gilles seufzte tief. „Das habe ich befürchtet. Ich brauche euch nicht zu sagen, daß jedes Wort erlogen ist. Aber wißt ihr, es ist schon ein Erfolg, daß Ulrika mit euch geredet hat. Deshalb meine Bitte: Versucht mit ihr Freundschaft zu schließen. Vielleicht gelingt es euch, sie davon zu überzeugen, daß wir nur ihr Bestes wollen!“
    Schließlich waren sie vor dem weißen Fachwerkhaus angekommen, und Mrs. Gilles führte die Bande ins Wohnzimmer. „Ich hole Ulrika, und dann gibt es englischen Nachmittagstee“, versprach sie. „Das bedeutet, ihr bekommt nicht nur Tee, sondern auch feine Sandwiches und Scones. Das sind kleine Kuchen, die mit süßem Rahm und Marmelade gegessen werden. Ich habe sie selbst gebacken.“
    Priscilla Gilles ging in den Vorraum und verschwand in dem Gang, der zu Ulrikas Zimmer führte. Plötzlich schallte ein schriller Schrei durch das Haus. Die vier Freunde sprangen aus den weichen Polsterstühlen und stürzten aus dem Wohnzimmer. Mrs. Gilles stand im Gang und hatte die Hände vor den Mund gepreßt.
    „Was ist?“ wollte Lieselotte wissen.
    „Hinten... an der Wand, neben der Tür...“, stieß die Frau hervor.
    Lieselotte zupfte Axel am Ärmel, damit er mitkam. Der Junge verstand und folgte ihr. Das Licht war schwach, und so mußten sie fast bis zum Ende des Ganges gehen, um endlich zu erkennen, was Mrs. Gilles so erschreckt hatte.
    Lilo erschauderte.
    Sie standen vor einer kitschigen Blümchentapete, auf die jemand mit roter Farbe geschrieben hatte: „Get out of here or something horrible will happen!“ - „Verlaß das Haus, sonst geschieht ein Unglück!“
    Axel streckte seine Hand aus, die leicht zitterte, und berührte die noch feuchte Warnung. Er zog die benetzten Fingerspitzen zurück und rieb sie aneinander. „Das ist... Blut!“ stieß er hervor.
    Die Haustür wurde aufgeschlossen, und jemand trat ein. Lieselotte hörte Ulrikas Stimme.
    Mrs. Gilles stammelte etwas von „Kind... Kind... wo bist du nur gewesen?“ und brach gleich darauf in Tränen aus.
    „Ich war im Moor, wieso?“ erwiderte das Mädchen schnippisch.
    „Ich habe dir schon so oft gesagt, du sollst nicht ins Moor gehen. Es ist zu gefährlich. Du kannst versinken!“ jammerte Mrs. Gilles.
    „Na und? Dann bin ich wenigstens tot!“ erwiderte Ulrika.
    Das war zuviel. Weinend zog sich ihre Ziehmutter ins Wohnzimmer zurück.
    Erst jetzt schafften es Axel und Lilo, die Blicke von der grausigen Botschaft zu wenden und in die Halle zurückzukehren.
    „Was ist geschehen?“ fragte Ulrika, als sie die entsetzten Mienen der Junior-Detektive bemerkte.
    „Eine Nachricht... mit Blut an die Wand geschrieben!“ sagte Axel leise.
    Das Mädchen taumelte zurück. Es schien plötzlich weiche Knie bekommen zu haben und stützte sich gegen die Wand. „Aber wie ist das möglich?“ murmelte sie. „Es war doch niemand hier. Das Haus war abgeschlossen, die Alarmanlage eingeschaltet. Alle Fenster sind mit Scherengittern gesichert.“
    Lieselotte wollte nicht glauben, was ihr durch den Kopf ging. Handelte es sich tatsächlich um eine Geisterbotschaft?

Die Begegnung
    Mrs. Gilles rief ihren Mann an und bat ihn, sofort nach Hause zu kommen. Die auf den ersten Blick so kräftig wirkende Frau war durch den Vorfall zu einem Nervenbündel geworden. Mehrmals versuchte sie, Ulrika an sich zu drücken, aber das Mädchen widersetzte sich standhaft.
    „Was soll das bedeuten? Wer hat das nur an die Wand geschrieben?“ fragte sich die Frau immer wieder.
    Die Knickerbocker-Freunde schwiegen.
    „War die Alarmanlage eingeschaltet, als Sie die Haustür geöffnet haben?“ erkundigte sich Lieselotte schließlich bei Mrs. Gilles.
    Nervös fuhr sich diese mit gespreizten Fingern durch das schwarze Haar und überlegte. „Ich glaube, ja... aber ich kann es nicht genau sagen. Man setzt die Anlage automatisch in Betrieb, wenn man von draußen abschließt, und schaltet sie aus, indem man aufsperrt. Da wir hier ein wenig einsam wohnen, haben wir eine Anlage, die Gitter vor die Fenster schiebt. Wartet einmal... ich erinnere mich... ja, es war das Surren der Motoren und das Quietschen der Gitter zu hören, als ich aufgeschlossen habe: die Anlage war also eingeschaltet.“
    „Ulrika, wann bist du aus dem Haus gegangen?“ wollte das Superhirn von dem Mädchen wissen.
    „Kurz nachdem

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