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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Gesichter der Knickerbocker bemerkte, erklärte er leise: „Es soll nicht darüber gesprochen werden. Der Vorfall liegt ja auch bereits dreißig Jahre zurück. Aber euch kann ich es verraten: Ein Schüler wurde im Turm vergessen und ist darin jämmerlich erfroren. Seit damals ist der Turm verriegelt und wird nicht mehr betreten.“
    Die beiden Knickerbocker-Freunde schluckten. Die Sitten in diesem Internat waren einfach brutal.
    Zu ihrer großen Enttäuschung mußten die Jungen im Speisesaal feststellen, daß die Mädchen in ihrem eigenen Trakt aßen. Hoffentlich trafen sie Lilo und Poppi am nächsten Tag beim Unterricht.
    Das Essen war scheußlich. Es gab verkochtes Gemüse, Omelett mit Pilzen und einen trockenen Apfelkuchen. Obwohl die Sachen bestimmt niemandem schmeckten, verschlangen die Schüler ihr Essen nur so. Wer sich Zeit ließ, mußte damit rechnen, daß ihm die anderen etwas wegfutterten. Nachfassen gab es nicht, und die Portionen waren klein.
    „Ich habe zum Glück jede Menge Schokoriegel mit!“ flüsterte Axel Dominik zu. Aus Erfahrung wußten sie, daß man sich davon durchaus einige Tage ernähren konnte.
    Nachdem sie in ihr Zimmer zurückgekehrt waren, wollten die beiden Junior-Detektive das Tagebuch zu Ende lesen. Ihr Erstaunen wurde von Seite zu Seite größer.
    Um Punkt neun wurde wieder ein Gong geschlagen. Er klang tiefer und donnernder als der Essensgong.
    Ohne anzuklopfen, stürmte Sam In ihr Zimmer und rief: „Waschen und Zähneputzen, um halb zehn wird geschlafen!“
    Axel hatte es gerade noch geschafft, sich auf das aufgeschlagene Tagebuch sinken zu lassen. Erleichtert atmete der Junge auf, als der Vorsteher des Stockwerks wieder ging und die Tür hinter sich zuknallte.
    Im Internat von Richardstown wurde niemandem die Möglichkeit gegeben, noch ein paar Minuten länger zu lesen, Musik zu hören oder fernzusehen. Als die Zeiger auf halb zehn rückten, wurde automatisch der Strom abgeschaltet, und das gesamte Gebäude versank in muffiger Dunkelheit.
    Dominik und Axel lagen auf dem Rücken und starrten in die Finsternis. Trübe, beunruhigende Gedanken gingen ihnen durch den Kopf, und nur langsam senkte sich der Schlaf wie eine kalte, schwere Wolke über die beiden Jungen.
    Die Leuchtzeiger seiner Armbanduhr verrieten Dominik, daß es bereits zwei Uhr war, als er erwachte. Er hatte tief geschlafen. Ächzend wälzte sich der Junge auf die andere Seite. Durch das kleine Fenster fiel das Licht des Mondes und beleuchtete das Bett seines Knickerbocker-Kumpels.
    Mit einem Schlag war Dominik hellwach. Axels Bett war leer.
    War Axel vielleicht aus dem Bett gefallen? Dominiks Knie zitterten, als er nach unten kletterte und das winzige Zimmer abzusuchen begann. Sekunden später stand fest, daß Axel aus dem Zimmer verschwunden war.
    Leise öffnete der Junge die Tür und trat auf den Gang hinaus. An einigen Stellen der Wand waren blau schimmernde Notlichter angebracht, die im Falle eines Feuers anzeigen sollten, wo sich die Treppe befand.
    „Ist er zu Lilo und Poppi geschlichen? Oder mußte er mal? Oder...?“ Dominiks Verzweiflung wuchs.
    Der Gang war leer. „Hallo? Axel?“ flüsterte der Junge. Er wagte es nicht, nach seinem Freund zu rufen.
    Stille.
    Absolute Stille.
    Nicht einmal ein Schnarchen war zu hören. Dominik kam der Gedanke, daß er ganz allein im Haus war. Die Stille schien zu rauschen.
    Er schüttelte den Kopf, aber das Rauschen ließ nicht nach. Es kam also nicht von der Aufregung.
    Es rauschte tatsächlich. Aber wo?
    Bloßfüßig tappte der Junge ein Stück in Richtung Treppenhaus. Je weiter er sich von seinem Zimmer entfernte, desto mehr erhärtete sich sein Verdacht, daß das Geräusch aus dem Waschraum kam, in dem an einer Wand zehn Waschbecken und an der gegenüberliegenden Wand zehn Brausen angebracht waren.
    Die Tür stand einen winzigen Spaltbreit offen. Dominik spitzte die Ohren. Ja, das Rauschen kam aus dem Waschraum. Jemand mußte vergessen haben, eine Dusche abzudrehen. Er wollte schon weiterschleichen, als er noch ein Geräusch vernahm. Er zog die Tür auf und steckte den Kopf in den kalten Raum. Obwohl er keine Taschenlampe bei sich hatte, erkannte er sofort, was los war.
    Es war ein schreckliches Bild, das sich ihm bot.

 
     
Die letzte Eintragung
    In einem aus Weidenruten geflochtenen Wäschekorb lag Axel. Er war nur mit einem T-Shirt und einer Trainingshose bekleidet, an Händen und Füßen gefesselt und geknebelt. Die Fesseln waren so raffiniert geschnürt, daß

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