Die Knickerbocker Bande 43 - Die rote Mumie kehrt zurück
die
Aufgabe, die Ausgrabungsteams zu betreuen. Ich konnte mich nicht damit abfinden, wollte ich doch selbst als großer Entdecker in die Geschichte eingehen. Da ich keine Geldgeber mehr fand, beschloß ich, mir selbst zu helfen.“
Pierre verstand. „Sie sind Grabräuber geworden, machen sich aber nicht selbst die Hände schmutzig. Das dürfen diese Männer für sie erledigen.“
Professor Manzini nickte. „So ist es. Der Fund in dieser Pyramide hat mich so reich gemacht, daß ich mich nun endlich mit meiner lieben Frau für immer absetzen kann. Es ist schon alles vorbereitet, damit meine Frau und ich mit anderen Namen und Pässen ein neues Leben auf einer Insel in der Südsee beginnen können. Niemand wird das verhindern. Und damit auch meine Böcke nicht reden, werde ich sie - genau wie euch - in der Pyramide für immer verschwinden lassen.
In meine Aufzeichnungen im Museum wird eingetragen, daß die Pyramide seit Tausenden Jahren leergeplündert und äußerst baufällig ist. Ein neuerliches Betreten ist also streng verboten.“
Der Professor schreckte vor nichts zurück.
„Und jetzt, bitte, keine faulen Tricks!“ knurrte er und zückte eine Pistole.
Pierre und Lieselotte hoben folgsam die Arme.
„Ein falsches Wort, und ich muß Ernst machen“, drohte der Professor Pierre an.
Neben ihnen hupte es laut. Professor Manzini drehte sich erschrocken zur Seite.
Dort stand ein Jeep, und am Steuer saß Dominik.
„Schnell!“ schrie er.
Lieselotte versetzte der Hand des Professors einen kräftigen Tritt, so daß er die Waffe verlor. Er versuchte sie wieder aufzuheben, aber Lilo war schneller.
Pierre rannte mit ihr zum Jeep, und Dominik machte Platz. Auf dem Boden lag Axel, der die Pedale mit den Händen betätigt hatte. Dominiks Beine waren nämlich zu kurz, um von dem hohen Sitz hinunterzugelangen.
„Alle an Bord?“ rief Pierre.
„Ja!“ meldete die Bande.
Pierre trat aufs Gas, und hinter ihnen stiegen mächtige Sandwolken in die Höhe. Falls der Professor noch eine Waffe besaß, konnte er sie nicht mehr treffen.
„Aber sie werden uns verfolgen!“ befürchtete Lieselotte.
„Denkste“, grinste Axel. Er und Dominik hatten bei allen Wagen die Benzinleitung durchgeschnitten.
„Die sitzen fest. Wir verständigen sofort die Polizei vom Dorf aus, damit sie den Professor und die Wahnsinnigen festnimmt!“ beschloß Pierre.
Aber wo waren sein Vater, Axels Mutter, Professor Sabaty und die anderen Mitarbeiter?
Axel war es, der eine Idee hatte. Sie erwies sich als brandheiße Spur.
Unter dem Haus von Professor Manzini befand sich ein riesiger Keller, in dem noch viele ägyptische Kunstschätze lagerten. Die Restaurierung hatten die gefangenen Archäologen übernehmen müssen, die dort unten wie Sklaven gehalten wurden.
Niemand hatte unter dem bescheidenen Häuschen dieses Lager vermutet. Das Poltern, das Axel bei seinem Besuch gehört hatte, war der Hinweis auf das Versteck gewesen.
„Ich bin fast froh, daß du dir den Knöchel gebrochen hast!“ sagte Frau Klingmeier. „Sonst hätte man uns vielleicht niemals dort unten entdeckt. Der Zugang war gut getarnt, und die Manzinis hätten ihn bestimmt nie preisgegeben.“
„Aber von Pyramiden und Mumien haben wir für eine Weile genug!“ meinten die vier Freunde.
Frau Klingmeier verdrehte die Augen: „Kinder, ich glaube, euch könnte man in einen leeren Raum ohne Fenster und Tür sperren, ihr würdet über ein neues Abenteuer stolpern!“
Die vier Mitglieder der Bande lachten bei dieser Vorstellung.
Leerer Raum erwartete sie im nächsten Fall keiner. Dafür eine Höhle, in der längst ausgestorbene Tiere wieder aufgetaucht waren. {†}
Siehe Knickerbocker-Abenteuer Nr. 17: „Die Rache der Roten Mumie“.
Siehe Knickerbocker-Abenteuer Nr. 44: „Die Höhle der Säbelzahntiger“
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