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0581 - Wo Dämonen sterben ...

0581 - Wo Dämonen sterben ...

Titel: 0581 - Wo Dämonen sterben ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Joel Wisslaire stieg ab, lehnte sein Fahrrad einfach nur an das Brückengeländer und lief die Böschung hinunter ans Loire-Ufer. Silvie Grek folgte ihm etwas langsamer.
    »Was hast du vor, Jo?«
    »Was auch immer das ist - es ist tot«, sagte Joel. Er stand jetzt im Uferschilf. Hier war die Loire noch nicht in ein künstliches Bett gezwungen worden, es war eine der ganz wenigen Stellen, an denen es noch ein Stück fast unberührter Natur gab.
    Aber der treibende Körper auf dem Wasser war nicht natürlich!
    Er war jetzt, nahe genug, um Details erkennen zu können.
    »Das ist kein Mensch«, murmelte Joel.
    »Was sollte es dann sein?« Silvie lehnte sich an ihn. »Hast du überhaupt schon mal eine Wasserleiche gesehen?«
    »Mehrere«, sagte Joel, »um nicht zu sagen mehrerere.«
    »Ich vergaß, du bist ein Bulle«, murmelte Silvie.
    »Für einen Menschen ist das da zu groß. Aber - kannst du mir erklären, warum es gegen den Strom schwimmt?«
    »Hä?« machte Silvie.
    Diese Unmöglichkeit war ihr noch gar nicht aufgefallen!
    »Du hast recht«, stellte sie dann überrascht fest. »Wie ist das möglich?«
    »Wir werden sehen«, sagte er. Er streifte die Schuhe ab, schlüpfte aus Hemd und Hose und watete ins Wasser. Innerhalb weniger Augenblicke stand er bis fast zu den Hüften im grauen Naß.
    »Jo, was machst du?«
    »Den Körper bergen«, erwiderte er.
    »Verdammt, vergiß doch mal ein paar Minuten lang deinen Beruf«, protestierte sie vergeblich, doch Joel war bereits weit genug vorgedrungen, um den recht schnell herantreibenden Körper gerade noch zu erreichen. Er streckte die Hände nach ihm aus, um ihn festzuhalten.
    Im gleichen Moment griff ihn der tote Körper an!
    Silvie schrie gellend auf.
    Entsetzt beobachtete sie, wie der seltsame dunkle Körper sich aufbäumte und mit seinen Armen nach Joel griff. Der überraschte junge Mann wurde unter die Wasseroberfläche gedrückt, Augenblicke später kam er wieder hoch, um der ›Wasserleiche‹ einen Hieb zu versetzen, doch er verschwand sofort wieder in den Fluten.
    Silvie war fassungslos.
    Eine Leiche, die sich bewegte? Die sich gegen ihre ›Rettung‹ wehrte?
    Warum, zum Henker, hatte Joel ins Wasser gehen müssen? Warum hatte er dieses seltsame Etwas, das nicht mal Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte, unbedingt aus dem Wasser holen wollen? Konnte er nicht wenigstens einmal vergessen, daß er Polizist war?
    Sie wollten doch nur eine Fahrradtour entlang der Loire unternehmen, und sich ein wenig vergnügen. Die Sonne schien, es war warm, aber nicht zu heiß, und sie hatten beide frei. Selten genug kam das vor, denn häufig mußte Joel Dienst schieben, während Silvie sich allein langweilte. Diesmal paßte es, und so waren sie mit Picknickkorb und Schlafsäcken auf den Gepäckträgern unterwegs.
    Und nun diese Gestalt, die gegen den Strom trieb…
    Gegen den Strom! Das war etwas, das Silvie fast ebenso bestürzte wie die Tatsache, daß dieses ungeheuerliche Etwas Joel angriff, als er es aus dem Wasser hatte holen wollen!
    Warum tauchte er jetzt nicht wieder auf?
    Die Angst sprang sie an wie ein wildes Tier. Diese Angst hinderte sie auch daran, Joel ins Wasser zu folgen, um ihm zu helfen. Ihr graute vor der dunklen Kreatur, und sie hoffte, daß Joel allein mit ihr fertig wurde.
    Er war schon so lange unter Wasser…
    Sie kauerte sich neben seinem Kleiderbündel nieder und zog das Handy aus dem Futteral am Hosengürtel. Zuerst hatte sie dagegen protestiert, daß er das Gerät mitnahm. »Du hast einen freien Tag, da bist du nicht erreichbar!« hatte sie gefaucht. »Deine Kollegen können ja wohl auch mal ein paar Stunden ohne dich ihre ach so wichtigen Fälle von Gartenzwergdiebstahl oder Falschparkerei lösen!« Er hatte das Handy trotzdem mitgenommen, und jetzt war sie froh darüber.
    Was auch immer geschah, wie auch immer es ausging - es war sicherer, Joels Kollegen zu alarmieren.
    Denn es war - mörderisch…!
    Doch noch während sie telefonierte, tauchte Joel hustend und wasserspuckend wieder auf. Er zog das seltsame, widerspenstige Etwas mit sich ans Ufer und zerrte es auf festen Boden. Kopfschüttelnd sah er es an, dann blickte er zu Silvie hinüber.
    Er sah, daß sie sein Handy hielt.
    Er richtete sich wieder auf, hustete erneut, dann ging er zu seinen Sachen hinüber. »Was machst du da?« fragte er.
    »Ich habe die Polizei gerufen. Ich dachte, du ertrinkst. Dieses… dieses Monstrum…«
    Er lachte leise auf.
    »Ich habe mich unter Wasser in irgend etwas

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