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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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warf noch einen letzten Blick auf das bewaldete Tal zu seinen Füßen, die Gefühle übermannten ihn mit solcher Kraft, dass es ihn fast zurückgerissen hätte. Blut. Er zitterte, wankte, seine Beine bekamen wieder diese Leichtigkeit, die sie erstmals vor zwei Tagen hatten, als er dem Dämon, der einst Trajan gewesen war, gegenübgestanden war. Es war zwar kein Freund gewesen, eher ein flüchtiger Bekannter, doch die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, schien ihm wie eine Ewigkeit. Noch genau erinnerte er sich an den Moment, als er aus Gorans Haus kam, dem Hünen in die Augen geblickt hatte, ein munteres, wehmütiges Lächeln erkannt hatte.
    „Trajan.“, erwiderte der hünenhafte Hochländer, doch sein Gang blieb unverändert. Sein Haar hatte die Farbe von Bernstein und seine Züge waren weich, wenn auch der Rest muskulös war. „Sagt mir, wie einer wie Ihr heißt, einer, der die Fertigkeiten der Druiden in einer Nacht erlebt hat.“
    „Woher wisst Ihr...?“ Seien Augen glommen ungläubig, doch dann traf ihn die Wahrheit wie ein Schlag.
    „Der dort hat es mir erzählt!“ Er deute auf Patrinell, der drei Reihen weiter vorne ging und dessen Gestalt kraftlos und anmutig zugleich wirkte, unermüdlich und doch so voller Kraft. Und Rocan überkam es. Er begann die selbstverständliche Offenheit des Generals zu verstehen, wie er alles verstanden hatte, als die Magie ihn heiß und kalt zugleich durchströmt hatte und so etwas wie Vertrauen baute sich zwischen ihnen auf. Er wusste nicht warum, doch ihm war wie mit einem Mal klar, dass Arth ebenfalls einer war, der sein Leben für die Gruppe geben würde.
    Rocan spürte den Wind im Haar, den wärmenden Fackelschein im Gesicht, das harte, feuchte Pflaster unter seinen Füßen deutlich, als er seinen Namen nannte. „Ich bin Rocan Warrket. Der Druide dort ist mein Onkel.“ Er wies mit der ausgestreckten Hand auf die zerlumpte Gestalt die von einigen der Leute getragen werden musste, so entkräftet schien sie.
    „Er hat viel durchgemacht...“ Auch Trajan besah ihn sich und er versuchte den Schwarzen zu verstehen, das konnte man aus seinen Blicken schließen. Rocan hätte es ihm beibringen können, obgleich er selbst nicht wusste, wie er es hätte anstellen sollen, doch das Problem war, dass er nicht wusste, ob er es wirklich durfte. Die Frage war nicht: Konnte er..., sondern: Durfte er...; und er hätte Thronn fragen müssen. Doch er wusste nicht, ob der Hexer in der richtigen Verfassung war. „Und er ist ein guter Kämpfer.“, fügte Trajan plötzlich noch hinzu und seine bestimmenden Züge wichen Bekennenden.
    „Was habt ihr in den Gängen getan?“, fragte Rocan plötzlich und forsch.
    Der Hüne zuckte erst die Achseln, doch dann schien er zu verstehen. „Nachdem wir uns hinter den Toren verbarrikadiert hatten, waren wir auf der Suche nach den geheimen Gängen. Wir hatten vermutet, dass sich in ihnen Rune s Vater, König Meridian, verbirgt. Doch wir fanden nicht ihn, sondern euch. Rune glaubt, dass sein Vater nach Osten gereist ist, um sich der Herrin zu stellen. Und er glaubt auch, dass dieser Patrinell etwas von einem Schwert weiß, dass schon seit Jahrhunderten in dem Besitz der Meridians ist, der großen Königsfamilie.“ Rocan spitze die ohnehin schon spitzen Ohren. Es war also kein Zufall gewesen, dass sie sich getroffen hatten. Er erinnerte sich an die Träume, die er vor der Empfängnis der Magie gehabt hatte, sah noch einmal den Mann im Regen vor seinem Inneren Auge, die erdrückende Farbenpracht und den Schatten im Nebel. Hatten diese ganzen Träume etwas miteinander zu tun, etwas, dass sich auf seine Zukunft auswirkte? Er musste es herausfinden!
    Sie liefen noch lange ohne aufgehalten zu werden durch die wie leer gefegten Straßen, während sich das Himmelszelt groß und dunkel über ihnen ausbreitete und die Sterne nur gleißende Punkte inmitten dieser unendlichen Schwärze waren. Und während sie gingen, schwand Thronn, die falsche Hoffnung der Hexer, der einst die Last alleine auf sich nehmen musste und der jetzt fest entschlossen war gegen Riagoth zu kämpfen und die Zerstörung Gordolon s aufzuhalten. Und so gingen sie, die legendären Krieger von Gordolon...
    Und nun war Trajan tot. Zerschmettert von der Hand und der vor Hass brodelnder Klinge Patrinell s. Der dunkle Onkel hatte ihm den letzten Stoß gegeben, verheerend und dämonisch, hatte die Klinge in den ohnehin schon zerfetzten Torso gestoßen und Trajan - nein, dem Dämon! - ein

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