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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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dabei im Profil. »Scheuen Sie die Kosten nicht, und wenn Sie herauskriegen, wo sie hingegangen ist, folgen Sie ihr sofort mit dem nächsten Schiff.«
    »Augenblick!« rief Hasselborg. »Jemanden auf einem anderen Planeten zu jagen, erfordert einiges an Vorbereitung: Spezialausrüstung, Training …«
    »Mit dem nächsten Schiff!« wiederholte Batruni und begann mit den Armen zu wedeln. »Glauben Sie, mir macht es Spaß, herumzusitzen? Schnelligkeit ist alles. Ich werde Ihnen einen Extrabonus für Schnelligkeit zahlen. Und glauben Sie mir: Ich spaße nicht. Wenn Sie sagen, Sie schaffen es nicht, dann gehe ich zu jemandem …« Sein Wortschwall endete in einem heftigen Niesen.
    Hasselborg hielt den Atem an, bis die Bazillen auf den Fußboden gesunken waren, und sagte dann: »Schon gut, schon gut, ich kann Ihnen versichern, ich werde keine Minute verschwenden! Keine Mikrosekunde.«
    »Das will ich Ihnen auch geraten haben«, erwiderte Batruni. »Und wenn Sie mir meine Julnar – eh – unbeschädigt zurückbringen, dann lege ich noch einmal fünfzig Prozent zu.«
    Hasselborg zog eine Augenbraue hoch und dachte: Wenn man Batruni einen Elefantensitz auf den Rücken schnallt, passt er perfekt in eine Zirkusparade. »Ich habe Sie verstanden. Aber vergessen Sie eines nicht, Mr. Batruni: Ich kann zwar Ausreißer verfolgen und aufstöbern, aber ich kann weder die genaue Stunde voraussagen, noch kann ich Geschehenes ungeschehen machen.«
    »Sie glauben also, dass eigentlich keine Chance besteht?«
    »Die Chance ist ungefähr so groß wie die, dass ein Ire Ihnen einen Drink ausschlägt, zu dem Sie ihn eingeladen haben. Ich werde jedoch mein Bestes tun.«
    »Fein«, sagte Batruni. »Was ich Sie noch fragen wollte, Mr. Hasselborg: Sie sprechen nicht wie ein gebürtiger Londoner. Sind Sie Schwede?«
    Hasselborg strich sich das widerspenstige braune Haar aus der Stirn. »Nur der Abstammung nach. Ich bin Nordamerikaner; geboren bin ich in Vancouver.«
    »Und wie kommt es, dass Sie sich hier in London niedergelassen haben?«
    »Nun …« Hasselborg fühlte sich durch die Frage unangenehm aufgeschreckt. Er verspürte keine Lust, noch einmal alle unangenehmen Einzelheiten seines Falles und seines mühsamen Wieder-auf-die-Beine-Rappelns aufzuwärmen und durchzukauen. »Nachdem ich bei der Fahndungsabteilung ausgeschieden war, um mich selbständig zu machen, spezialisierte ich mich auf Versicherungsbetrugsfälle. Und Europa bietet einem in diesem Gewerbe heutzutage die besten Chancen.« Er lächelte, wie um sich zu entschuldigen. »Sie aufzuspüren, meine ich natürlich. Sie verstehen mich recht?«
    »Ja«, antwortete Batruni und warf einen Blick auf seine Uhr. »Mein Flugzeug geht in einer Stunde, Sie müssen mich also jetzt entschuldigen. Sie haben die Fotos, den Schlüssel zu ihrer Wohnung, die Adressenliste und den Kreditbrief. Ich zweifle nicht daran, dass Sie Ihrem Ruf gerecht werden.« Die Art, wie er den Satz in die Länge zog, verriet indessen, dass seine Zweifel nicht ganz ausgeräumt waren.
    Als er aufstand, wandte Hasselborg den kleinen Trick an, mit dem er schon oft zweifelnde Klienten beruhigt hatte: Er strich sich das Haar aus der Stirn, rückte sich die Krawatte gerade, nahm die Brille ab, reckte die Schultern zurück und schob das große, kantige Kinn vor. Durch diese Maßnahmen verwandelte er sich binnen weniger Sekunden von einem relativ unauffälligen, gutmütigen Mann mit ausdruckslosem, Unwichtigkeit ausstrahlendem Gesicht in einen großgewachsenen, gutgebauten Teufelskerl, bei dessen Anblick es sich jeder Übeltäter zweimal überlegen würde, ob er sich mit ihm anlegen sollte.
    Beim Händeschütteln lächelte Batruni mit wiedergewonnenem Zutrauen.
    »Ich bin kein Wunderknabe«, warnte Hasselborg ihn. »Wenn sie das Sonnensystem verlassen hat, wird es womöglich Jahre dauern, bis ich sie zurückbringe. Die meisten Planeten liefern nicht aus, und wenn ich sie erst an Bord eines Schiffes der Viagens Interplanetarias habe, unterliegt sie der Erdjustiz, und ich kann sie ja nicht einfach mit nackter Gewalt zurückholen. Das würde mich zumindest meine Lizenz kosten.«
    Batruni wedelte beschwichtigend mit der Hand. »Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Ich werde schon für Ihre Zukunft sorgen, wenn Sie mir nur mein Schätzchen zurückbringen. Aber so viele Jahre zu warten …« Er machte schon wieder ein Gesicht, als würde er jeden Moment losflennen.
    »Sie könnten sich doch so lange in Trance versetzen«, schlug

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