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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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wohin sie will, dann steht es mir auch frei, ihr zu folgen. Wohin ist sie gegangen?«
    »Das möchte ich Ihnen lieber nicht sagen.«
    »Das werden Sie aber müssen, mein lieber Freund. Sie haben nicht das Recht, mir eine derartige Information zu verweigern, und ich werde ein Riesenfass aufmachen, wenn …«
    Der Agent seufzte. »Ich weiß, Sie haben ja recht. Aber es verstößt wirklich gegen alle Traditionen der Liebesromanze. Versprechen Sie mir, dass Sie diese zauberhafte Intrige nicht kaputtmachen, wenn Sie sie finden?«
    »Nichts dergleichen werde ich versprechen. Ich werde dem Mädchen schon keine Handschellen anlegen und es mit einer Knarre im Rücken auf die Erde zurückbugsieren, wenn es das ist, was Sie meinen. Also, wohin …«
    »Sie sind nach Krishna weitergereist«, seufzte der Agent.
    Hasselborg pfiff leise durch die Zähne. Soweit er sich erinnerte, hatten von sämtlichen bekannten bewohnten Planeten die Bewohner von Krishna die größte Ähnlichkeit mit den Erdbewohnern. Das machte die Sache für ihn natürlich um so schwerer, weil die beiden Ausreißer direkt vom Raumhafen aus ohne Sauerstoffmasken oder sonstige Spezialausrüstung das Weite suchen und sich unauffällig unter die Eingeborenen mischen konnten.
    Laut sagte er: »Obrigado! Wann geht das nächste Schiff nach Krishna?«
    Der Agent warf einen Blick auf die Weltzeituhr an der Wand. »In zwei Stunden und vierzehn Minuten.«
    »Und das übernächste?«
    Senhor Jorge schaute auf die Tafel. »In sechsundvierzig Tagen.«
    »Und wann trifft es auf Krishna ein?«
    »Meinen Sie jetzt die Schiffszeit oder die Sonnensystemzeit?«
    Hasselborg schüttelte den Kopf. »Ich glaube, damit komme ich nie klar. Sagen wir, beide.«
    »Schiffszeit – das heißt also subjektive Zeit –, nun, danach kommen Sie in genau neunundzwanzig Tagen an. Nach der Sonnensystemzeit, der objektiven Zeit also, in tausendvierhundertsiebenundneunzig Tagen.«
    »Dann haben Fallon und Fräulein Batruni wie viel Tage Vorsprung vor mir?«
    »Nach Krishna-Zeit ungefähr hundert Tage.«
    »Da soll noch einer durchblicken! Sie behaupten also, sie starten sechzehn Tage vor mir, ich wiederum brauche neunundzwanzig Tage, um ihnen zu folgen, und komme hundert Tage nach ihnen an? Aber das geht doch gar nicht!«
    »Tut mir leid, aber mit dem Fitzgerald-Effekt geht das sehr wohl. Sie sind nämlich mit der Maranháo geflogen, einem der neuen Postschiffe mit einem ganz neuartigen Antrieb.«
    Hasselborg schauderte. »Eines Tages macht noch mal einer eine Rundreise mit einem Ihrer Schiffe und kommt früher an, als er abgeflogen ist!«
    Währenddessen überlegte er: Auf einen unbekannten Planeten zu fliegen, erfordert mehr Vorbereitung, als ich in ein paar Stunden schaffen kann. Andererseits kann ich mir Batrunis Reaktion vorstellen, wenn ich jetzt zur Erde zurückkomme, um erst einmal monatelange Vorkehrungen zu treffen. Der würde mich in der Luft zerreißen. Also schön, fliege ich nach Krishna! Für das Honorar, das er mir zahlt, ist es einen Versuch wert. Kurzentschlossen fragte er:
    »Ist auf dem Schiff, das gleich abfliegt, noch eine Kabine frei?«
    »Muss ich nachfragen.« Der Agent rief seinem Kollegen hinter dem Schalter etwas zu, und nach einem kurzen, nasal klingenden Wortwechsel wandte er sich wieder zu Hasselborg um. »Ja, sogar zwei.«
    »Gut. Ich nehme eine davon. Haben Sie eine Bücherei mit Informationen über Krishna?«
    Senhor Jorge zuckte mit den Schultern. »Keine besonders gute. Wir haben den Astronautenführer und eine Enzyklopädie auf Mikrofilm. Ein paar unserer Leute haben ihre eigenen Bücher, aber es würde wohl zu lange dauern, bis ich sie aufgetrieben hätte. Möchten Sie sehen, was wir haben?«
    »Okay, zeigen Sie’s mir! Außerdem würde ich gern einen Blick auf die Passagierliste der Maranháo werfen, um die Unterschriften zu vergleichen.« Der wahre Grund war indessen, dass er sich noch einmal versichern wollte, dass dieser ausgediente Lüstling ihn in seinem Bestreben, die ach, so ›zauberhafte Intrige‹ zu schützen, nicht doch übers Ohr hauen wollte.
    Die Liste stimmte jedoch mit den Angaben des Agenten überein. Zu seinem Bedauern musste Hasselborg feststellen, dass die Bücherei nicht besonders informativ war. Er erfuhr, dass die Oberflächenschwerkraft Krishnas 0,92 g betrug, der atmosphärische Druck 1,34 A, mit einem Teildruck von O 2 , der 1,10 mal höher war als der der Erde – mit einem hohen Anteil an Helium. Die Bewohner waren endoskelettale,

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