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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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der grobe Dialekt des Grafen war zu eigen, als dass die Elfen ihn hätten verstehen können. Trotzdem kümmerten sie sich nicht um ihn, sondern schoben weiter die Rammen, um das Tor endlich zu zerstoßen, das unter ihrem Aufprallen jedes Mal bedrohlich nachgab.
    „De Tàl siel sornu Esspoil havò [16] !“, jaulten die Elfen kläglich und ließen ihre verschwitzten Köpfe nach vorne sinken, wo sei einige Sekunden verharrten, bevor sie weiter schoben und den Bock mit voller Wucht gegen das Holz preschen ließen. Diesmal ertönte ein lautes ‚Knack’ und ganze Bretter zerbarsten unter der Wucht des Angriffes und Rocks sausten über sie hinweg, triumphierende Schreie mischten sich mit dem Zischen der Pfeile, und Brandherde zwischen den Kämpfenden lodernden auf, als die Leiber von Tieflanddämonen hineingestoßen wurden. Überreste von Zelten standen in Flammen und weitere Bestien wagten sich aus den Schatten und sprangen von den Zinnen herab, wurden jedoch sofort von den fliegenden Geschützen der Luftreiter getroffen, die ihre Freude in die Welt hinausriefen:
    „Wemòr havor da roravelaúré [17] !”
    Und so waren die Belagerer besiegt. Tausende der Feinde waren vernichten, das Schlachtfeld wie leer gefegt, nur noch rund fünfzig Elfen hatten die Schlacht überlebt und bis auf Morrogian und einen weiteren Menschen waren alle gestorben oder von dem tödlichen Virus infiziert geflohen und Sephoría ging beinahe siegesgewiss über die Trümmer und zerstückelten Leiber. Eine Armee von dreihundert hatte gegen rund tausend gewonnen, gesiegt und noch immer gab es Überlebende, aber die Schlacht um Krakenstein war noch nicht vorbei. Lediglich die Front war beseitigt worden. Noch lauerten in den Schatten des Inneren die Wandler und die vielen Geheimgänge und Schächte, die es zu erkunden galt, Tod und Teufel existierten noch immer, das Böse war noch nicht ganz aus dem Tiefland vertrieben, noch hatte es einer größeren Bedrohung standzuhalten, denn das Heer der Dunklen war auf den Weg. Und es würde kommen und sie alle auslöschen...
    „Für Euch ist die Reise hier vorbei, Herrin.“, sagte Vivren, als er ihr auf ihren schwarzen Schlachtgaul half, der schwer über den Boden tänzelte. „Ihr werdet jetzt zurück ins Aróhcktal gehen und in Lesrinith Kerzen anzünden für die, die für unser Land hier auf den Ebenen von Argon kämpfen.“
    „Nein, Arkanon.“, sagte sie trocken und blickte ihn sanft an. „Ich werde zusammen mit den Flugreitern nach Rovanion gehen, nachdem wir gemeinsam Burg Krakenstein zurückerobert haben. Nicht ich, sondern Ihr werdet ins rote Herbstland zurückkehren und die Schwarzen abwenden. Ich werde nach Rovanion zeihen und mich dort dem Rat der Rebellen und dem Orakel nahe des Steff annehmen. Glaubt mir, General, die Schlacht ist vorbei; wir haben sie gewonnen. Doch der Krieg beginnt erst. Bereitet Euch darauf vor, Vivren.“ Dann schickte sie ihr Ross an zu wenden und trabte einige Yard durch den mit Blut besudelten Staub und griff dann - immer noch im Sattel sitzend - nach einem Schwert, das sie aus der Asche zog. Sie hielt es in die Höhe, während sie ihr Pferd ruhig halten musste, ihr Gesicht nahm einen kriegerischen Ausdruck an und die Waffe blitzte wie ein Stern in der roten Vorabendsonne. Das Haar wehte nun nicht mehr. Sie hatte es im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden, um im Kampf nicht gestört oder irritiert zu werden, dagegen peitschte die dunkle Mähen ihres Rappen um so mehr im Wind, der den heißen Brandgeruch zusammen mit der Asche davon nach Westen trug. Ohne Worte ließ sie ihr Pferd entschlossen tänzeln, suchte nach dem richtigen Wort und sagte schließlich nur: „Los. Lasst sie uns fertig machen!“
    Dann galoppierte sie los, auf das zerstörte Tor und die Rampe zu, die an ihm hoch führte, ließ das Pferd durch das ausgefranste Loch springen und landete mit klingenden Hufen in Burg Krakenstein...
     
    Das Rot des Feuerballs breitete sich wie ein Regen über den westlichen Himmel aus und brachte die Luft über dem Araschgebirge zum Flimmern, in den Wäldern wurden die Geräusche von Grillen und Nachtvögeln laut, und der Nebel östlich des Horenfels-Ábdün begann sich zu lichten, als Dario sich langsam und schwarz wie ein Schatten des Bösen den Ebenen von Argon näherte.   
    Er überschritt sie, mit wehendem Mantel, der Wind riss an seinen Haaren und er war einem Nebel gleich, der über die Auen kroch, um sich in den Tiefen der Wälder festzusetzen. Das Schlagen

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