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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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an und schoss. Die Sehne vibrierte und die schwirrenden Pfeile gruben sich in die Gesichter der Wachen, die Beine Geräuschlos von der Brüstung in den Burghof fielen. Ihre erstickten Schreie waren kurz und kaum vernehmbar, nur das Aufprallen ihrer in Schwarz gehüllten Körper beeinträchtigte die Stille etwas. Doch keiner der Dämonen blickte auf, kein steingrauer Körper bewegte sich aus einem der sandfarbenen Zelte, mindestens fünfzig, die sich über die zertrampelte, staubige Ebene erstreckten, welche etwa eine halbe Meile von der Festung zum Wald hin maß.
    Nachdem die Königin weitere messende Blicke in die Gesichter um sich herum geworfen hatte, kniend hinter einem Busch verborgen, die weiche, kühle Erde unter sich fühlend, den langsam verfliegenden Gestank des Todes und des Schwefels in der Nase, hob sie die Hand und plötzlich waren alle Blicke auf sie gerichtet, wachsam und ohne von ihr abzulassen. Sie streckte den Arm aus, zeigte mit der flachen Hand nach oben, die Augen auf das Dämonenlager gerichtet.
    Die Elfen spannten ihre Bögen und das Klicken und Rascheln der Waffen durchstreifte den Wald, als zweihundert Mann dasselbe taten.
    Das Gefühl von Einigkeit und Gerechtigkeit überkam sie, wärmend und beruhigend, strömte durch ihren Körper und die vorherige Anspannung verschwand, war mit einem Mal wie weggeblasen. Nun wusste sie, was sie zu tun hatte, dass sie den Krieg gewinnen musste, so oder so, den Feind besiegen und den Westen wieder zu dem machen, was er einst war, ein Land des Friedens und Geburtsort der Elfen!
    Der silberne Klang des Horns ertönte, schallte Laut und antreibend, hallte von den Bergen und den Mauern wider, und eine Flutwelle von Musik überströmte die Ebenen und Wälder, andere Instrumente antworten mit dem gleichen Klang, das Echo durchfuhr alle dun einen Moment war alles im Süden still und wie zu Stein erstarrt. Dann brachen die Dämonen mit roher Gewalt aus ihren Behausungen hervor und rannten vor Wut schreiend und tobend über die Ebenen. Krallen blitzten auf, das Meer aus Feinden stürmte heran, Mäuler wurden aufgerissen und entblößten grausam geschwungene, doppelreihige Beißzangen. Das Grau der ledernen Haut war plötzlich überall, Leiber zuckten und wanden sich grotesk, während sie näher kamen, mit donnernden Klauen auf dem festgetrampelten Boden der Ebene. Die lidlosen Augen der Kreaturen funkelten, weißes Feuer loderte in ihnen, Totenschädel mit millimeterdünner Haut geiferten und mit ihrer Ankunft brachen die Rammböcke aus dem satten Blattgrün hervor, geschoben von brüllenden Männern, die vom Klang der Hörner angetrieben wurden.
    Sobald die Grauen nah genug waren riss Eszentir die Hand nach vorn und Pfeile krachten mit dem Geräusch von Kanonschüssen aus dem Dickicht heraus und rissen die ersten drei Linien der Angreifer um. Schnell wurden weitere Pfeile unter dem silbernen Echo eingespannt, Sehnen sirrten und Hölzer schossen hervor, regneten und hagelten auf die Grauen herab. Wie ein ohrenbetäubendes Gewitter tobte die Schlacht, Wurfgeschosse und Pfeilspitzen machten den Rammböcken den Weg frei, welche die letzten, die noch standen, einfach umrissen ohne halt zu machen. Ihr Brüllen war laut, fast so laut wie die Hörner und Knochen brachen in der Schlacht, Leiber wurden im Laufen zerfetzt, und noch immer hatten die Hälfte der Dämonen nichts begriffen und standen irritiert von der plötzlichen Vielzahl der Angreifer in der Gegend herum.
    Jetzt traten die Fußsoldaten unter dem Kommando von Vivren und Morrogian aus den Büschen westlich und östlich hervor, jagten über die Ebenen und hackten sich mit ihren langen Schwertern den Weg frei, schlugen nach allen Seiten und zertrennten Körper mit einem Schlag. Klingen blitzten hell auf und Rüstungen schimmerten, blendeten die Tiefländer und so stürmten die Menschen und Elfen wie ein silbernes Meer über die Ebenen und drängten die Grauen auf einen Punkt zusammen, wo sie dann von den Schüssen der Jäger in Empfang genommen wurden.
    Rocks segelten windschnell über ihre Köpfe, kamen von Norden und stießen ihre wilden, schrillen Schreie aus, während ihre Reiter heißes Pech regnen ließen, Flammen kamen vom Himmel und brannten sich heiß und siedend in die Leiber der Verteidiger, das helle Klingen von Waffen wurde immer schneller und dringlicher, Kampfschreie immer Lauter und mitreißender. Und langsam fiel die Übermacht der Grauen, schrumpfte zusammen, bis es ungefähr gleich viele waren,

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