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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Fenster. Sam droht, daß er mich eines Nachts in den Garten jagen wird. Er will endlich wissen, ob das Biest es auf mich abgesehen hat oder nicht. Warum sehen immer nur wir Jungen das Biest? Warum glaubt keiner der Erwachsenen an seine Existenz?
    31. Oktober: Ich kann nicht anders. Ich muß ins Moor. Sam und die anderen Jungen zwingen mich dazu. Sie drohen, mich in der Nacht aus dem Fenster und dem Biest vor das geifernde Maul zu werfen, wenn ich nicht freiwillig ins Moor gehe. Kehre ich unverletzt zurück, wollen sie das als Beweis ansehen, daß das Biest nicht hinter mir her ist. Dann müssen die anderen Jungen die Probe auf sich nehmen. Ich habe Angst. Dad hat sich noch immer nicht gemeldet. Warum läßt er mich im Stich? Gibt es niemanden, der mir helfen kann? Was soll ich nur tun? Ich denke auch an Flucht, aber was geschieht, wenn ich geschnappt werde? Es ist alles aus. Es gibt keine Rettung für mich. Wenn das die letzte Eintragung sein sollte, hat das Biest schließlich bekommen, was es die ganze Zeit wollte.
    Die Mädchen ließen das Tagebuch sinken und blickten einander entsetzt an.
    „Das ist... das ist ja der blanke Wahnsinn!“ flüsterte Poppi. Lieselotte knabberte an den Spitzen ihrer Zöpfe. Sie war mehr als beunruhigt. „Biest... das Kennwort war Biest, obwohl uns Mister MacNabel nicht erklärt hat, warum“, murmelte sie vor sich hin. „Ich denke, ich habe jetzt die Erklärung. Er hat die Briefe seines Sohnes nicht ernst genommen. Er hat Gordon im Stich gelassen und wird jetzt von seinem schlechten Gewissen geplagt. Vielleicht hätte er ihm noch helfen können...“
    Poppis Augen weiteten sich. „Meinst du, Gordon ist... tot?“
    Lilo schwieg. Für sie stand außer Zweifel, daß Gordon MacNabel etwas Schreckliches zugestoßen sein mußte.
    „In Richardstown versteckt sich etwas, was ich schlicht und einfach als das Böse bezeichnen will: eine dunkle Kraft, eine unsichtbare und besonders tückische Gefahr. Ich würde ihr am liebsten nur entkommen und von hier verschwinden. Aber wir sind Knickerbocker, und die lassen niemals locker. Deshalb müssen wir herausfinden, was dieses Böse ist!“ entschied Lieselotte.
    Sie ahnte nicht, wie sehr ihr dieser Entschluß bald leid tun würde.

 
     
Wieso kennt niemand Gordon?
    Auch am Nachmittag gelang es der Knickerbocker-Bande nicht, ein geheimes Treffen abzuhalten. Sowohl die Jungen als auch die Mädchen wurden von den Erziehern bewacht, als wären sie Gefangene. Sogar beim Spaziergang in dem weiten Park, der das düstere Gebäude umgab und Campus genannt wurde, konnten Axel und Dominik nicht mit Lilo und Poppi sprechen. Die Jungen hielten sich auf der linken Seite des Parks auf, die Mädchen auf der rechten. Ein Kiesweg in der Mitte war die Trennlinie.
    Den Knickerbockern kam sehr zugute, daß sie eine ganze Menge geheimer Tricks beherrschten. Die vier vermochten sich nur durch Pfiffe zu verständigen. Keiner schöpfte Verdacht, als die Junior-Detektive bestimmte Melodien und Töne von sich gaben.
    Niemand ahnte, daß sie damit vereinbarten, sich in der Nacht zu einer Besprechung auf dem Campus einzufinden.
    Axel und Dominik versuchten, mit den anderen Jungen ins Gespräch zu kommen. Kaum aber ließen sie den Namen Gordon MacNabel fallen, wandte sich jeder sofort ab und tat so, als hätte er plötzlich etwas besonders Wichtiges zu tun.
    Auch die Mädchen nahmen einen Anlauf, mit ihren Mitschülerinnen zu reden, aber der Erfolg war gleich Null.
    Nachdem um halb zehn wieder Stille im Internatsgebäude eingekehrt war, begannen Axel und Dominik sofort mit den Vorbereitungen für ihren nächtlichen Ausflug. Sie kletterten aus den Betten und zogen die Laken ab.
    Axel hatte große Mühe, die Augen offen zu halten. Seine Erkältung machte ihm schwer zu schaffen. Als er sich die Hand auf die Stirn legte, spürte er, daß er Fieber hatte. Seine Nase war noch immer verstopft, und die Ohren schienen schlimmer verlegt als am Morgen. Für ihn klang alles dumpf und leise, was ihn sehr verunsicherte.
    Die beiden Jungen hatten neben ihrem Fenster an der Außenmauer ein dickes Rohr entdeckt, durch das die Abwässer der Toiletten in einen Kanal abgeleitet wurden. Axels Test hatte ergeben, daß das Rohr zum Hinabklettern in den Garten bestens geeignet war. Dominik bestand jedoch darauf, zur Sicherheit aus den Laken und Überzügen ein Seil zu drehen.
    Es war kurz vor zehn, als die Jungen das Seil fertig hatten, an einem Heizungsrohr unter dem Fensterbrett im Zimmer

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