Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
Vom Netzwerk:
ein. Erst stand darin Hoffnung, die verflog, als ob ihre Wünsche erfüllt worden waren. Und er freute sich darüber, lächelte sie an und wiederholte dann noch einmal den Satz, der ihm zuvor noch so in der Seele brannte und jetzt so leicht und dennoch beglückend war. „Ich liebe dich...“
     
     

29
    DIE SCHLACHT UM BURG KRAKENSTEIN
     
    Das Licht der Sonne spiegelte sich in den Farben von Gold und Silber auf den Blättern des Dickichts, als die vereinten Armeen aus Mauradin die Ebenen erreichten. Eng kauerten sich die Elfen und Menschen, Seite an Seite, in den Schatten der Bäume und betrachteten die Truppen der Dämonen, die sich vor der Feste in ihren Zelten bereithielten. Die Luft war kühl und windig, Wolken zogen als blasse Schemen über das helle Blau des Himmels, während das Geräusch der Luftzüge in de Blättern rauschte. Burg Krakenstein schien wie verlassen dazuliegen, das Lager der Belagerer war ebenfalls ohne reges Treiben und von Norden brachte der Wind das Geräusch des Mauradin mit, dessen Wasser warm von der Hitze des Feuerballs und klar wie Glas war. Sie waren durch die Fluten gelaufen, als wären sie Fische, die träge gegen den Strom schwimmen, waren durch die Wälder geglitten, ohne ein Geräusch zu machen, das nicht in den umliegenden Tönen verhallte. Ihre Züge waren scharf geschnitten und ernst angesichts dessen, was vor ihnen lag. Nur das leise Rumpeln der Räder der Rammböcke war etwas, auf das man achten musste. Die Elfen, die mit Hilfe einiger Mauradiner diese geschoben hatten, verharrten, als Sephoría ihnen ein kurzes Zeichen gab. Sie blickten zu ihr hinüber und bewegten ihre Hände, während sie ihren Mund wie zum Sprechen bewegten. Die Königin verstand und nickte.
    Bevor sie aufgebrochen waren, hatte sie mit einigen Soldaten über die Kunst der Zeichensprache gesprochen, die sie - wenn sie sich verständigen mussten - benutzten sollten. Auf diese Weise würden die Krakensteiner nichts von ihren Gesprächen mitkriegen.
    Sie blickte zu Vivren, der sich mit zwei Duzend Elfenjägern am westlichen Ende der riesigen Felsnische, in der die Burg lag, aufhielt und geduckt durch die Scharten Schlich. Hinter ihm erhob sich ein Hain aus Nadelbäumen, der gleiche, in dem sie gestern noch gestanden und sich über die alte Sprache gestritten hatten. Sie erinnerte sich noch deutlich daran, mit welcher Wortgewandtheit er die Wörter ausgesprochen hatte, als ob er sie schon immer beherrscht hatte. Plötzlich sah er zu ihr her und sie fühlte sich ertappt, wandte schnell den Blick wieder auf das, was vor ihr lag, die Burg und die Armee ihrer Belagerer. Beide waren ihre Feinde und sie musste beide auslöschen, um sich um ihr eigenes Land kümmern zu können. Sie verkrampfte ihre Hände um die Helhoras í Vive [14] und fühlte den Schweiß, der sich in ihrer Handfläche sammelte und ihre Knöchel, die weiß hervortraten. Sie erzeugte Hitze in ihrer Hand und sie wurde in die kühle Klinge geleitet, die Inschrift schien zu glimmen, als sich Fäden ihres Schweißes in den Vertiefungen sammelten; das Licht spiegelte sich darauf. Sie sah auf ihre Waffe hinab, merkte, wie kläglich sie gegen die der anderen war und betrachtete Graf Morrogian, der sich mit dreißig Männern im Osten aufhielt. Sie hatte zusammen mit den Hauptmännern Wye, Darrliong und Shilt die Mitte übernommen, zwar erst wiederwillig, doch dann zustimmend, denn sie hatte gemerkt, dass Morrogian nicht gerade der beste Führer war, wenn es um eine Schlacht ging. Im Gegenzug besaß er eine bessere Rüstung als sie und würde ganz vorne mitkämpfen, das Gesicht von einer großen Narbe verunstaltet, der graue Schnauzbart von Blut umrahmt, rot würde es sein Gesicht hinablaufen, Schwerter sich durch den Stahl seines Schutzes bohren.
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu.
    Sie wartete, war noch nicht bereit das Zeichen zum Angriff zu geben, während das Blut in den Adern der anderen Kochte, die Anspannung groß genug war um zu explodieren und die Griffe so fest um die Stiele der Waffen, dass die Finger wie weiße Wurzeln aussahen. Statt dessen blickte sie wieder zu Vivren, der sich endlich in Position gebracht hatte, sich hinter einigen aufragenden Felsen versteckte und den Bogen ausgepackt hatte. Zuerst mussten die Wächter auf den Zinnen ausgeschaltet werden, dann würde der Überraschungsangriff folgen, der auf gewisse Weise keiner war...
    Schnell gab sie ihm ein Zeichen und er spannte den Bogen zusammen mit einem der Elfenjäger, legte

Weitere Kostenlose Bücher