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Die Königin von Theben

Die Königin von Theben

Titel: Die Königin von Theben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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nicht?«
    »Ich hoffe es!«
    »Gibt es organisierten Widerstand?«
    »Wenn es so etwas gäbe«, meldete sich der Pausbäckige wieder zu Wort, »so wüssten wir es! Und warum interessiert dich das überhaupt, Fremder?«
    »Du hast immer noch nichts verstanden, Ägypter … Ich will mein Lapislazuli verkaufen, reich werden und das Ansehen meiner Sippe wiederherstellen. Das ist mein einziges Ziel, für das ich mein Leben einsetze, trotz aller Gefahr. Wenn die Hyksos ehrliche Kaufleute wären, so würde ich mich mit ihnen verständigen. Aber nichts liegt ihnen ferner, als Handelsvereinbarungen zu schließen, es sind Räuber, denen nichts heilig ist. Es gibt nur eine einzige Lösung: Man muss sie verjagen und dafür sorgen, dass wieder ein Pharao den Thron besteigt, der nicht ständig alle Regeln über den Haufen wirft und einfach tut, was ihm passt.«
    Der Pausbäckige begann zu lachen. »Du bist wirklich ein komischer Mensch, Afghane! In deinem Land muss es lustig zugehen!«
    »Mein Vater hat Lapislazuli nach Theben geliefert, und er hat reichen Lohn dafür erhalten. Ich habe gehört, dass Amun nicht der einzige Gott dieses Gebiets ist, dass er einen Verbündeten namens Montu hat, der die Gestalt eines Stiers besitzt. Er ist so stark, dass er all seine Feinde, wer es auch sei, unweigerlich zerschmettert.«
    »Die Götter haben die Zwei Reiche verlassen«, sagte der Schnauzbart.
    »Warum kommen sie nicht zurück?«
    »Weil es bald niemanden mehr geben wird, der sie willkommen heißen kann, wie es sich geziemt.«
    »Nicht einmal der Fürst von Theben?«
    »Es ist eine Königin, die über die Stadt herrscht, aber ob sie überhaupt noch lebt, das weiß keiner.«
    »Also wird der Aufstand hier beginnen, in diesem Sumpf.«
    »Mit wem denn?«, fragte der Pausbäckige beunruhigt.
    »Mit all jenen von euch, die bereit sein werden, mir zu helfen.«
    »Aber … Du bist ja wahnsinnig!«
    »Kein Feind ist unbesiegbar, vor allem, wenn er sich allmächtig wähnt. Ist eine kleine Wespe nicht fähig, einem Riesen die schrecklichsten Schmerzen zuzufügen, wenn sie ihn sticht?«
    Der Schnauzbart wurde stutzig. »Was hast du vor?«
    »Einen Schwarm zu bilden. Aber setzt euch doch. Und lasst uns ein wenig rauchen. Das ist eine Pflanze aus meiner Heimat, die den Geist besänftigt und Klarsichtigkeit schenkt …«
    Damit überließ der Afghane die durchgebratene Biberratte dem Pausbäckigen, der zum großen Missfallen seiner Gefährten kaum einen Bissen davon aß, entzündete einige mit Haschisch gefüllte Blattröllchen und verteilte sie.
    »Atmet den Rauch langsam ein, lasst ihn durch Nase und Mund entweichen … Ganz langsam werdet ihr die Angst vergessen.«
    Alle begannen zu husten, doch bald hatten sie heraus, wie man das merkwürdige Zeug am besten rauchte.
    »Das hier ist eigentlich kein Sumpf, sondern ein friedlicher Garten«, stellte der Pausbäckige fest.
    Die Bauern nickten zustimmend. Nur der Schnauzbart schien nicht ganz einverstanden.
    »Wenn man dieses Kraut raucht, werden nicht nur die Tore des Traums geöffnet«, erklärte der Afghane. »Es hat noch eine andere Eigenschaft, die uns sehr nützlich sein wird.«
    »Welche denn?«, fragte der Pausbäckige, dessen Pupillen groß und glänzend geworden waren.
    »Es zwingt einen Verräter, sein wahres Gesicht zu zeigen.«
    »Aha … und wie?«
    »Er verliert die Fassung, fängt an, Blut und Wasser zu schwitzen, murmelt unverständliche Dinge und bekennt sich am Ende zu seinen Taten … bekennt, dass er seine Gefährten für die Hyksos ausspioniert. Wie du, zum Beispiel.«
    »Ich? Wie … was soll das … du sagst … das ist ja blanker Unsinn!«
    »Ich habe dich gesehen, gestern, mit einem Offizier. Ihr habt mich für einen Bettler gehalten und habt euch nicht vor mir in Acht genommen. Du hast ihm versprochen, diese Leute hier einen nach dem anderen zu verpfeifen, weil sie angeblich Aufständische sind, und dafür hat er dir eine Prämie versprochen.«
    Den Pausbäckigen trafen hasserfüllte Blicke.
    »Nein, das ist nicht wahr … jedenfalls nicht so, wie du es gesagt hast … Ihr müsst mich verstehen … Ich habe diesen Offizier doch angelogen … Ich würde nie auf die Idee kommen, so etwas zu tun …«
    Die Fäuste der Rächer packten ihn am Schopf und warfen ihn in den Sumpf.
    Der Pausbäckige hielt sich nur ein paar Augenblicke strampelnd an der Oberfläche, dann versank er im Schlamm.
    »Jetzt sind wir sicher«, sagte der Afghane, »und können ganz offen von

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