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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Sowohl bei Axel als auch bei Poppi, Lieselotte und Dominik traf ein sehr wichtig und amtlich aussehendes Schreiben ein, das eine Einladung an die Privatschule von Richardstown enthielt. Zehn Tage lang sollten die vier Mitglieder der Knickerbocker-Bande am Unterricht teilnehmen. Die Einladung wurde als hohe Auszeichnung und Ehre dargestellt, die nur sehr wenigen Schülern zuteil wurde.
    Die Eltern der vier Bandenmitglieder waren sofort einverstanden. Bestimmt würden die Junior-Detektive eine solche Möglichkeit nicht so bald wieder erhalten. Bereits am Sonntag sollte die Reise losgehen. Sogar die Flugtickets wurden den vier Freunden zur Verfügung gestellt.
    Dominik las den auf feinstem Papier geschriebenen Brief immer wieder. Der Briefkopf wollte den Empfänger glauben machen, daß das Schreiben direkt vom schottischen Unterrichtsministerium kam. Wer die Zeilen jedoch genau las, entdeckte in der gedruckten Adresse des Absenders einen eindeutigen Fehler: der Fälscher war über den Straßennamen gestolpert.
    „Mister MacNabel hat nur fast ganze Arbeit geleistet!“ dachte der Junge.
    Am Samstag vor der Abreise fand er in der Zeitung eine Anzeige, die abermals an die Bande gerichtet war. Diesmal lautete sie: „Viele Grüße an die Knickerbocker-Bande und alles Gute für die Zukunft! Ich melde mich bei euch. Euer alter Freund Bert Iggy Edward Sebastian Taylor.“
    „Ich kenne niemanden, der so heißt!“ sagte Poppi, als Dominik im Hauptquartier der Bande seinen Kumpeln die Anzeige unter die Nase hielt.
    „Lies nur die Anfangsbuchstaben des Namens“, riet ihr Dominik.
    Poppi tat es und blies die Backen auf. „B... i... e... s... t...! Das ist Mister MacNabel!“ Axel kratzte sich an der Schläfe und meinte: „Hat einer von euch eine Ahnung, weshalb er ausgerechnet dieses Codewort gewählt hat?“
    Die Junior-Detektive schwiegen.
    Schließlich wandte sich Lieselotte mit einer Frage an Dominik, die sie bereits seit mehreren Tagen beschäftigte: „Seit wann liest du eigentlich Anzeigen?“
    Dir Kumpel überlegte kurz und sagte dann: „Normalerweise lese ich die Anzeigen nicht. Ich hole jeden Morgen die Zeitung herein. Sie wird uns bis zur Wohnungstür gebracht. Am vergangenen Samstag lag sie aufgeschlagen da, und die Anzeige an uns war unterstrichen. Bis heute habe ich nicht darüber nachgedacht, aber es war wieder das gleiche.“
    Lilo verspürte ein sehr unbehagliches Gefühl, wollte ihre Freunde aber nicht anstecken. Irgend etwas störte sie an den Ereignissen der letzten Woche. Da war etwas faul...
    „Wir werden auf der Hut sein!“ beschloß das Superhirn.
    Nur wenige Stunden später strich das Wesen mit den rotglühenden Augen und dem röchelnden Atem wieder durch das Moor. Geduckt huschte es zwischen den strohigen Gräsern umher, vermied die Schlammlöcher, auf denen trügerisch weißes Wollgras wucherte, und ließ seine unförmige Schnauze über den Boden streifen, als wollte es eine Witterung aufnehmen.
    Geifer tropfte aus seinem breiten stinkenden Maul. War das rätselhafte Wesen auf der Suche nach Beute?

 
     
Richardstown
    Richardstown war eine alte, ehrwürdige Schule und sah von außen wie ein Gefängnis aus. Der langgestreckte fünfstöckige Bau wirkte abweisend und kalt. Er hatte an einigen Stellen Zinnen wie eine Burg, zahlreiche Schornsteine, zwei Türme, auf denen schlaff an langen Stangen nasse Fahnen hingen, und einen runden fensterlosen Anbau. Es war nicht zu erkennen, wozu dieser Anbau diente; auch von ihm ging etwas Drohendes aus.
    Die vier Mitglieder der Knickerbocker-Bande erschauderten, als sie vor den hohen bemoosten Steinmauern des Internats standen. Die Fenster waren winzig klein und vergittert.
    Poppi griff nach Lieselottes Hand und drückte sie.
    „Werden wir in Ketten gelegt, wenn wir da reingehen?“ fragte Axel und versuchte seiner Stimme einen besonders lässigen Klang zu geben. Gut gelang ihm das nicht.
    Mrs. Woolsey, die sie mit einem klapprigen Wagen vom Flugplatz abgeholt und sich als Assistentin des Direktors vorgestellt hatte, kniff ihre ohnehin schon sehr dünnen Lippen zusammen, schüttelte mißbilligend den Kopf und zischte: „Regel eins in Richardstown: Es redet nur, wer gefragt wird. Sonst kann das schlimme Folgen haben. Verstanden?“
    Wie ein Habicht drehte sie den Kopf mit dem dauergewellten Haar von einem Knickerbocker zum anderen und durchbohrte die vier Freunde mit ihren stechenden dunklen Augen.
    Gehorsam nickten Axel, Lilo, Poppi und Dominik. Alle vier

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