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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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ihren Innereien wühlte und dabei an Teile ihrer Knochen stieß.
    Mordgeist...
    Er kam in einen Wald, der voll von Eulen und anderen großen Tieren war, die sich jedoch bei den felsigeren Gebieten aufhielten. Lautlos schlich er an ihnen vorüber und sie bemerkten ihn nicht einmal, wenn er durch das Unterholz glitt. Kein Vogel flog schreiend auf, wenn er einen ihrer Gleichgesinnten packte und ihn zeriss. Die Knochen warf er mit einer gönnerhaften Geste den großen Tieren zu, die unsichtbar für die Augen der Normalen waren und sein Gelächter war voller Boshaftigkeit und hatte nichts Lustvolles daran. Es war kein Lachen, sondern eher ein Brüllen das er von sich gab. Und er beschloss in diesen Wäldern hier zu leben, während die Zeit immer schneller an ihm vorüber strich und es kam ihm vor, als würden Jahre vergehen, doch tatsächlich waren nur wenige Tage vergangen, vielleicht eine Woche, aber das Wesen, das einst Dario gewesen war, kümmerte sich nicht darum, sondern lebte weiter, verschlagen und gefährlich in den Schatten, wartete auf weitere Ahnungslose, in die er seine Klauen schlagen konnte...
    Die Blutgier wuchs in ihm, Eulen starben, verendeten qualvoll, während er sie bei lebendigem Leib verspeiste. Und eines Tages kam eine junge Frau zu ihm, war schön und schien unnahbar und er wurde das Gefühl nicht los, dass er sie kannte, doch er erinnertre sich nicht an die Zeit, die vor der Gegenwart lag...
     
     

30
    DIE INNFESTE
     
    Sie sah in das Dunkel, was sie in der eisigen Umarmung der toten Feste umgab, Angst und Verzweiflung mischte sich unter ihre Männer; sie spürten den Tod. War es nur eine Vermutung? Doch es war noch nicht völlig Nacht, noch regierten die hellen Sonnenstrahlen das Land und erwärmten die Felsen und die Düfte des Frühlings. Wind strich ihr durch die Haare und sie spürte ihren Körper, der dürr und knochig war, aufgezehrt von einer Krankheit, die selbst ihre eigene Magie nicht zu heilen vermochte. Sie lebte nur noch, da der Zauber gerade ausreichte, um sie nicht völlig entschlafen zu lassen, er half ihr zu atmen und das Blut durch ihre Adern und Wehnen zu pumpen. Und sie war ihm dankbar. Die Kraft war nicht ihr unterstellt, sie hatte ihren eigenen Willen, der jedoch durch sie verkörpert wurde. Sie war mit ihr verschmolzen, jedoch vermochte sie nicht zu verfügen über den Teil der Hexerei, sondern nur über ihren eigenen Körper. Wenn ihre Magie erlosch, erlosch auch die Flamme ihres Herzens, und dann würde sie sterben, niedersinken und von allen guten Geistern verlassen sein, die Krallen des Eises würden sich weit nach ihr ausstrecken, um sie an sich zu nehmen. Dann jedoch würde sie sich nicht wehren können, das Pochen ihres Herzschlages wäre schwer und es würde in ihren Ohren dröhnen, während sie, die Königin der Elfen, langsam zu Grunde ging. Die Arme würden ihr erschlaffen, Kraft würde versiegen und danach würde sie sterben, fallen in das unendliche, klaffende Loch des Todes, dessen Ränder scharf und Steil aufragten, verschmiert und besudelt mit dem Blut der Märtyrer.
    Plötzlich stand Arkanon Vivren neben ihr, zerkratzt und schelmisch lächelnd, während sich der Stoßtrupp der Elfen und Menschen tiefer in die Gänge der Burg wagten. Sie versuchte zurück zu lächeln, doch die Kraft war auf einmal ganz aus ihrem Körper gewichen, kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und in ihren Gedärmen rumorte es. Schlapp ließ sie sich in die seidigschwarze Mähne ihres Hengstes fallen und roch das Pferd, auf dem sie ritt, den unverkennlichen Stallgeruch und die Anstrengung des Rittes und der Schlacht. Auch das Tier war ohne Energie, tänzelte mehr und war äußerst wacklig auf den Beinen, hatte gar nichts mehr von dem stolzen Schlachtross, das es einst war.
    Schattenwesen!
    Das Wort, nein, ein Bild des Betreffenden entstand in ihrem Kopf, groß, dunkel und sehnig, Augen, rotglühende Punkte im Schatten, gierig und bösartig, geschaffen um zu vernichten, und sie erschauderte, Lippen formten die einzelnen Silben des Wortes.
    Laurus-Vivor [18] !           
    Doch noch mehr erschreckte sie die Sprache, in der sie es ausgesprochen hatte. Es war die alte Sprache gewesen, die Sprache der alten Elfenkönige, die Sprache des alten Volkes, obwohl sie sich geschworen hatte diese nur in den Tagen des Besonderen zu sprechen. War heute einer dieser Besonderen? Sicher gab es einige Elfenjäger, die zu lange Abseits des Volkes gelebt hatten und so die Veränderung der

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