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Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Die Krieger von Gordolon (German Edition)

Titel: Die Krieger von Gordolon (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sancho Saltwell
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schnelles Ende bereitet. Trotz der kurzen Zeit, die sie nur gehabt hatten, um sich zu unterhalten, waren seine Worte prägend gewesen und obwohl der junge Warrket damals nicht so genau hingehört hatte, waren ihm die Worte dennoch zu Herzen gegangen.
    Das zweite Mal hatte er dieses Gefühl der plötzlichen Leere und Kraftlosigkeit, als er den Arm des Druiden im Feuer gesehen hatte... Brutal zerfleischt, ein Werk des Teufels. Dann, kaum zwei Minuten später, waren sie auf den Hexer gestoßen, der blutüberströmt und im Fieberwahn in seiner Koje lag. Sein Lebenssaft tränkte das Bettzeug und die Dielen des Wagens und er hatte seinen Onkel immer nur die gleichen, verwirrten Worte sagen hören, wie er sie herauspresste, mit größter Mühe und Kraft. Es war eine seltsame Sprache gewesen, eine, die er erst nicht verstand, die nur aus zischenden Lauten und säuselnden Schreien bestand, jedoch, als er sich zu ihm hinabneigte, in der nähe des Feuers, dort wo sie ihn hingelegt hatten, um ihn zu verarzten, ihm lauschte, und die Sätze bis zu seinem Herz vordrangen, begann etwas in ihm zu pulsieren. Eine Flamme von Magie loderte auf, empfing die Gedanken des Hexers und betteten sie. Und er hörte heraus, dass der dunkle Onkel immer wieder zwei Worte wiederholte: Hilfe, und Fehler.
    Mit schnellen Schritten wandte er sich ab, sein Blick wurde auf die Wagen und das Lager geheftet, das sich in einiger Yard Entfernung auf einem mit Gras bewachsenen Felsüberhang befand. Fahrende stritten miteinander, warfen ihm böse Blicke zu, während er durch ihre Reihen schritt, die Bare mit seinem Onkel immer im Blick. Die Liege war aus Holz, Lianen und Blättern geflochten, der Dunkle lag darauf, wiegte den Kopf in einem Anfall von Krämpfen und Wahnsinn hin und her, Schweiß glänzte als feine Schicht auf seiner Haut. Sie war fahl, bleich. Schien wie Kreide und das vorher goldblonde, struppige Haare, wandelte sich mit den Perlen seiner Körperflüssigkeiten in äscherne, lange Strähnen, die ihm bis auf die nackten Schultern reichten. Eine Decke aus buntem Stoff lag über seinem Körper, oft geflickt, doch war sie frisch gewaschen und duftete nach Kräutern. Die Züge seines Onkels waren mager, als hätte er tagelang nichts gegessen, die Nase eindringlich und scharf geschnitten, Falten waren deutlicher und tiefer geworden, Furchen, kleine Cañons in seiner hellen Haut. Seien Augen lagen tief, schwarze Krater, in denen der Wahnsinn loderte. Eine Veränderung war mit ihm vorgegangen. Er wirkte kräftiger und härter, insgesamt kantiger, doch seinen Muskeln schienen geschrumpft, sein Körper ausgemergelt und dürr, abgemagert und vernarbt. Hohlwangig.
    Plötzlich tauschten gegerbte Hände am Rande seines Sichtfeldes auf, die einen Mörser und eine Schale hielten, in denen zerstampfte Blätter mit heißem Wasser vermengt waren. Die Flüssigkeit schimmerte wie Kupfer. Er sah in das Gesicht der alten Heilerin, musterte einen Augenblick ihre gebückte, kleine Erscheinung, die dazu relativ große, weitgeschwungene Nase und die feilchenblauen Augen, die zu konzentrierten Schlitzen zusammengekniffen waren. Ihre Haut war braungebrannt und faltig, ihre Haare dünn und am Hinterkopf zu einer schwarzen Knolle zusammengebunden. Sie musste alt sein, doch Rocan schätzte sie eher auf sechzig, da sie noch nicht ergraut war, nur an ihrem Haaransatz erkannte er eine glänzend weiße Strähne.
    „Wird schon wieder, Jungchen.“, säuselte sie in beschwörendem Ton und trug die silbrige Masse auf Thronns Körper auf. „Wird schon wieder.“ Sie bestrich seine Augenlieder und tupfte ihm dann mit einem Lappen den Schweiß von der Stirn, ehe sie dort ihre Arbeit fortsetzte. „Hast es bald überstanden. Schwamag kennt diesen Teil der Metamorphose. Wirst bald wieder gesund...“ Auf einmal entstand in ihren Augen ein Blick, der das Gegenteil vermuten ließ, doch sie sprach es nicht aus, sondern zögerte, sah dann eindringlich zu Rocan auf. „Was hast du hier zu suchen, Jungchen!? Hier gibt’s nichts zu sehen! Schlimm genug, dass ihr den...“ Sie murmelte etwas unverständliches, während sie sich kurz umdrehte, um ihren Beutel mit den verschiedenen Medizinen zu durchsuchen, der neben ihr auf einem Stein ausgebreitet war. „...angelockt habt...! Ihr seid schuld, dass fünfzehn unserer besten Männer sterben mussten! Jetzt sind wir zu wenig, falls die Tieflanddämonen uns auf dem Weg nach Rovanion angreifen! Verdammtes Pack! Geht am Besten dort hin, wo ihr

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